Brunnen.-/ Grundwasser für den Teich?

Klaus

Mitglied
Guten Morgen,
ich bin also ganz neu hier im Forum und habe mich im Bereich Forum Talk kurz einmal vorgestellt.

Nun zu meiner Frage:
Ich habe seit mehr als 10 Jahren 2 Teiche in meinem Garten. Der Große hat ca 14 - 15000 Liter Volumen.
Da ich vor Jahren einen Brunnen gebohrt habe nutze ich natürlich das Brunnenwasser zur Bewässerung und auch zum Befüllen der Teiche.

Bislang war meine Einstellung, was von selbst in den Teich gelangt und bleibt gehört dort hinein alles Andere eben nicht.

Als ich einen Teich angeschaut hatte bei welchem mehrere große Koi aus der Tiefe auftauchten, konnte ich mich dieser Faszination nicht wirklich erwehren.
Nun trage ich mich mit dem Gedanken einen Kompromiss zu finden zwischen einem Naturteich und dem Besatz mit ein paar Kois. 3 oder 4 Stück......

Habt ihr Erfahrungen mit Brunnenwasser? Oder sollte man gleich die Finger davon lassen?
Gibt es hier jemanden, der einen Naturteich mit Kois hat, also kein reines Koi-Becken?

Vielen Dank schon einmal.

Gruß Klaus
 

LarsD

Mitglied
Hallo Klaus,

hast Du denn in Deinen beiden Teichen Fische drin? Wenn ja, dann kann das bisher verwendete Brunnenwasser nicht wirklich schlecht sein. Gleiches gilt, wenn das Brunnenwasser untersucht und als trinkwassertauglich eingestuft wurde.

Wenn Du auf "Nummer sicher" gehen willst, lässt Du eine Probe vom Brunnenwasser in einem labor untersuchen.

Die interessanten Parameter sind:

Sauerstoffgehalt
pH-Wert
Säurebindungsvermögen
Eisen-II und Eisen-III
Nitrit
Nitrat
Ammonium

Sollte es erschwinglich sein, kannst Du die wichtigsten anorganischen Kat- und Anionen nasschemisch bestimmen lassen. Wirklich wichtig sind allerdings nur die oben aufgezählten Werte. Wenn man die Werte kennt, kann man mehr zur Fischverträglichkeit des Wassers sagen.

Bitte vor dem Veranlassen der Untersuchung genau abklären, welche Parameter insgesamt untersucht werden sollen und was das kostet. Ansonsten kippst Du unter Umständen aus den Latschen, wenn die Rechnung kommt.

Viele Grüsse

Lars
 

Klaus

Mitglied
Hi Lars,
bislang habe ich keine Fische im Teich.
Ich möchte allerdings welche einsetzen. Die sollen aber nicht gleich das Zeitliche segnen......

Ich habe festgestellt, dass in unserem Grundwasser per "Streifentest" Nitrit phasenweise nachzuweisen ist. Wahrscheinlich je nachdem wie die Bauern im Umkreis düngen? Obwohl ich in den Teichen nur Grundwasser verwendet habe, ist hier per Schnelltest kein Nitrit erkennbar. Ich habe einen heftigen Pflanzenwuchs. Habe gerade 2 m³ Biomasse aus dem Großen enfernt, weil ich kein Wasser mehr erkennen konnte.

Ich frage mich halt, wie weit ich in des bestehende, anscheinend funktionierende System eingreifen muss, damit ich 3-4 Koi einsetzen kann.

Gruß Klaus
 

LarsD

Mitglied
Hallo Klaus,

die Biologie im Teich verarbeitet verschiedene Belastungen des Brunnenwassers problemlos. Ist immer nur eine Frage der zugeführten Menge in Relation zur Zeit, die das System zum Ausbügeln bekommt. Bei kleinen Wasserwechseln wird den Fischen auch mit Nitrit im Brunnenwasser nichts passieren.

Was die Eingriffe ins System angeht ... Die grössten Eingriffe werden die Koi veranstalten. Vegatation mit Wonne zerpflücken, Insektenpopulationen als Futter "missbrauchen", mit Hingabe im vielleicht vorhandenen Bodengrund wühlen ... Den Fischen wird es mit Sicherheit gut gehen. Aber Du wirst sie in der trüben Suppe recht selten zu Gesicht bekommen. Ich fürchte, dass Du den Schritt bereuen wirst.

Viele Grüsse

Lars
 

Klaus

Mitglied
Hi,
das würde bedeuten, Koi am besten wirklich nur in Koi-Becken zu halten mit entsprechenden Filteranlagen usw.?

Mir ist schon klar, dass die Empfehlung der Koi Liebhaber in die Richtung Koi Becken geht.

Wahrscheinlich sind es zwei veschiedene paar Schuhe..... Naturteich und Koi-Becken :?

Gruß Klaus
 

LarsD

Mitglied
Hallo Klaus,

ich bin definitiv kein Koi-Liebhaber. Sind und bleiben für mich einfach nur bunte Karpfen. Und als Karpfen gestalten sie sich einen Naturteich so, dass Du ihn als solchen wahrscheinlich nur schwerlich akzeptieren wirst. Das Ausmass der Verwüstung hängt ganz entscheidend vom Verhältnis Teichfläche/Besatzdichte ab. Einige wenige Koi in einem grossen Teich stellen nix auf den Kopf, was das Biotop nicht wieder ausgleichen könnte. Aber wenn die "Gestaltungswut" zu einem drastischen Rückgang der Unterwasserpflanzen führt, nimmt die Sache ihren Lauf. Muss man zufüttern, verschlimmert sich das Ganze noch. Den Filterkram und das verleichsweise karge "Koi-Becken" braucht man zum grössten Teil nur, um trotz massivem Überbesatz a) die Fische am Leben zu halten und b) sie auch an und zu mal zu sehen.

Viele Grüsse

Lars
 

Klaus

Mitglied
Könnte gut sein, dass mir die Verwüstung in meinem Teich nicht wirklich gefallen wird, wenn es denn dazu kommt.

Du hast in Deinem Teich demnach keine Fische?

Gruß Klaus
 

Nicole

Mitglied
Also, demnach haben wir einen "Naturteich" mit normalen Grundwasser und kein Koi-Becken. Wir haben Sterlets, Kois, Sarasagoldfische und einen Shubi...(weiß nicht, wie die Nuss geschrieben wird :) ).

Unsere Kois verwüsten ganz schön, auf der anderen Seite knabbern sie die Wurzeln von unseren Unterwasserpflanzen ab, so das sich das Zuwachsen des Teiches in Grenzen hält. Kois sind schon richtige Ferkel, allerdings nicht so dem Ausmaße, wie ich gedacht habe.
Wir haben inkl. Nachwuchs 6 Kois im 18 000 l Teich. Sie gründeln zwar wie die Verrückten, aber wir sind zufrieden! Wirklich, bis jetzt haben sie noch nichts bösartig "zerstört". Bei uns läuft es schon einige Jahre so und die Kois sind mittlerweile auch groß geworden, so das wir anbauen mußten. Unsere Wasserpflanzen sind aber mitgewachsen, so das wir die Hälfte trennen mußten und in den neuen Part des Teiches untergebracht haben.

Alles nicht so schlimm. Wir haben keine negativen Erfahrungen gemacht 8)

Unsere Pflanzen werden mit dem Besatz ganz gut fertig, allerdings haben wir trotzdem unsere Filteranlage angepasst
 

Nicole

Mitglied
Habe eben noch mal mit meinen Partner gesprochen und er meinte, Wasserpflanzen mit schönen harten Wurzeln wären nicht schlecht. Die Seerosen haben wir mit Steine beschwert, insofern lassen da auch ihre "Flossen" von 8)
Aber ich rätsel noch über "Brunnenwasser". Wir ziehen im Garten das Wasser durch eine Pumpe, das ist ja auch Grundwasser. Was ist nun Brunnenwasser?
 

Klaus

Mitglied
Hi Nicole,
also bereust Du den "Fischbestand" in Deinem Teich nicht?

Betreibst Du an Eurem Naturteich eine Filteranlage, sozusagen als Herz-Lungenmaschine?

Ich hätte wie Du ja gelesen hast schon Lust auf ein paar weitere Bewohner.

Dann sollte der Einsatz von 3-4 Koi zumindest vom funktionierenden System her kein Problem darstellen?

Ich gehe davon aus, dass Du Deine Fische füttern musst?

Gruß Klaus
 

Klaus

Mitglied
Hallo Nicole,
ja Brunnenwasser ist Grundwasser. Ich nenne es nur so, weil ich halt einen Brunnen im Garten gebohrt habe.

Gruß Klaus
 

Nicole

Mitglied
Also, nein, ich bereue den Fischbestand überhaupt nicht, im Gegenteil, ich finde den Teich mit "buntem" Leben etwas interessanter 8)

Ja, wir betreiben noch zusätzlich eine Filteranlage, die aber 4 Wochen lang ausgefallen war, da die Pumpe defekt war und wir erst eine neue einbauten, als der "Anbau" fertig war. Unsere Fische sind auch sehr robust und können einen guten Stiefel ab. Aber einen Filter würde ich doch empfehlen.

Ich möchte mich hier nicht mit den Profis und Experten anlegen, denn ich zähle defenitiv nicht dazu, ich kann nur aus meinen Erfahrungsschatz schöpfen. Ich denke nicht, das es ein Problem darstellt.

Ja, ich füttere zwar meine Fische, allerdings nur sehr, sehr wenig und nur 1x am Tag, da sie auch nicht unter Hunger leiden oder betteln. Im Gegenteil, das Futter wird meist verschmäht, aber dafür wird vom Teichinhalt ordentlich zugelangt (Mückenlarven und sonstige Kleinstbewohner).
Außerdem liegt es in der Natur der Kois, das sie gründeln und insofern können sie ihre Instinkte voll ausleben :)

Aber wie geschrieben, ich bin garantiert kein Experte, ich kann noch nicht mal die verschiedenen Varitäten auseinanderhalten. Nachher schreibe ich hier etwas Falsches und du hast dann den Ärger.

Evtl. meldet sich noch mal einer, der sich wirklich damit auskennt zu Wort :idea:
 

Klaus

Mitglied
Hi zusammen,
vielen Dank erst einmal für die Informationen.

@ Nicole
Entsorgt Ihr schon einmal das Material, dass sich auf dem Grund absetzt?
Bei mir hat sich mittlerweile eine Schicht von einem halben Meter angesammelt und ich überlege, ob ich das nicht zumindest teilweise absauge.
Wobei ich dann wieder ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich sehe wieviele Tiere ich da raussauge :( .
Aber ich denke ein wenig muss ich ausräumen, sonst ist der Teich irgendwann voll :shock: .

Gruß Klaus
 

Nicole

Mitglied
Hmmm, wir hatten unseren Teichboden auch schon einmal abgesaugt. Wenn du wirklich einen halben Meter liegen hast, kannst du getrost 40 cm abtragen. Damit ist gewährleistet, das zumindest nicht der komplette Bestand an Kleinstlebewesen vernichtet wurde. Mit den restlichen Teichbelag hast du wieder einen Grundstock, der sich zunehmend wieder vermehrt und somit evtl. auch ein besseres Gewissen :wink: .
 
G

Gelöschtes Mitglied 947

Guest
Hallo, 4 bis 5 Koi bei nicht zu starker Fütterung werden deinem Teich nicht weh tun. Allerdings in deinem 50cm dicken Schlammgrund leben nicht nur "Tierchen" sondern da brodelt es auch mächtig und es entstehen Faulgase die im Winter nicht entweichen können und zum großen Problem deiner Fische wird.
Also Schlamm raus und immer schön die Wasserwerte prüfen.

Andreas
 
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