Jedes Lebewesen hat "schwache" Gene. Da allerdings (fast) jedes Lebewesen einen doppelten Chromosomensatz besitzt, wird ein schwaches Gen normalerweise durch ein gesundes zweites Gen kompensiert. Wenn nun Inzucht passiert ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das schwache Gen gleich zweimal nämlich von Mutter und Vater vererbt wurde relativ hoch. Ein Reservegen ist nicht mehr vorhanden und die Genfunktion ist gestört. Das Lebewesen ist nicht mehr so leistungsfähig und landläufig sagt man: "Deine Eltern sind Geschwister"
Dadurch, dass viele Organismen inzuchtbedingt ausfallen, werden viele schwache Gene aus dem Genpool entfernt und die relative Zahl von schwachen Genen in der Population sinkt. Also langfristig geht das Problem der Inzucht zurück. Ich weiß allerdings nicht, wie viele Generationen notwendig sind.
Ein anderes Problem bei Inzucht ist, dass die biologische Diversität in einer Population stark verringert und somit die Resistenz der Gesamtpopulation gegen veränderte Umweltbedingungen abnimmt. Z.B. sind 5% der Weltbevölkerung Immun gegen AIDS oder es kommt bei ihnen zumindest nie zum Krankheitsausbruch. Somit ist das Überleben der Menschheit trotz grassierender Promiskurität und mangelnder Sexualhygiene gesichert.
Mendelsche Vererbungstafeln sind sehr übersichtlich, wenn es sich um ein oder zwei Gene handelt, die Einfluss auf den Phänotypen haben. Bei Koi sind es wohl deutlich mehr. Daher gibt´s so was meines Wissens nach nicht.