Ozon in/am Koiteich. Beispiel eines möglichen Einsatzes.

pischi

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Hallo Koigemeinde,

Ozon... ein Buch mit sieben Siegeln, viel diskutiert, heiß beredet, verteufelt und verhext. Aber Ozon hat zwei Gesichter.
Zum einen ist es das hoch aggressive, für mensch und natur, giftige gas, was so ziemlich alles zerstört (oxydiert), was durch die gaswolke kommt und zum anderen ein unkomplizierter, leicht zu produzierender und höchst effektiver unterstützer in, am und um den koiteich herum.

was ist eigentlich ozon? ich möchte mir hier jetzt eine wissenschaftliche abhandlung ersparen, zumal ich es ohnehin nicht so gut wiedergeben kann und verfahre nach der guttenbergschen methode und sag euch, wo es steht. guckst du hier http://de.wikipedia.org/wiki/Ozon

ich habe mich lange und intensiv mit dem thema beschäftigt, viel gelesen, gefragt und geplant. an dieser stelle mal einen herzlichen dank an alle, die maßgeblich, und sei es nur durch informationen, an meinem projekt beteiligt waren/sind.

was will ICH durch den einsatz von ozon bewirken?
für mich persönlich war es in erster linie wichtig, mein teichwasser zu entfärben. trotz regelmäßiger teilwasserwechsel war ein leichter gelbstich immer vorhanden.
dass ozon noch einen weiteren, positiven nebeneffekt hat, nehme ich natürlich gleich mit. wie oben beschrieben, oxydiert ozon so ziemlich alles, womit es in berührung kommt. also auch keime, viren, schwebstoffe im wasser und die gelösten stoffe der fischausscheidungen (nitrat, nitrit, ammoniak etc.) diese gehen nicht ungestraft am ozon vorbei.

zu diesem zwecke gibt es auf dem markt eine unzahl an sogenannten ozonisatoren. das sind die geräte, die das ozon produzieren. diese ozonisatoren gibt es in den unterschiedlichsten mengenageben. diese gehen vom 2 stelligen milligrammbereich (für den aquariumeinsatz) bis hin zum zweistelligen grammbereich (für schwimmbäder mit mehreren hektolitern volumen). wie man hier erkennen kann, muss man für sein projekt den "richtigen" ozonisator suchen. Recherchen haben für mich und meinen teich (12,5 m³) eine ozonmenge von 200 bis 300 mg ergeben um ein brauchbares ergebnis zu erzielen. dazu habe ich mich für einen ozonisator der fa. "sander" entschieden. Wenn man mal im internet sucht, landet man immer wieder beim sander und dieser geht in den meißten fällen als sieger aus dem rennen. ich will aber die ozonisatoren anderer hersteller nicht schlecht machen. dazu hätte ich eine kostspielige studie betreiben müssen, was ich mir ersparen wollte/musste. hier vertraute ich den informationen aus dem internet bzw. meiner tipgeber.

jetzt könnte man meinen, man besorgt sich einen ozonisator, schließt den an und fertig ist der salat.
leider ist dem nicht so. man benötigt dazu natürlich noch einen reaktor, in dem das ozon mit dem teichwasser reagieren kann. solche ozonreaktoren gibt es ebenfalls in vielen formen, bereits einsatzfertig, zu kaufen. bei einer ozonmenge, wie ich sie einsätze, kann man aber auch auf den selbstbau eines solchen reaktors zurückgreifen- wenn man keine zwei linken hände hat, dann ist ein solcher reaktor auch schnell, mit einfachen mitteln gebaut.
dazu aber später mehr in der bebilderten bauanleitung.

thema restozon:
ozon (O3) zerfällt nach einer gewissen reaktionszeit wieder zu sauerstoff (o2) diese zeit sollte man dem ozon auch geben und dafür sorgen, dass weder die filterbiologie, noch, und das vor allem, die fische damit in berührung kommen. das bedeutet, dass eine direkte einleitung in den teich, so ziemlich das sichere todesurteil für die fische bedeutet.
das restozon kann man auf verschiedene art und weise vernichten. entweder, und so ist es bei mir, hat man eine lange reaktionsstrecke oder man lässt das ganze durch aktivkohle laufen oder setzt eine UVC-lampe ein. damit wäre das thema restozon so ziemlich vom tisch. vorraussetzung, die reaktionsstrecke ist lang genug, die aktivkohle ist "frisch" und noch nicht gesättigt und die uvc-lampe ist stark genug und nicht verschlissen.

an meinem teich habe ich eine reaktionsstrecke von ca. 9 metern rohr (100er) und einem pflanzenfilter. das wasser benötigt bei einem flow von 7000 litern ca. über 2 minuten, bis es in den teich läuft.

bei größeren ozonmengen sollte man auf jeden fall zusätzlich über den einsatz von sogenannten redoxmessgeräten nachdenken um auf nummer sicher zu gehen. man kann das wasser nämlich nicht nur durch das ozon ansich, sondern auch durch eine extreme veränderung des elektrischen leitwiderstandes zu einem lebensfeindlichen medium machen. dies kann man mit einem redoxmessgerät verhindern bzw. man kann im ernstfall gegensteuern.

so.... nun gut der worte. es werden sicher viele fragen aufkommen. ich bin leider nicht in der lage, wirklich alle fragen zu beantworten. bitte belest euch, fragt auch andere die erfahrungen gemacht haben und dann bekommt ihr langsam ein bild von der ganzen sache.
an der stelle sei nochmals darauf hingewiesen, das ozon kein spielzeug ist, mit dem man herumexperimetieren darf. aber bei fachgerechter anwendung wirklich freude macht.

nun lasse ich bilder sprechen von meinem projekt. viel spaß bei lesen und beim meinungsaustausch.
 

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michag

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moin,hmmmm der rest ist wohl weg ß hatte mal bei Dir geschrieben wie sieht jetzt Dein Wasser aus ??? oder muss ich erst nach Frankfurt ( Oder ) kommen 8)
 

pischi

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@michag
ich muss leider nochmal alles neu schreiben. mein thread wurde versehentlich gelöscht. also gedult... die wasserbilder kommen in kürze
 

pischi

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hier mal zwei youtubelinks mit dem blasentest

man sieht zwar ein ziemlich gutes blasenbild. das ist aber in der form nicht erwünscht. die duran glasfilterplatten haben die eigenschaft, bei geringerem luftdurchlass einen feinen blasennebel zu ezeugen. auf den videos gehen ca. 4 bis 5 liter luft hindurch und die blasen sind sehr groß.

bei meiner konstruktion sind allerhöchstens 2 liter, eher sogar nur 1,5 liter luft optimal. viel weniger sollte man nicht nehmen, da der ozonisator auch eine gewisse luftkühlung benötigt die er sich vom lutflow nimmt. also ein spiel zwischen kühlung und optimalem blasenbild.

http://www.youtube.com/watch?v=xs32E5zCqvQ

http://www.youtube.com/watch?v=nGMhs9sGENY&feature=relmfu
 

pischi

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es sei noch anzumerken, dass der ozonisator mit einem rückschlagventil (selbstverständlich ozonfest) gegen wasser gesichert werden sollte. kostet nicht viel, verhindert aber einen kostenintensiven schaden am gerät. weiterhin sollte die zuleitung zum ozonisator mit einem luftfilter versehen werden um den ozonisator vor staub zu schützen. hier bietet sich der einsatz eines einfachen moped-benzinfilters an.

um das blasenbild immer optimal halten zu können, habe ich mich im nachhinein dazu entschieden, noch ein sichtfenster in den reaktor einzubauen. so kann ich auf minimalste veränderungen reagieren und hab alles im blick.
 

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pischi

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hier nun das vorherbild vom teich, bevor das ozon eingespeist wurde.

man sieht ganz deutlich, dass die fische, die weiß in sich tragen nicht wirklich weiß erscheinen. alle haben einen leichten gelbstich von der wasserfärbung.
das wasser selbst ist glasklar und man erkennt an der unteren bildmitte den BA in 2,20 Metern tiefe. also eigentlich optimale sichtverhältnisse.... sollte man meinen.
 

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