Stevia im Koifutter

jockel-baer

Mitglied
Hallo Zusammen,

wer kann einen Beitrag zu Stevia im Koifutter leisten?
Mir ist naemlich aufgefallen, das ueberall beim Konishi Futter Stevia beinhaltet ist.

Habe noch im Ohr von Jos, dass zu viel Zucker, Tumore, Ekzeme bei Koi begünstigt. Wie ist das wohl bei dem Zuckerersatzstoff.

Ist mir bisher auch bei keinem anderen Koifutter aufgefallen, dass es Stevia enthaelt.

Kennt ihr anderes Futter mit Stevia?

Gibt es irgendetwas positives oder auch negatives zu Stevia im Koifutter zu berichten?
 

wr

Business Mitglied
Hallo,

3 g pro kg, nehmen wir den üblichen Anteil von 30 % KH also 300 gr, sind es dann nur 2997 g nach Stevia !! Ich glaube die Frag ist damit geklärt, daß das Stevia keine KH reduziert. Es soll eher ein Lockstoff sein. Das ist aber fraglich und noch sind keine Langzeiteffekte bekannt - auch beim Menschen nicht.
Und daß KH Tumore entstehen lassen ist eher Gebrüder Grimm, richtig ist, daß ein Tumor auf Grund des Wachstums viel "Nahrung" braucht und man versucht durch Drosselung der Energie das Wachstum zu bremsen. Bisher leider ohne Erfolg. Man versucht jetzt eher das Grfäßwachstum zu unterbinden. Aber KH lösen keinen Tumor aus, eher über Futterbestandteile die stark belastet sind mit Dioxin Fungiziden und Pestiziden wie Mais. Abder da sind es auch nicht die KH.

Gruß Wolfgang
 

OlympiaKoi

Business Mitglied
Die Japaner setzen Stevia als Zuckerersatzstoff beim Menschen offiziell seit den 70er Jahren ein. Ist das als Langzeiterfahrung zu kurz?

Viele Grüsse,
Frank
 

wr

Business Mitglied
Hallo,

das ist mein Wissenstand, und 6 - 12 Unterusuchungen sind wenig, vorallem wenn man noch sieht wer sie veranlaßt. Die Japaner nehmen es nach meiner Kenntnis seit 25 Jahren. Irgendwelche eingehenden Untersuchungen von Japan kenne ich aber nicht.

Medizinisch Unbedenklich?

Der Streit um die Zulassung von Stevia in der EU begann vor rund 20 Jahren - und er dauert an, wie man der derzeitigen Medien-Diskussion entnehmen kann. Stevia stand lange Zeit unter Verdacht, erbgutschädigend und krebserregend zu sein, es mangelte an wissenschaftlichen Informationen zur gesundheitlichen Unbedenklichkeit.

Im April 2010 hat das für Lebensmittelzusatzstoffe zuständige Gremium der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) schließlich abschließend begutachtet, dass Steviolglycoside in Maßen gesundheitlich unbedenklich sind. Wie üblich bei der Festsetzung von Grenzwerten, wird die Toxizität eines Stoffes aus einem Tiermodell extrapoliert (1-5). Klinische Studien am Menschen gibt es nur wenige (6-12).

Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Welternährungsorganisation Food and Agriculture Organization of the United Nations (FAO) wurde ein ADI-Wert für Stevia von bis zu 4 Milligramm je Körperkilogramm festgelegt. Der ADI-Wert gibt an, wie viel des Zusatzstoffes der Mensch jeden Tag gefahrlos aufnehmen kann.

Auch hier gilt also: "Dosis facit venenum (zu deutsch: Die „Dosis macht das Gift"), ein Satz, der prinzipiell auf sämtliche Nahrungsmittel zutrifft.


http://www.carstens-stiftung.de/artikel ... assen.html

interessant aber die Dosis von 4 mg !! und im Kilo Futter sind 3000 mg

Aber wie gesagt, 3 g verringern nicht die KH "Last".

Gruß Wolfgang
 

cmyk

Mitglied
wr schrieb:
Der Streit um die Zulassung von Stevia in der EU begann vor rund 20 Jahren - und er dauert an, wie man der derzeitigen Medien-Diskussion entnehmen kann. Stevia stand lange Zeit unter Verdacht, erbgutschädigend und krebserregend zu sein, es mangelte an wissenschaftlichen Informationen zur gesundheitlichen Unbedenklichkeit.
Gruß Wolfgang
Ich denke dass hier wohl eher die Lobby der Zuckerindustrie auf die Bremse tritt und ein aufkommen von Stevia auf jeden Fall verhindern will. Wenn es um Asche geht ist die Gesundheit ja eher Nebensache.

gruss
holger
 
Werter wr,

auch Dein letzter Beitrag enthält - vorsichtig ausgedrückt - einige Fragwürdigkeiten.

Weisungsgemäß muss die EFSA auf Nummer sicher gehen. Im Zweifelsfall um den Faktor 1000 gegenüber als schädlich vermuteten Dosen. Sie hat in der Stevia-Sache nicht abschließend beurteilt, sondern ausdrücklich darauf hingewiesen, dass auf Grund unzureichender Datenlage so entschieden wurde und aufgefordert, weitere Daten zu liefern.

Und ein wenig irreführend ist auch Dein Vergleich des ADI für den Menschen mit dem Gehalt im Fischfutter. Bei 1 Prozent (oder weniger) Futterration relativiert sich das schon erheblich. Noch weiter relativiert es sich, wenn man - wie erforderlich - den Umrechenfaktor für den ADI, der in Steviol-Äquivalenten festgesetzt wurde, in marktgängige Stevia-Produkte umrechnet. Dann kommt am Ende für den Fisch eine Aufnahme von ungefähr 12 mg/kg Körpergewicht heraus. Zugegeben mehr als der derzeit gültige ADI-Wert für den Menschen, aber doch deutlich weniger als Deine Angaben implizieren. Nämlich nicht etwa 4:3000 (= 1:750), sondern 1:3. Und das bei dem hohem Sicherheitsfaktor, den die EFSA anwendet.

Petro
 
Hallo Petro,
Petro Wendelstain schrieb:
Und ein wenig irreführend ist auch Dein Vergleich des ADI für den Menschen mit dem Gehalt im Fischfutter. Bei 1 Prozent (oder weniger) Futterration relativiert sich das schon erheblich. Noch weiter relativiert es sich, wenn man - wie erforderlich - den Umrechenfaktor für den ADI, der in Steviol-Äquivalenten festgesetzt wurde, in marktgängige Stevia-Produkte umrechnet. Dann kommt am Ende für den Fisch eine Aufnahme von ungefähr 12 mg/kg Körpergewicht heraus. Zugegeben mehr als der derzeit gültige ADI-Wert für den Menschen, aber doch deutlich weniger als Deine Angaben implizieren. Nämlich nicht etwa 4:3000 (= 1:750), sondern 1:3.
es wäre für viele User hier, die nicht so mit der Materie vertraut sind, sicher hilfreich, wenn Du Deine zutreffenden Aussagen (Zahlenwerk) etwas mehr erläutern würdest.
 
Hallo Holger,
cmyk schrieb:
Ich denke dass hier wohl eher die Lobby der Zuckerindustrie auf die Bremse tritt und ein aufkommen von Stevia auf jeden Fall verhindern will.
da dürfte was Wahres dran sein. Die vorhandene Datenlage spricht eigentlich ziemlich eindeutig für Stevia. Auch das gerne ins Feld geführte Argument "Stevia ist krebserzeugend" ist widerlegt. Im Gegenteil, bei speziellen Krebsarten ist Stevia laut Studien potentiell hilfreich.
 
Hallo Jörg,
jockel-baer schrieb:
Habe noch im Ohr von Jos, dass zu viel Zucker, Tumore, Ekzeme bei Koi begünstigt. Wie ist das wohl bei dem Zuckerersatzstoff.
Du kannst Stevia bezüglich Stoffwechsel nicht mit "gewöhnlichem Zucker" gleichsetzen.
jockel-baer schrieb:
Ist mir bisher auch bei keinem anderen Koifutter aufgefallen, dass es Stevia enthaelt.
Die Originalrezeptur von Koifutter mit Stevia als Zutat dürfte wohl aus Japan stammen. Das Futter des Herstellers KD Koi Food ist dort erste Wahl bei sehr vielen Züchtern.
jockel-baer schrieb:
Kennt ihr anderes Futter mit Stevia?
Stevia wird auch in Hunde- und Katzenfutter zugesetzt. Dient dort der Entwicklung der Fellqualität.
Beim Menschen soll es Haarausfall stoppen und graue Haare verhindern.
jockel-baer schrieb:
Gibt es irgendetwas positives oder auch negatives zu Stevia im Koifutter zu berichten?
Stevia ist zunächst ein Zusatz für bessere Futteraufnahme. Daneben soll Stevia eine antivirale und immunstimmulierende Wirkung haben.
 

wr

Business Mitglied
Mensch Klaus,

hier stehts doch

Stevia ist zunächst ein Zusatz für bessere Futteraufnahme. Daneben soll Stevia eine antivirale und immunstimmulierende Wirkung haben.

An der immunstimmulierenden Wirkung habe ich erheblichen Zweifel, das Immunsystem reagiert in der Regel auf "Fremdeiweiß".

Ebenso die avirale Wirkung, denn die würde eine Aktivierung des Immunsystems speziell auf den Virus veraussetzen, wie es z.B. bei einer Impfung mit Bestandteilen der Virushülle erreicht wird.
Und wie soll was zur besseren Futteraufnahme führen, das unverändert ausgeschieden wird ??

Was die mg im Futter angeht, habe ich nur darauf hingewiesen, ohne es
zu werten. Und ob nun die 4 mg die von der Behörde festgesetzt wurden richtig oder falsch sind kann ich nicht beurteilen, da ich keinen Zugriff auf die Entscheidungsgründe habe.
Und daß die Zuckerindustrie da groß mitmischt halte ich für Spekulation, denn industrieüblich ist eher "Feinde oder Konkurrenten " einfach aufzukaufen und damit das Problem zu lösen , wie neuerdings auch facebook bei whatsapp usw.
Ich kenne allerdings in Deutschland in keine ausreichende Datenlage mit validierten Daten zu Stevia.
Ich gehe eher davon aus, daß es nicht mehr und nicht weniger nützlich ist wie Süßstoff.
Gruß Wolfgang
 
wr schrieb:
An der immunstimmulierenden Wirkung habe ich erheblichen Zweifel, das Immunsystem reagiert in der Regel auf "Fremdeiweiß".
Zitat Chikara Immun: Immunstimulantien : u.a. Beta Glucan, Bio-Mos
Und ich dachte, Beta Glucan (Polysaccharid) und Bio-Mos (Mannanoligosaccharid) sind Zucker und keine Eiweiße.
 

wr

Business Mitglied
Hallo,

nein, beides sind Bestandteile einer Hefezellwand. Auf Wunsch suche ich Dir gerne raus von welchem Hefepilz. Hierdurch wird auch "nur" die unspezifische Abwehr stimmuliert, was das Spektrum erweitert, aber natürlich bei einem speziellen Keim langsamer ist, weil erst für diesen speziellen Keim das Antigen gebildet werden muß.
Zu deutsch und vereinfacht : die Freßzellen werden aktiviert, die chemische Substanz die den Keim aber neutralisiert kommt erst in der zweiten Stufe. Da man jedoch nicht im vorhinein weiß welcher Keim "angreift" macht dieses Vorgehen mehr Sinn.

Gruß Wolfgang
 
Hallo wr,

Du solltest Dich wohl einmal wieder etwas gründlicher über die Biochemie der Immunstimulanzien und die Funktionen des Immunsystems informieren. Deshalb ein paar Grundlagen in Kürze:

Die Glucane in den Futtermitteln stammen zwar schon aus Zellwänden von Hefen, sind aber dennoch - wie Mikrobe schon schrieb - Polysaccharide und keine Eiweiße. Auch bei MOS handelt es sich - siehe ebenfalls in Mikrobes Antwort - um bestimmte Zucker und nicht um Eiweiße.

Bei Fischen kommt der unspezifischen Immunabwehr große Bedeutung zu. Sie wird durch die genannten und diverse andere Immunstimulantien (keine „Fremdeiweiße“) angeregt und ist nicht etwa langsam, sondern sofort einsatzbereit. Dazu gehören u. a. im Blutserum gelöste Abwehrstoffe und die zellulären Phagozyten (Fresszellen). Auch letztere sind sofort einsatzbereit.

Beim spezifischen Abwehrsystem kommt es darauf an, ob der Organismus den Erreger schon kennen gelernt hat oder nicht. Kennt er ihn, dann kann das System sehr schnell reagieren. Kennt er ihn noch nicht, dann muss das System erst Antikörper gegen die Eindringlinge entwickeln. Diese werden an bestimmten Strukturen ihrer Außenhüllen erkannt, den Antigenen (auch diesen Begriffe hast Du falsch zugeordnet), Deinen „Fremdeiweißen“.

Zu deutsch und vereinfacht: In vielen Fällen reicht das unspezifische Abwehrsystem aus, wenn nicht, greift das spezifische ein. Die Immunstimulanzien Glucane und MOS sind Zucker und keine Eiweiße. Und die „Begründung“ für Deine Zweifel an der immunstimulierenden Wirkung von Stevia liegt somit voll daneben.

Grüße
Petro
 
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