Verteufelung Mastfutter aber alle wollen junge Jumbos

Fishfan

Mitglied
Hab mir mal in letzter Zeit so meine Gedanken zu dem Widerspruch im Hinblick auf die Ansprüche der meisten Koihalter (zumindest schreiben hier fast alle so) an ihr Futter und dem ja durch Angebot und Nachfrage bestimmten Preisen für Koi gemacht.

Was unstrittig sein dürfte ist, dass ein Hauptkriterium für den Preis eines, ich sage jetzt mal hochwertigen Koi, dessen Größe bei entsprechend jungem Alter, sprich dessen gutes Wachstum ist. Mal abgesehen natürlich von Zeichnung, Hautqualität usw.

Sprich ein schöner Fisch kann nur dann wirklich teuer verkauft werden wenn er in kurzer Zeit gut gewachsen ist. Im Umkehrschluss wollen die Leute also große junge Fische, mit der Hoffnung, dass diese im Laufe der Zeit natürlich noch größer werden als ein vergleichbar alter Fisch.
So, das ist die erste Erkenntnis.

Meine zweite Erkenntnis ist, dass fast ausnahmslos alle so genanntes, meist aus der professionellen Karpfenzucht stammende, "Mastfutter" verteufeln. Meist mit dem nicht gerade objektiven Argument, dass wir ja unsere Fische nicht mästen wollen wie einen Speißekarpfen, der schnell Schlachtgröße erreichen soll.

So, ich denke ihr merkt worauf ich hinaus will: alle wollen junge Jumbos, also schnell gewachsene Fische, nur dass wir sie nicht Schlachten , sondern noch größer haben wollen, aber niemand will seine Koi mit Futter füttern, dass dafür entwickelt wurde Karpfen schnell wachsen zu lassen.

Dazu kommt meist das Argument, dass Mästung mit den genannten Futtersorten ungesund für die Koi und damit nicht geeignet sei.

Da kommt bei mir die Frage auf, warum um Himmelswillen ein Futter, dass von einer riesigen Industrie, die sich mit enormen Geldbeträgen und immensem Forschungsaufwand ein wissenschaftlich fundiertes Wissen über die optimale Ernährung von Karpfen, mit dem Ziel eines optimalen Wachstums bei gleichzeitig möglichst guter Gesundheit (kein Ztücher kann es sich leisten aufgrund schlechten Futter kranke Fische zu haben) und wenig Fettansatz (die Zeiten als fettiger Karpfen gefragt war sind lange vorbei) aufgebaut hat entwickelt wurde, schlecht für unsere Koi sein soll.

Denn wie gesagt sind die Ziele dieser Futterproduzenten im übertragenen Sinne genau die selben wie unsere.
Und im Vergleich zu deren wissenschaftlicher basierten Erkenntnisse dürfte wohl das Wissen der meisten Koihalter und auch Züchter im Bezug auf Ernährung dem berühmten "Fischen im Trüben" nahe kommen.

Oftmals habe ich auch das Argument gelesen, dass zu energiereiches, also böses Mastfutter, natürlich die Fische in jungen Jahren schnell wachsen lässt, sie aber später durch das "zu schnelle Wachstum" Schäden davontragen.
Jedoch ist allgemein bekannt, dass Fische, egal welche Art, gerade in den ersten Jahren ein Maximum an Nährstoffen für eine gute Entwicklung benötigen und gerade dann wenn diese Phase verpasst wurde keinen robusten Organismus aufbauen und auch das Wachstum nie mehr aufholen.
Und vor allem habe ich noch nie von irgendjemandem gehört, dass auch nur bei eienem einzigen Karpfen oder Koi der mit Mastfutter großgezogen wurde später irgendwelche negativen negativen Auswirkungen aufgetreten sein sollen. Geschweige denn, dass irgendjemand je solche Auswirkungen auch tatsächlich auf das Mastfutter zurückführen konnte. Fraglich ist auch in welcher Form sich diese ominösen Auswirkungen denn überhaupt erkennbar machen sollen???

Zudem fällt beim Blick auf die Zusammensetzung vieler auch hier anerkannt hochwertiger Koifutter (also gutes Futter), die auf Wachstum ausgelegt sind auf, dass diese fast identisch mit der von Mastfuttersorten (also schlechtes Futter) führender Hersteller ist.
Der einzige wirkliche Unterschied ist, dass das eine dreimal so viel kostet und darum nach einhelliger Meinung das andere nix taugen kann.

Auch sind die Bedingungen unter denen Koi in Japan groß gezogen werden vergleichbar mit der Mast normaler Karpfen. Und ich unterstelle jetzt mal, dass die wenigsten bis keiner der dortigen Züchter wirtschaftlich arbeiten könnte wenn er in der Aufzucht spezielles Koifutter für über 10 Euro das Kilo in seine Mudponds schütten würde, wenn die gleichen Ergebnisse auch mit konventionellem Mastfutter möglich sind.

So, warum in aller Welt also soll Mastfutter schlecht sein.
Bin gespannt auf eure Argumente!
 

koiroli

Mitglied
Hallo Fishfan,

ich bin im Grunde ganz deiner Meinung, deshalb bekommen unsere Koi auch ab und zu gewöhnliches sinkendes Karpfenfutter, vor allem in den kälteren Monaten.
Der einzige Unterschied zwischen Mastfutter und Koifutter ist die Tatsache, dass es dem Karpfenzüchter egal ist, welche Farbe sein Karpfen hat. Als Koiliebhaber möchte man schöne, strahlende Farben - und hier hat Koifutter einfach mehr Bestandteile die die Farbentwicklung beeinflusst. Aber farbig bleiben Koi auch mit Mastfutter, soviel steht fest. Ich kenne einige Koi die ausschließlich mit Mastfutter gefüttert werden. Es kommt eben nicht unbedingt auf das Futter an, sondern viel mehr auf die Menge! Daher ist es eigentlich ziemlich egal, ob da jetzt 5% mehr oder weniger von einem Bestandteil im Futter enthalten ist - die Dosis macht das Gift - auch beim Futter.
Aber wenn wir das hier jetzt so offen schreiben, was sollen dann die lieben Händler mit ihren bunten teuren Tüten machen???

Wir bewegen uns auf dünnem Eis, und du wirst wahrscheinlich nur wenige finden, die deine Meinung teilen! Meinen Zuspruch hast du allerdings!

lg
Roland
 

Karl der Koi

Mitglied
Hallo,

wer mit Maßtfutter füttert, der kann seine Koi auch gleich beerdigen.

Maßtfutter ist in keinster Weise geeignet.
Es ist nur auf schnelle Gewichtszunahme bei geringster Zeit und bei geringsten Kosten ausgelegt. Da in der Industrie nur der Profit an erster Stelle steht, und der Karpfen eh nicht alt wird, da er gegessen wurde.

Unsere Koihaltung zielt aber auf ein völlig anderes Gebiet. Hier ist Maßtfutter und die damit verbundene Strategie völlig verkehrt.


Aber jeder muß halt wissen was er tut. Nur leider müssen meißt Unschuldige darunter leiden, in dem Falle wären es die Koi.

Grüßle :)
 

hansemann

Mitglied
Jedoch ist allgemein bekannt, dass Fische, egal welche Art, gerade in den ersten Jahren ein Maximum an Nährstoffen für eine gute Entwicklung benötigen und gerade dann wenn diese Phase verpasst wurde keinen robusten Organismus aufbauen und auch das Wachstum nie mehr aufholen.
Das hätte ich gerne mal wissenschaftlich belegt, kannst du da auf aussagekräftige Literatur verweisen?

Viele Grüße
Hans
 

koiroli

Mitglied
Hallo,

wer mit Maßtfutter füttert, der kann seine Koi auch gleich beerdigen.
Wieviele Koi kennst du, die Aufgrund von Mastfutter beerdigt wurden?

Die meisten Koi die beerdigt werden, werden mit teurem Koifutter aus bunten Tüten gefüttert, und in den wenigsten Fällen liegt es am Futter selber sondern vielmehr an den Leuten die das Futter verabreichen!

Übrigens schwimmt bei mir ein 17 jähriger Koi, der auch Mastfutter bekommt! Und wenn ich mir so manches Koi-/Teichfutter anschaue, dann ist Mastfutter etwas hochwertiges im Vergleich dazu. Aber jeder hat natürlich seine Meinung dazu.

lg
Roland
 

meini

Mitglied
wer sich ein paar Gedanken über sein Hobby Koi macht und auch nicht gewillt ist, jedes noch so dumme Geplappere zu glauben, wird sehr schnell merken das Mastfutter nichts für unsere Koi ist, es sei denn man mag dicke hässliche unförmige Schweinchen in seinem Teich. Egal welches Lebewesen ich in den ersten Lebensjahren falsch ernähre, wird sein Leben lang Probleme haben!
Wer am Futter spart, gibt es eben für anderes aus was durch falsches Futter, oder falsche Futtergaben entstehen. In der Schweinemast kommt es auch nur auf schnelles Wachstum, Gewichtszunahme an. Das bei dieser Haltung auch sehr viel Antibiotika verabreicht wird/werden muß, ist auch im Zusammenhang mit dem Futter zu sehen. Und hier schlisst sich der Kreis, wer an der falschen Stelle spart, wird auch versuchen überall zu sparen und dann kann man wieder die Hilferufe lesen wenn es den SuperGau gegeben hat.
In den sechziger Jahren war nichts gut, nur Doppelfettsufe etc. Fettleibigkeit, Herzbeschwerden und unförmiges Aussehen bekam man eben gratis dazu.
 

koiroli

Mitglied
Hallo Meinolf,

nichts für ungut - aber wenn ich mir deinen Kommentar so durchlese bin ich mir nicht sicher ob wir vom selben Hobby reden :wink:

lg
Roland
 

edekoi

Mitglied
Fishfan schrieb:
Dazu kommt meist das Argument, dass Mästung mit den genannten Futtersorten ungesund für die Koi und damit nicht geeignet sei.
Ich halte mal provokativ dagegen:

Im Karpfenfutter dürfen keine krebserregenden Konservierungsmittel enthalten sein, da "Lebensmittel" damit erzeugt werden. Deshalb hält das auch nur 6 Monate. Ist also permanent frisch.

In einigen Koifuttersorten sind diese Stoffe drin, da man Koi ja meist nicht verzehrt. Dafür hält es sich angeblich auch schöne 2 warme Sommer und 4 Koimessen in der knalligen Sonne lang. :lol:
 

Kuki

Mitglied
edekoi schrieb:
Fishfan schrieb:
Dazu kommt meist das Argument, dass Mästung mit den genannten Futtersorten ungesund für die Koi und damit nicht geeignet sei.
Ich halte mal provokativ dagegen:

Im Karpfenfutter dürfen keine krebserregenden Konservierungsmittel enthalten sein, da "Lebensmittel" damit erzeugt werden. Deshalb hält das auch nur 6 Monate. Ist also permanent frisch.

In einigen Koifuttersorten sind diese Stoffe drin, da man Koi ja meist nicht verzehrt. Dafür hält es sich angeblich auch schöne 2 warme Sommer und 4 Koimessen in der knalligen Sonne lang. :lol:
Ich gehe davon aus, dass wir bspw. über Butylhydroxytoluol kurz BHT oder Ethoxiquin oder aber auch Butylhydroxyanisol kurz BHA reden ?
Ist in fast allen Koifuttersorten enthalten, die ich kenne -> Ich hasse das Zeug und hätte gerne ein Futter ohne..... anscheinend traut sich da aber aufgrund der Haltbarkeit kein anständiger Hersteller ran. Schade.
Innovation ist der Wirtschaftsmotor. Traut euch. Der Rest wird schon zügig nachziehen, sobald das erste Futter marktreif ist .....
Genau wie Patenttrolle und Ideenklauer ..... wo Geld ist überlegt man nicht lange siehe die Koi Auktionen, einer machts vor, die restliche Mäute zieht trollig nach, da die Dollarzeichen in den Augen leuchten.
Das ist schlimm. Zumindest empfinde ich das so.
 
G

Gelöschtes Mitglied 947

Guest
weis schon einer wie nächste Woche das Wetter werden soll?




Gruß Andreas
 

klaus1

Mitglied
Ich finde es äußerst bemerkenswert ,

das die Meinungen der "alten Hasen"

doch recht konträr sind !!!




Mir persönlich gefallen bei den Karpfenfuttersorten
einige Zutaten nicht besonders !
Blutmehl , Hühnerabfall , Getreideschlempe/kuchen usw.

Und mir fehlen solche Zutaten wie Krill, Spirulina, Garnelen usw.

...das macht im meinen Augen auch einen ordentlichen Preisanteil aus.
Das die Marge bei Koifutter aber deutlichst besser ist, sollte unbestritten sein !


Wer aber im Jahr so 1000€ für Koi und 1000€ für den Betrieb ausgibt,
der sollte doch nicht ständig auf die letzten 200€ beim Futter schielen !


..oder anders herum :

Wer den aus einem 100€ Koi in 2 Jahren einen 1000€ Koi machen möchte,
und dabei nur 20€ für das Futter ausgeben möchte ,
der sollte evtl. noch einmal "in sich gehen" :wink:
 

Kuki

Mitglied
Kin-gin-rin schrieb:
weis schon einer wie nächste Woche das Wetter werden soll?




Gruß Andreas
Ich habe gehört bei dir soll es regnen, Blitzeis soll bei dir vor die Haustür kommen und Möglicherweise ist der nächste Schneesturm zu dir unterwegs :wink:

Hoffe du hast dich gut eingekleidet. Wäre hilfreicher als der Kommentar, den du abgegeben hast :!:
 
Oben