kalter Teich mit 4°C oder weniger Erfahrungswerte gesucht

Molch

Business Mitglied
Hallo Norbert!

Geisy schrieb:
Wenn aber doch Karpfen 0,3°C unbeschadet überleben brauchen wohl die wenigsten ein Abdeckung.
Ich verstehe nicht, warum bei der Überwinterung der Koi immer als Karpfen herhalten muss.
Dann bitteschön sollten auch Nitritwerte bis 40mg und Sauerstoffwerte von 5mg in Ordnung sein. :idea:

Geisy schrieb:
Irgend welche Koikichis haben es dann nach gemacht und seid dem gibt es das Märchen in den Foren das abdecken Sinn macht fürs Überleben.
Über physiologische und morphologische Veränderungen vom Wildkarpfen zum heutigen Spiegel-und Schuppenkarpfen gibt es reichlich Literatur.
Mt Sicherheit finden sich auch beim Koi durch künstliche Auslese und veränderte Haltungsbedingungen über mehrere Generationen Veränderungen im Phänotyp.
Da die Ausprägung unterschiedlich ausfallen kann, erklären sich

"Harte Brocken"
"Mimosen"
"Todesfälle trotz guter Kondition"

bei kalter Überwinterung.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Hallo

wieso liegen eigentlich die meisten Koi bei tiefen Wassertemperaturen ab und verharren an einem Platz?

Ich glaube nicht weil sie die Kälte super finden sondern weil sie selber spüren dass es für ihren "Betrieb" gescheiter ist runter zu fahren.

Gruss Dany :)
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Ich hab da zum Beispiel einen Dr. G. Füllner gefunden, der sagt das Karpfen Temperaturen von über 0,3°C ohne Schaden überleben.
Ab 5°C fangen die schon wieder an zu fressen.

Dies berichten doch KoiDoc's in der Schweiz wie in Deutschland schon lange.
Die Frage ist einfach wie lange die Fische solche Strapazen tolerieren.


Dany
 

Fred S

Plus Mitglied
Hallo Däny - warum hält ein Bär in frostigen Regionen Winterschlaf. Bestimmt nicht weil er plötzlich so müde wird. :lol: :lol: :lol:
Ich denke die Fische verspüren einfach kein verlangen auf Grund von Geschmacksverlust, kein Appetit, kein Hungergefühl nach Futter zu suchen.
Jede Bewegung fällt schwer und strengt sie an, so das sie ermüden und lieber abruhen.
Es gibt mit anderen Worten kein Grund herum zu schwimmen und über die Kälte machen die sich wohl keine Gedanken als Wechselwarme - so würde ich das Sehen. :D :D :D

Ps. nichts für ungut :wink: Fred
 

hansemann

Mitglied
Geisy schrieb:
Wenn aber doch Karpfen 0,3°C unbeschadet überleben brauchen wohl die wenigsten ein Abdeckung.

Ich denke das Abdecken kommt von Züchtern die Heizen und Füttern um Koi schnell groß zu bekommen für den Verkauf.

Irgend welche Koikichis haben es dann nach gemacht und seid dem gibt es das Märchen in den Foren das abdecken Sinn macht fürs Überleben.
Ohne Nachweise macht es für mich nur Sinn fürs Mästen von Koi, was ich als nicht Gesund ansehe.
Da gibt es Leute die Stolz drauf sind Koi innerhalb von 2 Jahren auf ca.70cm zu bekommen. :shock:

Gruß
Norbert
Schade, dass es hier keine Enzyklopädie wie im Nachbarforum gibt, der Beitrag wäre einen Eintrag wert :lol: :lol: :lol:
 

Thale312

Mitglied
Servus,

Ich versorge meinen Teich z.Z. mit ca. 800-1000 Liter heißem Wasser aus der Heizung (pro Woche) und halte ihn auf 7-8 Grad. Ohne Abdeckung würde er innerhalb 2 Tagen auf 3-4 Grad runter gehen. Bei längerem Frost dann auch noch tiefer.

Eine Abdeckung ist somit kein ALLHEILMITTEL, sondern nur eine bessere Isolierung. Aber kalt wird es auch irgendwann. Die eingeleiteten Gegenmaßnahmen halten dadurch eben etwas länger als ohne.
aus Zeitgründen habe ich dieses Jahr einfach die Rückseite mit ner doppelten
0.4 Folie verhängt ... die eigentlich Abdeckung nur Doppelstegplatten seitlich
nur etwas Luftpolster und ebenfalls 0.4er Folie ... seit Anfang Dezember
hatten wir immer wieder mal Frost bis runter zu - 7° ... Temperatur ist seit
Anfang Dezember bei konstant von 9.8 -10.4° und daß ohne heizen ... daß
einzige was ich anders als andere gemacht habe ist mein Teich außen zu
dämmen (somit nutze ich die massiv Speicherung der Außenwände bzw. der
Bodenplatte) aus diesen Gründen werde ich Deine Allheilmittelaussage
garantiert nicht unterschrieben ... ich würde sogar behaupten daß die falsch
ist.

es gibt nicht nur trübe kalte Tage ... an Tagen mit Sonne habe ich unter
diversen Abdeckungen auch solare Gewinne die die Teichtemperatur wenn
auch nur etwas steigen lassen.

Gruss

Josef
 

Geisy

Mitglied
Hallo Mikrobe

Schade das Dr Lechleiter nicht sagt welche min. Temperaturen die Koi ohne Schaden aushalten, nur das sie unter 4 Grad aufhören zu fressen.
Das schreibt Dr. Füllner auch.
Hast du da noch andere Nachweise?

Gruß
Norbert
 
Hallo Norbert,
Geisy schrieb:
Schade das Dr Lechleiter nicht sagt welche min. Temperaturen die Koi ohne Schaden aushalten, nur das sie unter 4 Grad aufhören zu fressen.
Das schreibt Dr. Füllner auch.
gedulde Dich bitte bis morgen/übermorgen. Dann weiß ich näheres.
Insgesamt sind die belastbaren Erkenntnisse recht unübersichtlich und teilweise überraschend und beziehen sich in der Regel auf Karpfen. Aus meiner Sicht muss man daher die Datenlage sehr vorsichtig interpretieren und sollte sie nicht so ohne weiteres auf Koi übertragen.
Um es an einem Beispiel deutlich zu machen. Wer würde schon die Haltungsbedingungen von einem Wildpferd mit denen von einem Vollblutaraber gleichsetzen?
 
G

Gelöschtes Mitglied 12158

Guest
Dänu schrieb:
Hallo

wieso liegen eigentlich die meisten Koi bei tiefen Wassertemperaturen ab und verharren an einem Platz?

Ich glaube nicht weil sie die Kälte super finden sondern weil sie selber spüren dass es für ihren "Betrieb" gescheiter ist runter zu fahren.

Gruss Dany :)
Diese Aussage finde ich wieder top :thumleft:

Und solange die Fische nicht in den Überlebensmodus müssen, wo alles auf das Nötigste runter gefahren wird, sollte das doch wesentlich gesünder sein? Klingt für mich erst mal logisch.

Die eigentliche Frage sollte daher doch lauten, ob die Koi diese "Winterstarre" überhaupt brauchen? Was soll die den Fischen bringen? Verlängert es das Leben, weil das Herz langsamer schlägt?

Habe in einem anderen Gespräch letzte Woche gehört das die Japaner teilweise Ihre Zuchtweibchen über den Winter auch in die Mudponds packen, weil sich dadurch die Qualaität der Eier verbesser soll. Aber die Winter sollen lange nicht so streng sein. Schneereich ja, aber nicht so super kalt wie manch anderer Orts.
 

Fred S

Plus Mitglied
Hallo Florian, ich finde eigentlich meine Aussage treffender, Du willst mir das nur nicht zugestehen.
Die spüren doch nicht das sie runterfahren müssen. die spüren max.das was ich
gesagt habe.
Runterfahren tut der Organissmuss automatisch bei den Temperaturen. Das werden die Koi bestimmt nicht bewußt steuern.
:D
Ps. du kannst einem älteren Herrn ruhig mal recht geben :lol: :lol: :lol:
Gruß Fred
 
G

Gelöschtes Mitglied 12158

Guest
Fred S schrieb:
Hallo Florian, ich finde eigentlich meine Aussage treffender, Du willst mir das nur nicht zugestehen.
Die spüren doch nicht das sie runterfahren müssen. die spüren max.das was ich
gesagt habe.
Runterfahren tut der Organissmuss automatisch bei den Temperaturen. Das werden die Koi bestimmt nicht bewußt steuern.
:D
Ps. du kannst einem älteren Herrn ruhig mal recht geben :lol: :lol: :lol:
Gruß Fred
Ich gebe dir da gerne Recht, aber ob bewusst, oder unbewusst, es kann einfach nicht gesund sein wenn der Körper ans Überlebens-Limit geführt wird. Kann ich mir zumindest nicht vorstellen.
 
Hallo Norbert,

ich habe mir die Kenntnislage im Rahmen meiner Möglichkeiten mal angeschaut.
Hier mal meine persönliche Einschätzung:
Geisy schrieb:
Schade das Dr Lechleiter nicht sagt welche min. Temperaturen die Koi ohne Schaden aushalten
Das kann niemand seriös sagen.
Geisy schrieb:
nur das sie unter 4 Grad aufhören zu fressen.
Selbst das muss nicht immer zutreffend sein.
Geisy schrieb:
Das schreibt Dr. Füllner auch.
Ich denke, das schreibt er über Karpfen. Und damit ist er nicht alleine.

Erste wichtige Erkenntnis aus meiner Auswertung, Karpfen und Koi miteinander zu vergleichen ist nur in sehr begrenztem Umfang möglich.
Zweite Erkenntnis, fast alle fundierten Forschungsergebnisse beziehen sich auf Karpfen, nur sehr wenige Studien handeln von Koi.
Dritte Erkenntnis, sehr ausschlaggebend sind die züchterischen Veränderungen der Gene bei Karpfen und Koi.
Punkt 3 ist für mich der Schlüssel und gleichzeitig das Problem.
Im Gegensatz zum Karpfen kennt niemand die veränderte Genlage bezüglich Krankheit und Robustheit bei den Koi.
Beispiel für Karpfen:
Überlebensrate unterschiedlicher Karpfenpopulationen bei gleichen Versuchsbedingungen. Variante 3 und 4 kommen aus der Karpfenzucht für kommerzielle Zwecke:
1. Duna 81%
2. Amur 69%
3. Tata 53%
4. Szarvas 15 51%

Stark verbreitet ist die Ansicht, dass die Karpfen im Winter bewegungslos und ohne Futteraufnahme am Boden liegend überwintern. Diese These wurde mittels Telemetrie widerlegt. Die beteiligten Karpfen schwammen noch bei 3°C Wassertemperatur durch die Gegend und haben auch Futter aufgenommen. Sie schränkten nur den Radius ihres Gebietes ein und haben selbst bei 1°C noch Futter aufgenommen.
Geisy schrieb:
Ich hab da zum Beispiel einen Dr. G. Füllner gefunden, der sagt das Karpfen Temperaturen von über 0,3°C ohne Schaden überleben.
Ab 5°C fangen die schon wieder an zu fressen.
Auch Prof. Steffens bringt eine Zahl um 0,3°C ins Spiel. Allerdings präzisiert er seine Aussage dahingegend, dass einsömmrige Karpfen damit erhebliche Probleme haben. Und die Verluste im Winter können generell durchaus im Bereich von 5-15% der Population liegen.
Zitat Prof. Steffens, "in kleinen und vor allem flachen Koiteichen sind die Fische unter mitteleuropäischen Bedingungen in der kalten Jahreszeit gefährdet. Einem zu starken Temperaturabfall im Winter lässt sich mit Hilfe einer elektrischen Heizung entgegenwirken. Zu tiefes Absinken der Wassertemperatur kann in gewissen Umfang auch durch Abdecken des Teiches vermieden werden". Zitat Ende

Mathias hat es schon geschrieben:
Molch schrieb:
Mt Sicherheit finden sich auch beim Koi durch künstliche Auslese und veränderte Haltungsbedingungen über mehrere Generationen Veränderungen im Phänotyp.
Da die Ausprägung unterschiedlich ausfallen kann, erklären sich

"Harte Brocken"
"Mimosen"
"Todesfälle trotz guter Kondition"

bei kalter Überwinterung.
Die "Blutlinie" der Koi ist ein wesentliches Kriterium der Winterfestigkeit der Koi. Dazu kommt noch die allgemeine Situation wie Konditionierung, Wasserwerte und Parasitenbefall. Die Amerikaner haben dafür eine eigene Definition und nennen dies "winter stress syndrome (WSS)". Dort wird dringend darauf hingewiesen den Parasitenbefall, sei er auch noch so gering, im Herbst zu eliminieren.
Die berichteten Schädigungen an den Koi durch niedrige Temperaturen beziehen sich vor allem auf die Flossen. Deren Spitzen werden stark geschädigt und bei ansteigenden Temperaturen von 10-15°C im Frühjahr kann dies zu bakteriellen Infektionen führen.
 
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