Biofilm

klaus1

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Hallo Harald,

auch wenn du auf meine Fakten nicht eingegangen bist, will ich ein wenig mehr anmerken. In unserem Teichen bzw in der Fischwirtschaft finden wir zu geringe Konzentrationen an NO2 für Nitrobacter. Es finden sich eher Nitromonas und Andere in den Biofilmen. Weiter unter in Biofilmen finden wir anaerobe Bakterien...... Da ist nichts tot. Wie oben schon erwähnt sind so 80-95% der Bewohner in diesen Biofilmen keine Nitrifizierer. Jedwede Biofracht wird verstoffwechselt (Pflanzenreste/Kohlenhydrate, Eiweiß/Aminosäuren, Öle/Fette) und da fällt ja deutlich mehr als an NH3/4 an.


Genug erst mal.
 

Harald Tracht

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Antwort

Hallo Klaus,
nachdem ich zuerst gedacht habe was hat "er" denn jetzt schon wieder, habe ich mir meinen Text noch einmal angeschaut und muss Dir zum Teil Recht geben. Natürlich muss es heißen Nitrifikanten und nicht Nitrobacter.
Sorry.
In den anderen Punkten liegen wir nicht unbedingt aus einer Linie.
Fakt ist aber auch das der Biofilm zwar hauptsächlich, aber natürlich nicht nur aus Nitrifikanten besteht. Hier sind es dann die Milieu Bedingungen die darüber entscheiden welche Bakterien hier eine Nahrungsgrundlage finden.
Da an unseren Koiteichen die Biofilter aber in erster Linie zur Überlebens wichtigen Nitrifikation genutzt werden und sowieso nicht beeinflusst werden können, bin ich hierauf erst gar nicht eingegangen.
Das sich unterhalb der Diffusionsgrenze anaerobe Bakterien ansiedeln, halte ich allerdings aber eher für Wunschdenken.
 

fishnet

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Re: Antwort

Harald Tracht schrieb:
Hallo Hans,
als Erstes sollte man festhalten das kein Filtermedium der Welt selektieren kann, welche Bakterien sich auf ihm ansiedeln. Mit dem Medium stelle ich lediglich den Bakterien ein Fläche zur Verfügung auf der sie sich ansiedeln können. Und hier gilt je mehr Fläche umso besser.
Da in einem funktionierenden Koiteich in erster Linie Ammonium abgebaut werden soll, da es in entsprechenden Mengen vorhanden ist, siedeln sich natürlich zuerst die nitrifizierenden Bakterien also die Nitrobacter an.
Hast Du einen Teich der stark verschmutz ist und restauriert werden soll, siedeln sich dann als erstes die heterotrophen CSB abbauenden Bakterien an. Erst wenn diese CSB abbauenden Bakterien keine ausreichende Nahrungsgrundlage mehr haben, werden die autotrophen Bakterien wie die Nitrobacter die Oberhand gewinnen und damit beginnen das Ammonium zu verstoffwechseln. Dieses ist übrigens auch der Grund warum manche Biofilter sehr schnell oder manche erst sehr langsam Nitrit abbauen. Wirf täglich einen Sahnetorte in den Teich und Du wirst nach einiger Zeit auch Bakterien an Bord haben die Sahnetorte mögen.
Auf die gewünschte "Artenvielfalt" hat man absolut keinen Einfluss, auch wenn einige hineingeheimnissen das in Ihren Filtern Dinge geschehen die sie selbst nicht nachvollziehen können, aber ganz toll sind....Der umgekehrte Fall ist natürlich auch möglich, dass in dem Riesenfilter Dinge geschehen die man bestimmt nicht will anaerobe Zonen, bestimmte Krankheitserreger, Kanalbildung etc.
Selbst Biologen können nicht nachvollziehen warum manche Biofilme resistenter sind und andere wieder nicht. In Laborversuchen konnte zwar festgestellt werden, dass Aufgrund der Porenstruktur auf dem Eco Pondchip eine stabilere Bakterienpopulation stattfindet als auf Hohlkammermedien, dieses ist aber nicht immer 100prozentig reproduzierbar und somit in der Aussagekraft eingeschränkt.
So gesehen hat der Eco Pondchip wirklich "nur" den Vorteil einer großen Oberfläche. Dadurch sind aber kleinere Biobehälter, weniger Filtermedium, weniger Energie, weniger Filterreinigung, besser zusteuernde Prozessabläufe und somit auch weniger Kosten möglich.
Hallo Harald , :thumleft: ,

ausser je mehr Fläche desto besser . Es kommt eben ganz massgeblich auf die Artenvielfalt eines Filters an . In beispielsweise voluminösen Filtern kann die Mediendichte kontraproduktiv sein da diese sehr oft einen nicht passenden Durchsatz haben . Anders natürlich auf möglichst kleinem Raum das Maximum an Medienoberfläche herauszuholen . Hier werden die Medien immer mit hohen Flowraten angeströmt . Schön auch der Zusammenhang mit der Sahnetorte :lol: ! Ist die aber wech werden die Specibacs aber auch absterben . Evt. nehmen die dann auch noch gerne sehr viele "Beilagen " zum Hauptgericht . Ähnlich sehe ich das mit den Milchsäurebac"s . Und genau deswegen dosieren die Meisten die auch nach . Geben so aber dem Habitat gar nicht die Chance etwas eigenes artenreiches aufzubauen . Oder wie seht ihr das ?

Gruß Stephan
 
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