Wie sieht artgerechte Haltung für Koi aus?

G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Hallo K19

ich hätte Freude wenn du deine Anlage mit Bildern vorstellen könntest. Wäre echt toll :D

Gruss Dany :)
 

k19

Mitglied
Anbei ein Schema vom Eigenbau Bürsten/Rieselfilter. Vielleicht kann´s ja jemand brauchen, der sich nicht gleich eine Profi-Anlage zulegen will (kann) und kein Problem damit hat, das Ding von Zeit zu Zeit zu säubern. Es nimmt wirklich viel Dreck aus dem Teich (entsprechende Pumpe vorausgesetzt).
 

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Koiser

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Moin! Ich bin neu hier und möchte nun auch mal meinen Senf und Erfahrungswerte zum besten geben. Ich habe einen 30000l Koiteich und einen 60000L Naturteich im Garten. Der Naturteich wurde 97 gebaut und zwei Jahre später bin ich zum ersten Mal bei einem Händler auf japanische Koi aufmerksam geworden. Ich wurde nach Teichtiefe, Volumen und Filterung gefragt. Mir wurde versichert, dass 1,70M Teichtiefe, 60k Liter und großer Mehrkammerfilter absolut top wäre. Das Ende vom Lied war, dass ich nur Stress mit den Fischen hatte. Ständig gab es bakterielle Probleme und gestorben wurde auch fleissig. Für mich ist die Haltung hochgezüchteter Japankoi in einem naturnahen Teich nicht möglich. Die Viehcher sind überzüchtet und total empfindlich, das ist einfach mal Fakt. Mir kann jedenfalls niemand erzählen, dass er „hochgezüchtete“ Japankoi in einem naturnahen Teich mit Kröten, Molchen, Mulm und faltig verlegter Folie ohne Probleme hält.

In meinem Naturteich schwimmen einige Nachzuchten und noch Eurokoi zusammen mit Spiegelkarpfen und anderen Fischen. Und das seit etlichen Jahren ohne jede Filterung. Ich leite auch mein Regenwasser von Haus und Garage in den Teich und füttere gar nicht. Bis dato ist dort noch kein Fisch verstorben.Zumindest von den Bunten die ich erkennen kann :) Die sehen auch nicht aus wie Hungerhaken. Wenn ich da jedoch einen meiner Japaner einsetzen würde, hätte der sich mit Sicherheit innerhalb kürzester Zeit verabschiedet. Ich bezweifel das der ein oder andere, der eine Haltung im naturnahen Teich befürwortet, wirklich empfindliche Japaner aus irgendwelchen tollen Blutlinien im Teich schwimmen hat.

In meinem Koiteich werkelt ein großer EBF, eine großer Biofilter, eine große Pumpe (2x in der Stunde wird umgewälzt) und nur eine Luftpumpe (belüfte nur die Biologie). Hochtechnisiert ist da in meinen Augen gar nix, und das läuft ohne Probleme mit top Wasserwerten. Und meiner Meinung liegt es daran, dass ich null Gammel im Teich habe, nicht wie ein Gestörter fütter, und mein Besatz mit 10 Koi nicht überschritten wird. Ach ja, der Teich ist auch voll isoliert und wird im Winter abgedeckt. Salz kommt mir auch nicht in den Teich. Bin auch kein Wasserfetischist. Abgefressene Algen schweben so lange im Teich bis der EBF sie packt. Ich würde jedenfalls meine Japaner niemals mehr anders halten wollen. An meinem Teich ist auch immer was los, und das Koi durch den Gartenteich schwimmen und sich an Schwertlilien und Teichrosen erfreuen, halte ich auch für unwahrscheinlich ;-) Das Einzige was in meinen Augen zum Wohlbefinden der Koi beiträgt, ist das Gründeln. Gründeln is bei mir nicht, ich füttere aber ausschließlich Sinkfutter. Sonst geht es den Fischen glaube ich in der erster Linie um tolles Wasser, gutes Futter und einen Rückzugsort. Das müssen keine Pflanzen sein, dass kann auch eine Brücke sein.

Mudponds in Japan sind also Tümpel… Sorry, wer so was schreibt hat keinen Schimmer. Es hat was mit Besatzdichte zu tun.Die Besatzdichte in den Mudponds ist halt mega gering. Einen Mudpond bekommen die Koi nicht zugeschissen. Wer meint seinen naturnahen Teich mit Mehrkammerfilter mit einem Mudpond in Japan vergleichen zu können… Ich glaube kaum das ein Naturteichfreund hierzulande einen Teich in ähnlichen Dimensionen hat. Das Wort See trifft es glaube ich schon eher. Anderes Getiers wie Goldfische, Störe etc. gehört in meinen Augen auch nicht in ein Becken mit Koi. Störe z.B. haben ein komplett anders Verhalten im Winter und stellen andere Bedingungen ans Futter. So was funktioniert ja bei vielen, aber ARTgerecht ist das auch nicht. Für mich ist jedenfalls die Haltung gesunder Japankoi nur in einem Becken möglich mit üppiger Filterung, viel Frischwasser, guter Hydraulik, und ohne Klimbim im Becken. Ob es artgerecht ist, kann ich nicht sagen. Meine Koi können leider nicht sprechen, sehen aber super aus, sind gesund und kommen gerne munter zu mir :) Wenn jemand vorhat Koi von z.B. Daiflitschi Kacknischi Omosackzu etc. halten zu wollen, rate ich jedenfalls von einer Haltung im naturnahen Teich ab. Ich kenne jedenfalls nur Leute bei den es früher oder später geknallt hat, und dann doch ein hochtechnisierter, steriler Koiteich gebaut wurde :)
 

austriacarp

Mitglied
Diesen Post kann ich absolut nicht nachvollziehen. Habe seit über 10 Jahren einen Natur nahen Teich der aus Schwimmteich mit einen Oase Biotec Filter gebaut wurde und darin habe ich Sakai und Hirasawa Fische. Habe 6 Fische auf 50.000l. Im Aufzuchtteich habe ich 26 Koi auf ca 10.000L Tosai und Nisai und auch dieser Teich ist naturnah gebaut mit vielen Pflazne und Millionen Schnecken im Filter und viel WW. Voraussetzung für so eine Haltung ist meiner Meinung nach nur das man Tosai kauft und diese dort groß zieht und keine großen ausgewachsenen Koi die aus einen Sterilen Pond kommen, im Winter warm gehalten und gemästet wurden. Ist doch bei uns Menschen im Prinzip nicht anders wennst ein kleines in den Kindergarten schickst ist es auch ständig krank weil das Imunsystem mit den Viren nicht klar kommt weil es die nicht kennt und wenn dann die kleine Schwester in den Kindergarten kommt dann gibt es absolut keine Probleme weil sie immer mit den Viren in Kontakt war. Genau so war es bei meinen Kindern und so ist es auch bei den Fischen. Eine Japanische Mimose hält nun mal das nicht aus was ein Euro Koi aushält aber man kann ihn wenn man in klein bekommt daran gewöhnen oder zu mindestens in den meisten Fällen. Was sicher eines der größten Probleme bei den Japan Koi darstellt ist das über Jahrzehnte die natürliche Selektion fehlt und nicht die starken gesunden Koi groß werden sondern die schönen und zum Teil kranken die eine natürliche Selektion nicht überleben würden.
 

Gotti

Plus Mitglied
Ich habe 17 Jahre lang Japaner in meinem Naturteich mit Lehmabdichtung, Regenwasser, Drainagewasser und Brunnenwasser gehalten. Dazu reichlich Schlamm, Pflanzen, kein Filter, nur Belüftung. Diese Koi habe ich noch heute und in diesem Teich wurde kein Fisch krank. Aktuell kommen immer wieder welche auf Sommerurlaub rein und stecken zur Hälfte im Schlamm wühlen sich durch und fühlen sich wohl. So schlecht kanns nicht sein. Der Tümpel hat je nach Verfügbarkeit 200 bis 300 m3
 

austriacarp

Mitglied
Dazu musst du aber eingestehen das vor 17 Jahren die Koi noch richtige Karpfen waren. :p Wenn die Besatzdichte passt und du kein Problem hast wenn das Wasser mal nicht klar ist dann gibt es nichts einfacheres als Koi in einen Naturteich halten vorausgesetzt die Besatzdichte passt. Ein Freund von mir hat einen dicht bepflanzten Tümpel mit ca 40.000L wo man keine 10 cm in den Teich reinsieht weil die Brühe so grün ist und darin schwimmen ca 100 Koi bis 70 cm und 60 scales mit ca 30 cm. Filter ist ein Oase Screenex der Ständig überläuft und einen 75 Watt UVC wo seit 3 Jahren die Lampen nicht getauscht wurden. Gefüttert wird mit Lagerhaus Futter und die Fische wachsen sehr gut. Nitrit habe ich letzte Woche gemessen 0,025 davon träumen viele Koihalter mit top Anlagen. Ich will das ganze jetzt nicht schönreden aber der betreibt das seit Jahren so und hat Null Probleme und das zeigt mir das Koi in Naturnahen Teichen besser funktioniert wie der ganze andere Hokus Pokus mit den überdimensionalen Filteranlagen der da betrieben wird. Jedenfalls haben die ganzen Profis (oder die was glauben welche zu sein) und die auch ständigen solche Teiche kritisieren mehr Fische in den letzten Jahren vergraben wie mein Kumpel. :lol:
 
G

Gelöschtes Mitglied 12158

Guest
Koiser schrieb:
Wenn jemand vorhat Koi von z.B. Daiflitschi Kacknischi Omosackzu etc. halten zu wollen, rate ich jedenfalls von einer Haltung im naturnahen Teich ab. Ich kenne jedenfalls nur Leute bei den es früher oder später geknallt hat, und dann doch ein hochtechnisierter, steriler Koiteich gebaut wurde :)
Hier musste ich echt lachen :D

Aber ich bin deiner Meinung.
Es gibt einfach zu viele Variablen die man nicht beeinflussen kann, wenn es ein naturnaher Teich ist.

Demnach kann ich also niemals von vorn herein sicherstellen dass es auch so funktioniert wie einige hier beschreiben. Der Beweis dafür sind nämlich genau die anderen, die auf Grund massiver Probleme ihre naturnahen Teiche auf "steril" umgebaut haben.

Von daher finde ich, darf man das weder in die eine, noch andere Richtung als absolut darstellen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Und meiner Meinung liegt es daran, dass ich null Gammel im Teich habe, nicht wie ein Gestörter fütter, und mein Besatz mit 10 Koi nicht überschritten wird.

Hallo, ist dies nicht so etwas wie der Schlüssel für ein erfolgreiche (keine Verluste oder Krankheiten) Koihaltung?

Gruss Dany :)
 

Koiser

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Mir gehen diese Leute auf den Keks, die mit ihren über Regentonne etc. gefilterten und naturnahen toll bepflanzten Teichen so tun, als ob Alle die viel Geld ausgeben und technisiert ran gehen, einen an der Waffel haben und das ganze unnötiger Mumpitz ist. Einem einen naturnahen Teich als besser zu verkaufen was die Koihaltung betrifft, halte ich für absolut falsch. Ich mache das nicht, weil ich gerne Geld ausgebe und das so geil finde. Ist ja nicht so, das sich in einem Koipool keine Keime befinden. Die Fische schwimmen halt nur nicht so intensiv und lange durch ihre eigene Scheisse. Leute die damit argumentieren, dass Sie ihre Fische lieber durch mehr Scheisse schwimmen lassen, und Gammelecken im Wurzelwerk total toll finden, da die Fische dadurch robuster werden verstehe ich nicht.Steril ist in einem Teich so oder so mal gar nix. Es bleibt halt nur keine Scheisse in den Wurzeln etc. hängen. So einen Koipool finde ich übrigens optisch auch hässlich, schön mit Seeröschen und Schilf im Wasser wäre mir optisch auch lieber :) 200k - 300k L Teich is aber auch mal eine Hausnummer. Wie viele Leute haben so etwas bzw. planen so etwas? Das hat für mich mal gar keine Aussagekraft. Das ist ja auch kein Teich mehr, sondern auch schon fast ein See.Der hat so eine hohe Selbstreinigungskraft... Bringt der Ottonormalo mit Reihenhäuschen wohl kaum unter. Bei gleich hohem Besatz und gleichem Volumen knallt es auf jeden Fall eher in einem naturnahen Teich als in einem mit steilen Wänden, abgerundeten Ecken, guter Strömung, hoher Umwälzung und einem ordentlichen VorFilter der den Dreck direkt aus dem System schafft. So sieht für mich eine möglichst optimale artgerechte KoiHaltung aus. Warum bei so vielen Koifreaks mit dicken Anlagen ständig Fische verreckten kann ich auch beantworten. Weil es unter den Koifreaks so viele Hänsels gibt, die Schnappatmung bekommen, wenn der im Vorjahr gekaufte Fisch nen krummen Schwanz bekommt oder die Farbe nicht so toll ist. Dann werden die auf Kleinanzeigen verscherbelt und beim Händler die nächste Fuhre Japankoi bestellt oder direkt in Japan selektiert. Ich finde solche Leute zum kotzen! Hat für mich mit Tierliebe mal gar nix zu tun. Die sollten lieber Rolex sammeln. Das ist für mich eh der Hauptgrund warum so viele Ärger im Teich haben. Weil sie das Hobby viel zu sehr suchten und keinen Bezug zu den Fischen haben. Ständig muss was neues geiles in die Pfütze. Das hat weder was mit Naturteich oder Koipool zu tun.
 

austriacarp

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Bei der vielen Scheiße muss ich sagen das ich so eine Scheiße schon lange nicht gelesen habe. Bei einen funktionierenden Bürstenfilter und Biologie wird die Scheiße im System natürlich abgebaut und muss nicht alle 5 Minuten aus den System gespült werden. Und das Koi sterben der Profis oder die was glauben welche zu sein liegt genau daran weil sie der Meinung sind die besten Fische zu kaufen und statt dessen komplett überzüchtete zu schnell gewachsene Koi bekommen. Leider ist es so das 60 cm Tosai gekauft werden und dann zwei Jahre später von den Käufern der ach so tollen Fische rumgeheult wird weil sie den Sanktus machen und dann sind die geheiligten Händler auf einmal nicht mehr so heilig. Wenn jemand nur einen funken Verstand hat und sich mal selbst bei der Nase nimmt dann sollte ihn klar werden das das nicht gut gehen kann und die Spitzte des Eisberges ist hier auch noch lange nicht erreicht.
 

Koiser

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Danü, wie kommst du denn darauf?? :p K19 war der Grund warum ich was geschrieben habe, da ich es totalen Quatsch finde was der Biologe da von sich gibt :)
 

Martin69

Plus Mitglied
Dänu schrieb:
K19 + Koiser ??? Ihr seid nicht etwa die gleiche Person :(

Du schreibst mir aus der Seele :lol: :lol: :lol: , dieser Enthusiasmus von 2 verschiedenen neuen Usern schrie nach dieser Frage :lol: :lol: , freu mich weiter mitlesen zu dürfen :mrgreen: :thumleft:
 

k19

Mitglied
Nein Danü, Koiser ist schon er selbst.

Bei gleich hohem Besatz und gleichem Volumen knallt es auf jeden Fall eher in einem naturnahen Teich als in einem mit steilen Wänden, abgerundeten Ecken, guter Strömung, hoher Umwälzung und einem ordentlichen VorFilter der den Dreck direkt aus dem System schafft. So sieht für mich eine möglichst optimale artgerechte KoiHaltung aus.

Allerding macht Koiser einen kleinen Fehler, wie man aus den obrigen Zeilen herauslesen kann. Er geht offensichtlich davon aus, daß man eine Unzahl von Fischen die man unter gewissen Voraussetzungen (siehe Koiser´s Ausführungen) in einem (ich sag jetzt ´mal...) "Technik-Koibecken" halten würde, 1:1 in einen ebenso kleinen Naturteich übernähme. Das geht natürlich nicht. Wie eingangs erwähnt, ist in einem Naturteich nur eine sehr beschränkte Menge an kg Fisch und reduzierte Fütterung möglich. Wenn man mehr will, dann benötigt man auch irgendwann Technik, um den Dreck los zu werden und die Wasserparameter in Ordnung zu halten.
 
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