Keimzahlen im Koiteich

Wie hoch ist die Gesamtkeimzahl in Koiteichen?

  • Tiefer 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 0 0,0%
  • Höher 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 10‘000 KBE/ml

    Stimmen: 4 28,6%
  • Höher 50‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 100‘000 KBE/ml

    Stimmen: 2 14,3%
  • Höher 500‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%
  • Höher 1‘000‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14

fbr

Mitglied
Hallo Wolfgang,
DANKE :D

Du schraubst den Test auf, tauchst ihn kurz ins Wasser, läßt den Überschuß ablaufen , schraubst ihn zu und ich stelle ihn dann in einen Brutschrank.
Wie viel Grad sollte es da haben?
Ich hätte einen Brutschrank zwischen 23° - 26° laufen passt die Temp?
Wo kann ich diese Urintest günstig bekommen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Hallo zusammen

Ich habe noch keine Zahlen eingestellt und die Diskussion nimmt ihren Lauf. Ich sehe dass dieses Thema beschäftigt und der eine oder andere bereits interessante Stichwörter gesetzt hat. Meine Beiträge sollen nicht eine belehrende Funktion einnehmen sondern das Thema anhand von Zahlen und Fakten etwas beleuchten. Ich sammle in erster Linie Daten für mich selbst und stelle diese nebenbei für Interessierte in das Forum. Was das Bild betrifft, so wollte ich mit dem aufgewirbelten Bodensatz etwas verwirren. Ich wurde schnell durchschaut :) und das Wasser weist mit einer Koloniezahl (GKZ) von 900 KBE/ml eine sehr geringe Keimbelastung auf. Bei den ersten Reaktionen wurde ja auch gleich festgestellt dass trübes Wasser nicht zwingend bakteriell belastet sein muss und im Gegenzug klares Wasser belastet sein kann.
Die Lust einige Keime im Teich zu bestimmen war bei mir nicht von Anfang an vorhanden und wenn mir die Möglichkeit nicht gegeben würde solches zu tun, wäre mein Interesse an dieser Sache vielleicht auch nicht so gross. Beim durchkämmen der verschiedenen Koiforen bin ich immer wieder auf Diskussionen gestossen wo einige Spezialisten zwar ihren Tipp oder Ratschlag abgaben, jedoch effektive Werte sehr selten und nur einzeln und nur bei Problemen aufgeführt wurden. Als ich auf die Seiten von Lothar Gehlhaar, betreff den Keimen gestossen bin, freute es mich total und ich habe mich satt gelesen. Seine Empfehlung, die Belastung coliformer Keime unter 500 KBE/100 ml zu halten schien mir aber für den normal Verdiener nicht realisierbar. Mit meinen beiden Filtoclear 15'000 wäre ich sowieso weit weg vom Schuss ?!! Ich wusste es nicht wirklich und wollte mein Wissen diesbezüglich nicht auf Vermutungen aufbauen und fing an zu Proben. Ich habe Zahlen seit 2009 und stelle hier die Kurven aus dem Jahr 2011 ins Forum. In diesem Jahr habe ich meinen Teich mehrmals in der Woche beprobt um auch allfällige Schwankungen erfassen zu können. Um reale Werte meiner Koihaltung zu ermitteln verliefen die Aktivitäten am Teich im normalen Rahmen. Gab es zu viele Schwebealgen, kam die UV-Lampe zum Zuge und wenn ich das Gefühl hatte ein Teilwasserwechsel sei nötig, machte ich einen.
Auf der Tabelle ist die Mengenverteilung vom "Gesamten" zu den unerwünschten Bakterien sehr gut zu sehen. Im Sommer kam ich mit der GKZ auf über 7'000 KBE/ml was eigentlich unbedenklich scheint. In Anbetracht des geringen Fischgewichtes von ca. 300 g pro 1'000 Liter Wasser war mir aber bewusst, dass die Keimzahlen von Jahr zu Jahr mit dem zunehmenden Wachstum der Fische steigen wird. Für mich ein Grund genug, mit der Proberei nicht aufzuhören.

Gruss Dany
 

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michael w

Mitglied
hallo dany,

hättest du regelmässig ww gemacht und nicht wie du schreibst
nach gefühl, hättest du dir viel zeit und geld sparen können,
aber jeder darf auch sein hobby haben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Hallo

Wenn im Labor mit dem Plattengussverfahren gearbeitet wird, gibt man einen Teil der Probe in eine Schale, wo sie mit erwärmten und flüssigen Nährboden vermischt wird. Durch die Abkühlung ausserhalb des Wasserbades, verfestigt sich das Nährmaterial nach wenigen Minuten, worauf die Schale in den Brutschrank gelegt wird. Bei den verschiedenen Methoden sind die Temperaturen und die Dauer der Bebrütung vorgeschrieben. Geben wir Wasser in ein Labor mit dem Auftrag die Koloniezahl (GKZ) zu bestimmen, wird diese Probe bei warmen Temperaturen bebrütet. Im vorgängigen Beitrag erwähnte ich, dass meine Proben bei der aktuellen Wassertemperatur des Teiches untersucht werden. Die offizielle Keimzahl beim vorher eingestellten Bild (Wasser 10°C) wäre bei warmer Bebrütung um ein vielfaches höher. Im Winter 2010/2011 habe ich parallel analysiert und Zahlen erhalten die bei Sommertemperaturen mindestens doppelt so hoch und zum Teil sogar 10x höher waren. Es war interessant zu sehen wie viele Bakterien über den Winter im Wasser vor sich hin schlummern und auf bessere Zeiten warten. Ich werde meine Zahlen weiterhin bei Teichtemperatur untersuchen, weil sich für mich der Ist-Zustand so besser wiederspiegelt. Ausserdem, was nicht aktiv ist stört nach meiner Meinung nicht.
Mit der Untersuchung beider Temperaturen bekam ich einen Vorgeschmack wie sich der kommende "Bakteriensommer" präsentieren könnte. Ich möchte in meinem Teich keine chemischen oder auf natürlicher Basis hergestellte Flüssigkeiten zur Reduzierung von Keime einsetzen. Ob ich das in den kommenden Jahren halten kann weiss ich noch nicht. Es gibt schon etliche Beiträge über UV-Lampen die auch zur Verminderung des sogenannten Keimdruckes beitragen. Ich arbeite mit einer pro clear 55 W, bei 13'000 Liter und einer Umwälzung von schätzungsweise 75%. Um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein, wollte ich wissen was diese Lampe taugt. Als der Ruf der Schwebealgen ertönte, liess ich ehrlich gesagt die Lampe jeweils länger brennen als nötig, um einfach fest zu stellen wie schnell und um wie viel ich die Keimzahl drücken konnte. In die gegengesetzte Richtung war es wiederrum interessant zu sehen wie lange es dauerte bis die Bakterien wieder in einer hohen Zahl auftraten.
Ich beprobte in dieser Zeit täglich und benutzte bei der violetten und grünen Kurve nur UV-Licht, möchte an dieser Stelle jedoch auf die orange Kurve aufmerksam machen. Ein raketenhafter Anstieg der Keimzahl innerhalb von zwei Tagen. Ich vermute dass die Fütterung von Seidenraupen dafür verantwortlich war. Ich wollte diese Dinger einmal ausprobieren, hatte Freude am gesunden Appetit der Fische und verlor prompt für einen Moment die Kontrolle über mich. Die Qualität des Wassers verschlechterte sich nicht nur auf der mikrobiologischen Seite sondern auch auf der chemischen. Ammoniak und später Nitrit konnte ich zum Glück mit einem Teilwasserwechsel zum Teufel jagen.
Die Ergebnisse meiner UV-Lampe zur Minderung des Keimdruckes waren aber beruhigend. Ich erreichte in diesem Testjahr eine Reduktion von 80- bis 93%.

Gruss Dany
 

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arminio

Mitglied
Hi,

Seipus sind der letzte Dreck. Kein Japaner würde die seinen Koi verfüttern.
Auch alle Tierärzte raten davon ab.

Gruß Armin
 

wr

Business Mitglied
Hallo Dany,

ich glaube nicht, daß Du mit 55 Watt - das sind ca 22 Watt reine UVC - bei 13m3 eine Keimreduktion erreichst. Das Minimum sind 2 Watt reine UVC pro m3 also bei Dir 26 Watt oder eine UVC von mindestens 70 Watt.
Gleichzeitig muß !!!!!!!! das gesamte Teichvolumen in einer Zeit unter der Teilungsrate des Bakteriums an der Röhre vorbei.
Um eine echte Aussage zu erreichen müßtest Du alle !!!!! Parameter
im Versuchszeitraum gleich halten, nur 1 x mit und 1 x ohne UVC.

Ich glaube, daß der Effekt der Keimreduktion andere Gründe hat, aber nicht die UVC, dazu ist mE. der Versuchsaufbau zu ungenau.
Wenn Du aber die Keimzahl vor der UVC mißt, dann nach der UVC und den Flow genau bestimmst könntest Du auch rechnen, ob das System funktioniert.
Aber ich finde Deinen Ansatz sehr gut, endlich einer der sich mit diesen Sachen beschäftigt, alle messen pH und was weiß der Kukuck, aber Bakterienkonzentrationen interessieren kaum jemanden, obwohl das wichtiger wäre als glasklares Wasser.

Gruß Wolfgang
 

wr

Business Mitglied
arminio schrieb:
Hi,

Seipus sind der letzte Dreck. Kein Japaner würde die seinen Koi verfüttern.
Auch alle Tierärzte raten davon ab.

Gruß Armin
Hallo Armin,

aber auch erst seit einiger Zeit, nachdem man gemerkt hat, was zu hohe Eiweißkonzentrationen für Schäden anrichten. Und trotzdem gibt es Champs mit 52 % Eiweiß.

Gruß Wolfgang
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Natürlich wollte ich auch die Reinigungskraft meiner Filtoclear 15'000 testen, die ja am Koiteich nicht gerade den Status eines Rolls Royce einnehmen. Diese Filter sind "Eimer", bei denen der Schmutz zurückgehalten wird und mit einer Hebelfunktion ausgespült werden kann. Ich untersuchte dieses Dreckwasser, das Rohr beim Teicheinlauf und im Teich selber. Eigentlich war ich echt erstaunt wie viel Schmutz diese Filter zurück halten konnten. Leider habe ich die GKZ etwas unterschätzt und bei drei Proben keine definitiven Werte ermitteln können. Anhand der angefangenen Analyse konnte ich aber eine Tendenz feststellen die auf eine Millionenzahl hinwies.
 

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G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Hallo Wolfgang

Bei diesen Überlegungen bin auch irgendwo vorbeigekommen. Ich glaube es war sogar in einem Beitrag von dir. Es ist ja nicht so dass ich das ganze Scenario nur dreimal durchgespielt habe. Ich teste die Aktivität meiner Lampe öfters. Es wiederspiegelt sich in den Resultaten der Keimerfassung oder ich gehe gezielt auf die UV-Lampe indem ich sie einschalte, ohne TWW oder anderen Manipulationen, täglich Proben fasse und gleichentags untersuche bis ich auf der tiefst möglichen Keimzahl angekommen bin. Dies dauert ca. eine Woche und dann wird die Lampe wieder ausgeschaltet. Die tägliche Fassung von Proben läuft weiter. Nun lasse ich es geschehen, ohne Frischwasserzufuhr oder anderem und warte bis die Keimzahl wieder einen hohen Wert erreicht, gleich wie bei der Ausgangsposition oder ähnlich. Das dauert dann jeweils um die 14 Tage. Ich weis das Bakterien sich sehr schnell vermehren können aber eben noch lange nicht alle und dann auch nur wenn sie für sich optimale Verhältnisse vorfinden. An meinem Teich verläuft die Teilung, vielleicht mangels Nährstoff oder aus irgend einem anderen Grund den ich nicht kenne und nach meinen Feststellungen, nicht so schnell wie allgemein angenommen. Auch funktioniert die Keimreduktion bei mir, bis jetzt ohne jegliche Tätigkeit ausser dem Einschalten der UV-Lampe. Ich kann mir beim besten Willen nichts anderes vorstellen was die Bakterien vermindern könnte. Da bin ich zu wenig Spezialist! Wenn aber jemand eine Antwort dafür hätte, wäre es toll diese im Forum lesen zu können.

Gruss Dany
 
Hallo Dany,
Dänu schrieb:
Wenn aber jemand eine Antwort dafür hätte, wäre es toll diese im Forum lesen zu können.
für die coliformen Bakterien dürfte die Leistung der UVC, stimmige Randbedingungen vorausgesetzt, reichen. Für die heterophilen Bakterien bringt eine UV-Lampe recht wenig, egal welche Stärke sie hat.

Gruß Mikrobe
 

Karl der Koi

Mitglied
Hallo,

Diese Teststreifen bekommt man übers Internet zB. Vor ca. 3 Jahren hatte ich mit Hans, das schon gemacht. Es funktioniert extrem einfach. So wie Wolfgang es sagte. Die Wirkleistung der UVC lässt sich damit super einschätzen.

Man benötigt nur CLED Agar Nährboden , MacConkey Agar, und CETRIMIDE Agar.
Diese 3 Nährböden sind für uns wichtig und auf dem Urintest. PP 192553 enthalten.
Zum Ausbrühten ist kein Brutschrank oder so zwingend erforderlich.

Es geht ganz einfach.

Das Röhrchen wird am Körper getragen und nachts unters Kopfkissen. Die knapp 37 °C Körpertemperatur sind Ideal zum Ausbrühten.

Es sind immer 10 Tests pro karton. Preis zw. 9 bis 19 € je nach Shop.


Die Test sind sehr aufschlußreich. ( Tendenz ) und sehr leicht handhabbar. Preislich absolut ok.


Grüßle :D
 
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