Totholzgestaltung

ChristianL

Mitglied
An alle Bosaifans,
Ich bin seit ca 3 Wochen von dem Thema Bonsais gepackt! Habe natürlich schon ein Buch gelesen und suche Infos im Netz.... folgendes: ich habe von der Totholzgestaltung gelesen und Bilder gesehen, das fasziniert mich. Ich kann mir zwar vorstellen, dass es für Anfänger recht schwer ist, soetwas zugestalten, aber trotzdem möchte ich mehr darüber erfahren. Wer hat Infos oder evtl ein Buchtipp, indem es gut dargestellt ist? In den meisten wird es nur kurz angeschnitten.
 

mathias

Mitglied
Hallo Christian,
im Midori, Ausgabe Nr. 12 vom Herbst 08 findest du ein Artikel über Drehwuchs und Totholzgestaltung.
Gruss
Mathias
 

Klaus

Mitglied
Hi,
schau mal nach Masahiko Kimura - der "Herrgottsschnitzer" schlechthin.

Von ihm gibt es nette Bildbände mit einfach unglaublichen Bildern.
http://www.shohin-europe.com/PHOTOS/Kimura/DSC02489.jpg

John Naka war ebenfalls ein Autor von tollem Lehrmaterial.
http://www.phoenixbonsai.com/Days/JYN0397.jpg
2 seine Bücher sind Top: Bonsai Technik 1 und 2

Zu beachten ist allerdings folgendes, dass natürlich auch allgemein für das Gestalten gilt:

Neben der Technik des Jin und Shari sollte ein Hauptaugenmerk auf das anschliessende Überleben der Pflanze gelegt werden. Ich kenne da den Enien und Anderen Topgestalter, denen es allerdings schwerfällt die Pflanze "nach dem Eingriff" gesund zu erhalten.
Also, grundlegende Kenntnisse der Pflanzenphysiologie sollten schon angewand werden (wie kommt denn der Saft in die Blätter, wenn ich die Rinde abgeschält habe?)

Und die Gestaltung von Jin und Shari zu lernen, heisst es wie immer schauen und probieren.

Ich habe ein paar Bäume mit "totem Holz" gestaltet. Dabei habe ich mir nach den ersten Verlusten immer erst überlegt, über welche Rindenpartien die Pflanze später versorgt werden soll.
Jinspitzen und Shari-partien habe ich zuerst mit Kreide markiert um einen Eindruck zu erhalten.
Dann habe ich die zu entfernende Rinde mit eniem scharfen Messer "vorgeschnitten", um ein zu weites Einreissen zu verhindern.
Um einen möglichst natürlchen Ausdruck zu erhalten habe ich oft Äste von der Rinde befreit und diese dann anschliesend gebrochen und teilweise der Maserung entsprechend (dem Verlauf folgend) abgezogen.

Der Einsatz von Dremel und Co. ist auch hilfreich. Allerdings muss man sich gerade zu Bginn etwas bremsen, damit man keine erkennbaren Fräsrillen erzeugt.

Also am Besten erst an einem toten ast rumschnitzen :wink:

Viel Spaß.

Gruß Klaus

Hier mal ein älteres Beispiel mit etwas "Jin" :)
Hat natürlich nicht die Qualität von Kimura aber eben selbst gestaltet....
 

Anhänge

Klaus

Mitglied
Ach ja,
`Juniperus Chinensis` aus der Baumschule eignet sich klasse für erste Gestaltungsversuche :D

Gruß Klaus
 

ChristianL

Mitglied
Danke euch schonmal für die Infos!


"Ich habe ein paar Bäume mit "totem Holz" gestaltet". Hab auch auf deiner Seite geguckt Klaus, sehen gut aus. Hatte auch schon an einen Wacholder oder eine Lärche gedacht, den ich mir bald zulegen wollte um einfach mal einen Einstieg zu finden. Wie bringe ich denn den Chinesischen Wacholder über den Winter? Triffst du besondere Vorkehrungen?
 
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