Erdbeben in Japan

ScaryMovie2

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waterfreak schrieb:
Denkt ihr das die jetzigen Importe von Koi sicher sind? Manche Händler holen ja jetzt noch welche...
Da bisher anscheinend ja noch keine Strahlung gen Westen gegangen ist, sollte eigentlich noch alles im grünen Bereich sein...

fliese 307 schrieb:
ich empfinde den höchsten respekt für die 50 männer
Kann man auch nur haben. Sich selbst in den sicheren Tot schicken um die restliche Nation zu schützen. Kommt irgendwo wohl der Mentalität der Japaner nahe denke ich. Früher Samurai gingen ja auch in die Richtung...

Wenn mehr Menschen diese Art der "Ehre" verfolgen würden, würde die Erde glaube ich anders aussehen...
 

razor72

Moderator
Teammitglied
Die Koi werden auch auf Strahlung untersucht und kommen, falls sie verseucht sein sollten, nicht aus dem Land.
 

konny

Business Mitglied
Nachdem die Nachrichten über verstrehlte Lebensmittel und Radioaktivität im Trinkwasser immer schlimmer werden dachte ich mir ich frag mal ob jemand Infos von dortigen Züchtern hat wie es denen geht, einige wollten ja ihre Tiere noch außer landes schaffen

Konny

p.s. ich habe hier noch keine drastischen Preiserhöhungen festgestellt
 

waterfreak

Mitglied
Ich weiß von einem Händler der in Niigata einkauft das bereits 8 Züchter mit ihren Familien das Land verlassen haben!

Preise werden wohl nicht steigen da der Import nach wie vor möglich ist. Ein Händler bekommt mitte nächstes Monat und ein anderer bei uns am 25.3.

Ausserdem ist z.B. das Ogata Gebiet nicht betroffen... Oder der Norden (Hiroshima) Und die Lage entspannt sich (hoffentlich). Japaner beginnen wieder die heimreise.
 

Jfb

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Gestern Abend kam ein Bericht über die Dörfer und Städte wie z.b. Sendai, die wo alle von dem tsunami betroffen sind, war grad traurig zum anschauen :cry:
Haben alles verloren, da sieht es aus wie auf einer Mülldeponie.
Manche haben ihren Bruder, Frau/Mann oder sogar ihre Kinder verloren.
Die Leute stehen vor dem nix :!:

Da kam eine 80 jährige Frau, die hat schon das dritte Erbeben und tsunami durchgemacht und hat es immer noch überlebt und jetzt baut sie zum dritten mal bzw. richtet ihr Haus wieder her was noch da ist.

Der tsunami hat alles kaputt gemacht u. es sind immer noch genug leichen unter den Trümmern, es werden noch soviele vermißt :roll:
 

ScaryMovie2

Mitglied
Die Verstrahlung ist nach meinem Wissensstand aber sehr gering!

Wenn man 1l der verstrahlten Milch 1 Jahr lang trinkt, hat man immernoch nicht den Grad der Verstrahlung erreicht, als wenn man einmal unter ein normales Röntgengerät kommt ;)

Die Menschen können einem nur leid tun. Aber wieso nimmt die Regierung kaum Hilfe in Anspruch? Warum nimmt bzw. hat ein so hoch technisch entwickeltes Land keine Roboter ins AKW? Oder leiht die von den Deutschen, die das den Japanern anbieten? Stattdessen lieber Menschen in die Hölle jagen :roll:
 

Elmar

Mitglied
Das hat etwas mit der Mentalität der Japaner zu tun. Es ist verpönt in Japan öffentlich Gefühle zu zeigen. Eine Arbeitskollegin aus Tokio hat sich nach dem Beben bei uns gemeldet und entrüstet berichtet, dass die Ausländer wegen des Schrecks auf der Straße weinen. Das es der Belegschaft gut geht hat sie dann nur in einem Nebensatz erwähnt. Viel mehr hat sie sich über die Ausländer und deren öffentliche zur Schaustellung von Gefühlen beschwert. Desweiteren haben die Japaner das Gefühl der nationalen Einheit und ein sehr hohes Pflichtgefühl gegenüber der Gemeinschaft und ihrem Arbeitgeber. Deswegen verfällt das Land nicht in eine Schockstarre, sondern macht wie zuvor weiter, damit man die anderen entlastet. Deswegen finden zur Zeit die Schulabschlußfeiern in Tokio und den nicht betroffenden Gebieten wie geplant statt.

Japaner sind ungern auf Hilfe von außen angewiesen. Sie lösen ihre Probleme lieber selber, da es sonst als Schwäche angesehen würde.

Desweiteren haben die Japaner ein gespaltenes Verhältns zur Atomkraft. Hiroschima und Nagasaki sind ohne Frage nationale Tragödien. AKWs sind nationale Prestigeobjekt auf welche man stolz ist. ("Die Böse Bombe" vs. "das gute Atom") Nun hat sich aber eins dieser Prestigeobjekte als Wechselbalg entpuppt. Es liegt also im Interesse der Nation zu beweisen, dass man Herr dieser neuerlichen nationalen Katastrophe ist und dass man diese ebenso meistern kann, wie alle anderen. Atomkraftgegner sind in Japan eine Randerscheinung, die meist nur lokal agieren und sich meist aus Fischern und Landwirten zusammen setzen, die Einbussen ihrer Erträge auf Grund der Atomkraft befürchten. Bzw. deren Fanggründe oder Agrarflächen beschnitten werden. Ohne Zweifle wird es in Japan jetzt ein Umdenken und ein vernetzen dieser lokalen Gruppen geben.

Kritik wird in Japan halt selten laut geäußert, aber ich glaube ein ordentlicher Zank kann den Japanern zur Zeit nur gut tun, anstelle geheuchelter Höflichkeit. Das ein Umdenken statt findet sieht man an der Tatsache, dass sich der CEO von Tepko versucht hat an der evakuierten Bevölkerung von Fukushima zu entschuldigen und der Bürgermeister von Fukushima stellvertretend für die restliche Bevölkerung diese Entschuldigung nicht angenommen hat. Desweiteren gärt es im Lande schon länger da Tepko und andere AKW-Betreiber schon häufiger versucht haben Vorfälle zu vertuschen. Die Regierung ist nun gezwungen sich mit den Betreibern und den Befürchtungen in der Bevölkerung auseinander zu setzen. Der Technokratie-Glauben / Technokratie-Hörigkeit der Japaner hat durch diese Ereignisse einen schweren Schlag. Nicht nur das der Tsunami sämtliche Schutzsystem, die als unüberwindlich galten, überwunden hat und sich bis zu 5 km und weiter in das Landesinnere gefressen hat. Nun hat eine Technik die man glaubte zu beherrschen sich als nicht so einfach beherrschbar erwiesen. Ich verweise hier auf den Spruch des Zauberlehrlings: "Hilfe! Die Geister, welche ich rief, werde ich nicht mehr los."

Außerdem sind Japaner halt die Workaholics vor dem Herrn, deswegen kann das Land so viel Bewegen und schaffen und verfällt nicht in endlose Diskussionen.

Was das Thema Roboter angeht, ist dies zum Einen eine weitere nationale heilige Kuh, wie man ja an Asimo und Co. feststellen kann. Der andere Punkt ist selbst in Tschernobyl wurden damals ferngesteuerte Roboter und Maschinen eingesetzt, diese sind aber schon nach kurzer Zeit ausgefallen, da die Strahlung die Steuerung störte. Mit diesen Robotern sollte damals das Dach des Meilers von der Graphitummantellung der Kernstäbe geräumt werden, damit der Sarkophag gebaut werden konnte. Am Ende wurde diese Arbeit doch von Menschen erledigt und diese Bilder sind den meisten ja im Gedächtnis geblieben, wie die Liquidatoren in ihren selbst angefertigten Schutzanzügen für kurze zeit auf dem Dach Trümmer entfernten.

ScaryMovie2, ich hoffe mein Beitrag konnte deine Fragen klären.
 

ScaryMovie2

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Vielen Dank für die Ausführung :thumleft:

Aber meinst Du nicht, dass in mittlerweile 25 Jahren die Roboter auch weiterentwickelt wurden?
 

Elmar

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Sicher die Technik hat sich weiterentwickelt, aber je schneller ein Prozessor schwingt, desto anfälliger wird er für Strahlung. Also müssten entsprechende Abschirmungen vorgenommen werden. Dann hast du noch das Problem der Signalübertragung für Steuerbefehle. Eine normale Microwelle ist der beste Funkstörsender im Haushalt, wenn die Isolierung beschädigt ist. DECT und WLAN brechen im Umkreis sofort zusammen. Nun stell dir das ganze mal in der Größe eines AKWs vor, bei dem Strahlung austritt. Ich würde mich da auf Funksignale nicht verlassen. Die Robos auf dem Mars bekommen ihre Signale mit einer Stärke gesendet, da würde jede Umweltbehörde auf die Barrikaden gehen, wenn man einen terrestrischen Empfänger mit entsprechend gleicher Stärke beschießt. Der eine Punkt ist sicherlich die Entfernung zum Mars, aber man darf auch nicht den Van-Allen-Gürtel vergessen, welcher die Erde umgibt und hinter 3mm Aluminum noch im Extremfall bis zu 200 mSv/h (Millisievert pro Stunde) strahlen kann. Sonnenwinde und Kosmische Strahlung tun ihr übriges.

Deswegen denke ich das es mit funkferngesteuerten Maschinen nur geringe Möglichkeiten gäbe.

Eine kabelgebundene Maschine müsste das Kabel hinter sich herziehen, dass ja auch, je länger es wird, immer schwerer wird und zusätzliche Reibung verursacht. Desweiteren könnte sich das Kabel in Trümmern verklemmen und so die Bewegung stoppen. Ein Robo kann auch nicht auf jede Situation angepasst reagieren, da er nur einen Satz x an Aktionen ausführen kann, Menschen hingegen sind intuitiv und können besser auf neue Situationen reagieren. Die Probleme ließen sich endlos weiterführen.

Warum dann keine stationären Wasserwerfer aufbauen? Gute Frage, man müsste wahrscheinlich eine mehrere Kilometerlange Leitung legen. Jeden Kilometer müsste man dann eine Pumpe dazwischen setzen, die ja regelmäßig betankt werden und überwacht werden will, damit vorne der entsprechende Druck ankommt. Da ist es einfacher einen Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen einzurichten, welche nur einen bis zwei Mann Besatzung benötigen und die Tanks im Minutentank zu leeren. Ein deutsches TLF 20/40 würde seine 4000ltr Wasser innerhalb von 2 Minuten verschossen haben. Selbst mit größeren Tanks an Bord ist der Einsatz doch realtiv kurz für die Manschaften und dann befinden sie sich schon wieder auf dem Rückmarsch und das nächste Fahrzeug fährt vor.

Das mag sich jetzt alles ziemlich nüchtern und evt. hart anhören, aber ich möchte euch versichern das ich größten Respekt vor den Menschen habe, die in Fukushima im Einsatz sind.
 

ScaryMovie2

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Hmm...ich bin mir da nicht so ganz sicher mit den Robos.
Ein Deutscher hat die entwickelt und auch im "Einsatz". Nun ich bin in der Richtung asolut kein Experte, aber man kann doch lieber mal ein paar € für so ein deppertes Metallding verglühen und testen. ob er die Dienste erfüllen kann. Somit werden Menschenleben geschont. Am Anfang kann man ja weiterhin parralel die Menschen zum kühlen einsetzen, aber die Robos gar nicht erst zu testen ist ein meinen Augen ( für die Helfer ) menschenverachtend!
 

Elmar

Mitglied
Die meisten Bergungs- und Brandbekämpfungsrobos, die ich vor Jahren in einer Dokumentation und auf der Interschutz, gesehen habe, waren entweder von einem Operator per Funk oder Kabel gesteuert worden.

Wie schon geschrieben ist Funk auf Grund der Strahlung wahrscheinlich stark gestört bzw. begrenzt oder gar nicht einsetzbar. Jeder kennt doch das Phänomen, dass wenn sich ein Sommergewitter anbahnt der Empfang der UKW-Radiosender schlechter wird, da sich die Atmosphäre statisch auflädt.

Ultrakurzwelle sendet im Bereich 30-300MHz und hat eine Wällenlänge l (m) 10...1.
Gammastrahlung liegt jenseits des 300GHz Bereichs und hat eine Wellenlänge von 100p-10p. Je dichter der Robo am Reaktor ist und je weiter er von der Befehlsstelle entfernt ist, desto schwerer wird der Empfang gestört.

Bei den kabelgebundenen Robos muss man sich die Frage stellen, wie lang ist das Kabel? 500m? Dann steht der Operator wahrscheinlich immer noch auf dem Werksgelände. Und das ist nur der Außeneinsatz.

Wir wissen ja nicht wie es in den Reaktorgebäuden aussieht. Bei eins und drei sind die Fassaden explodiert und ist ein reiner Trümmerhaufen. Welcher Robo kann sich dort entsprechend Bewegen? Kettenantriebe und Vielfüssler haben sich ja bei unwegsamen Gelände bewährt, aber passen die Robos in die Gänge? Ein Mensch kann sich ducken, kriechen, springen und verdrehen um bestimmte Stellen zu erreichen. Ein Bergungsroboter hat meist eine feste Größe. Für die unbeschäftigteren Gebäude könnte man ja Robos einsetzen, wenn in den Gebäuden strahlungssichere Bereiche sind, von denen ein Operator die Maschinen bedienen kann.

Außerdem ist ja nicht nur die Kommunikation mit den Robotern ein Problem, sondern auch die Mikroprozessoren schwingen in einem bestimmten Hz-Bereich. Die Strahlung kann also auch direkt die Mikroprozessoren angreifen und diese zerstören. Es gilt zwar die Regel, je langsamer ein CPU schwingt, desto unanfälliger ist er für Strahlung, aber wer weiß wie gut solche Robos geschützt sind.

Außerdem ein Robo wird auch Strom oder Betriebsstoff benötigen um arbeiten zu können. Hinzu kommen die eingeschränkten Möglichkeiten eines Roboters. Zum einen sind sie meist nicht die schnellsten, dann der begrenzte Werkzeugvorrat bzw. Arbeitsmöglichkeiten des Roboters.

Da die Zeit gegen die Japaner spielt, zumindest hat das vorhin die Tagesschau behauptet, muss abgewogen werden, wer schneller und effizienter arbeitet und von wem ich mehr Exemplare zur Verfügung habe.

Und am Ende ist es dann doch eine Frage der Ethik: "Kann ich das Leben von Hunderten riskieren, um Zehntausende (Sollte der Wind plötzlich auf Tokio drehen, sind es plötzlich Millionen) zu retten?" Derjenige, welcher die Entscheidung getroffen hat, wird sie bis zu seinem Lebensende mit sich herumtragen und wahrscheinlich auch später seine Entscheidung vor Gericht oder einem Ausschuss verantworten müssen. Am Ende bleibt es ein Abschätzen von Risiken und Entscheidungstreffen innerhalb eines kurzen Zeitraumes. Wir als Aussenstehende haben alle Zeit der Welt und nicht alle Infos und verurteilen deswegen die Einsatzleiter, Krisenstäbe usw. vor, bilden uns unsere eigene Meinung und glauben es besser machen zu können.

Städte wie Tokio oder das benachbarte Yokohama kann man halt nicht eben evakuieren, dass ist vollkommen unmöglich.

Wie heißt es so schön "Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert." und nichts anderes versucht man in Japan zur Zeit. Um eine Verstrahlung von Tokio zu verhindern sind diese Leute bereit ihr Leben zu riskieren bzw. die Regierung Opfer in kauf zunehmen. Bis jetzt hat Tokio nur die glückliche Wetterlage geschützt und Fukushima schwebt über der Stadt wie ein Damokles Schwert.

Was kann man also machen? Darauf kann man nur antworten: "Alles was möglich ist!"
 

titus

Mitglied
Hallo,

ein Zeitungsbericht, der ach so geliebten Japankoi.

http://westfalen-blatt.de/nachrichten/r ... &artikel=1

Für mich ist in Fukushima der Supergau schon längst am laufen.
Eine weltweite Katastrophe :evil:

Ich glaube den Herren Obergurus schon längst nicht mehr, ich glaube nur an das was ich sehe. :autsch:


Ich mag mir gar nicht ausmahlen, was da noch auch für uns, der ganzen Menschheit zukommen wird.

Das man in Zukunft keine Japankoi mehr kaufen kann, ist in meinen Augen das geringste Übel.

Ich hoffe nur, dass wir alle endlich aufwachen. :schnecke: :schnecke: :schnecke:
 

waterfreak

Mitglied
Komische Aussage von dem Händler:

Echte Koi-Liebhaber wollen nur Fische aus Niigata...


Ich hab einige aus Niigata, das ist aber Zufall! Stimmt seine Aussage?
Das mit den Koi ist aber echt das geringere Übel...
 
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