Lochkrankheit für immer im System und die Folgen?

Teichsieber

Mitglied
Lochkrankheit für immer im System und die Folgen, bzw. Jahre mit dem Zusetzen neuer Koi warten?

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass durch mechanische oder parasitäre (Todeskampf Würmer, etc.) Beschädigungen der Haut und Schleimhaut erst Bakterien eindringen können und in Folge die bakterielle Infektion verursachen. Das alles ist aber nur möglich, wenn der Gesamtkeimdruck zu hoch ist, bzw. ein generelles systemisches, oder anderes unerkanntes Problem vorliegt. Die Fische mit dem schwächsten Immunsystem sind dann als erstes betroffen, andere kommen damit klar.

Persönlich glaube ich auch nicht, dass es sich bei dieser Art von Lochkrankheit um "einen" spezifischen Erreger, oder gar eine spezifische Erkrankung handelt, die epidemisch immer wieder ausbricht und somit für immer im Teich verbleibt und unverzüglich wieder auf neue Fische übertragen wird. Wenn man das „plausibilisiert“ könnte jeder Händler seinen Laden beim Auftreten solcher Probleme für immer schließen und private Teichbesitzer würden reihenweise ihren gesamten Bestand verlieren, bzw. könnten keine neuen Fische mehr zusetzen.

Wenn die Koi abgeheilt sind, Teich und Filter optimal laufen sowie der ursächlich hohe Keimdruck beseitigt wurde, sollte meiner Meinung nach bei einer Vergesellschaftung keine Probleme entstehen. Das Problem liegt eher in der Beurteilung und Bewertung des eigenen Teiches, denn die meisten Teichbesitzer überschätzen die Qualität und den Zustand ihres Systems.

Wäre aber interessant mal andere Meinungen zu diesem Thema zu hören.

 
Zuletzt bearbeitet:

razor72

Moderator
Teammitglied
Ich habe vor Jahren mal einige Koi aus einer "Notauflösung" übernommen. Alle Koi hatten Löcher durch Bakterien.
Die Koi kamen in meine Qurantäne und ich habe nur Frischwasser (davon aber jede Menge) und Kanne Fermentgetreide genommen. Alle Koi haben es überlebt. Man konnte den Löchern fast beim zuwachsen zusehen. Zwei der Koi habe ich behalten und den Rest abgegeben. Keiner der neuen Halter hatte irgendwelche Probleme. Einer meiner Koi hatte, ganz am Anfang, auch mal ein großes Loch in der Schwanzwurzel. Hier habe ich mit Antibiotika gearbeitet. Koi hat überlebt, es bleib nur eine Narbe zurück und kein Koi wurde bisher wieder krank. (Leider habe ich kein besseres Bild)
 

Anhänge

Teichsieber

Mitglied
Kanne Fermentgetreide
Ich nehme an das geht in die Richtung von TSEMa und Milchsäurebakterien?

Hier habe ich mit Antibiotika gearbeitet.
Habe die gleiche Erfahrung gemacht, allerdings sind die Erfolge je nach Koi völlig unterschiedlich, egal ob per Spritze oder Futter, deshalb bin ich was die Wirkung und Behandlung mit AB angeht mittlerweile sehr skeptisch.

Frischwasser (davon aber jede Menge)
Hattest einen permanenten Frischwasserzulauf, oder wirklichen Wasserwechsel?
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Die Koi kamen in meine Quarantäne und ich habe nur Frischwasser (davon aber jede Menge) und Kanne Fermentgetreide genommen. Alle Koi haben es überlebt. Man konnte den Löchern fast beim zuwachsen zusehen.

Hallo

dass Koi wieder gesund werden ist super.
Interessent wäre in diesem Fall gewesen wenn keine Kanne zugesetzt worden wäre. Wie wäre dann die Wundheilung verlaufen?

Ich weiss, ein leidiges Thema und ich will auch gar keine ebenso leidige Diskussion auslösen. Dass dieses "Milchsäurezeugs" jedoch so hochgelobt wird finde ich übertrieben. Sehr viele Koihalter sind einfach nicht zufrieden wenn sie nichts in den Teich kippen dürfen und dies wird auf dem Markt ausgenutzt.

Gruss Dany:)
 

razor72

Moderator
Teammitglied
@Teichsieber ich habe im Keller ein gemauertes 6000l-Becken. Dort habe ich jeden zweiten Tag zwischen 30% und 50% Wasserwechsel mit Leitungswasser gemacht.
Kanne Fermentgetreide sind Milchsäurebakterien, kosten aber nur einen Bruchteil von "Milchsäurebakterien extra für Koi".

@Dänu Mir wurde von einem Koidoc bestätigt dass das Zeug eine unterstützende Wirkung hat. Es ist kein Allheilmittel und auch keine Wundermedizin. In dem Fall kamen halt verschiedene Faktoren zusammen: Die Koi kamen aus schlechter Haltung. Ich habe viel Wasser gewechselt wie es ohne Fermentgetreide verlaufen wäre kann ich nicht sagen. Ich nutze es übrigens fast nur in der Qurantäne. Peter hatte mal geschieben "Wenn man sich ums Wasser kümmert, kümmern sich die Fische um sich selber. " und so sehe ich es auch. Vernünftiges Wasser ist das A und O. Damit meine ich kein Regenwasser und Brunnenwasser nur dann wenn es gute Werte hat oder die Wasserwerte vom Leitungswasser schlechter als das Brunnenwasser sind.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Hoi
ich sage nicht dass diese Bakterien nichts nützen aber so gut, wunderbar und sensationell sind sie nach meiner Meinung noch lange nicht.
Sie unterstützen die Wundheilung ja nur, der Rest macht der Fisch selber.

Razor72 du machst es richtig, du befolgst die Anweisungen des Koi Doc's. Mich beschäftigt einfach, das im Allgemeinen der Eindruck konstruiert wird, es geht nicht ohne.

Gruss Dany:):)
 
Lochkrankheit für immer im System und die Folgen, bzw. Jahre mit dem Zusetzen neuer Koi warten?
Persönlich glaube ich auch nicht, dass es sich bei dieser Art von Lochkrankheit um "einen" spezifischen Erreger, oder gar eine spezifische Erkrankung handelt, die epidemisch immer wieder ausbricht und somit für immer im Teich verbleibt und unverzüglich wieder auf neue Fische übertragen wird.
Aus meiner Sicht siehst Du das richtig. Die tendenziell pathogenen Bakterien sind überall vorhanden und gehören zu der Gruppe opportunistischer Mikroben. So können beispielsweise außergewöhnliche Wetterbedingungen, ein geschwächtes Immunsystem, mangelnde Hygiene, schlechte Wasserparameter, unausgewogenes Futter und Überbesatz solche Bakterien "aktivieren" und damit zu Krankheit wie Lochfrass führen. Sie sind da, ob man will oder nicht. Es geht vor allem darum, für Koihalter und Koi, sie in Schach zu halten.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Es geht vor allem darum, für Koihalter und Koi, sie in Schach zu halten.

"Je tiefer die Gesamtkeimzahl im Teichwasser, je tiefer ist der Anteil möglicher fischpathogener Keime im Teichwasser!"

Seid ihr auch dieser Meinung?

Gruss Dany:)
 

tosa

Mitglied
naja, Lochkrankheit, was für ein schönes Wort.....

solange wie einige Händler (und damit meine ich jetzt nicht die Züchter) immer noch im Besitz von Antibiotika sind und dieses wahllos ohne Antibiogramm (geschweige denn einem Koi-Doc) zum Einsatz bringen, solange werden wir auch über diese unschönen Erscheinungen nachdenken müssen. Und ja, ich habe es mehrmals gesehen wie dort AB ohne Antibiogramm gespritzt worden sind.
 

Gotti

Plus Mitglied
Es geht vor allem darum, für Koihalter und Koi, sie in Schach zu halten.

"Je tiefer die Gesamtkeimzahl im Teichwasser, je tiefer ist der Anteil möglicher fischpathogener Keime im Teichwasser!"

Seid ihr auch dieser Meinung?

Gruss Dany:)
Die Phagentherapie beim Menschen wird auch kommen. Bislang scheitert es meist an Bürokratie und Lobbyisten. Ähnlich sehe ich die Wirkungsweise mit den guten Bakterien beim Koi.
 
Die Phagentherapie beim Menschen wird auch kommen. Bislang scheitert es meist an Bürokratie und Lobbyisten.
Hier mal der aktuelle Stand bezüglich Phagen:
 
Oben