Teichübernahme - weiteres Vorgehen

Liebe Forumsmitglieder,

Ich lese hier seit längerem mit und bräuchte nun auch etwas Hilfe zum Thema Teichbau. Wir haben uns vor kurzem in einem Dorf ein Haus gekauft und den Teich komplett mit übernommen, weil mich das Thema Koiteich schon seit langem fasziniert. Der Teich fasst laut Angaben des Verkäufers ca. 15.000 l und ist an der tiefsten Stelle 1,20 m tief (keine Bodenabläufe vorhanden). In dem Teich sind verschiedene kleine Kois und drei große. Was da sonst noch drin schwimmt kann ich nicht beurteilen, da das Wasser bisher immer grün war. Der Teich wurde mit einer Folie ausgelegt. Zu dem Teich gehört eine Uralte Pumpe mit wohl 10.000 l die Stunde förderfähigkeit. Zu dem Teichfilter auf dem Bild zu sehen führt ein kleines Plastikrohr mit etwa 60 mm Durchmesser. Der Filter ist so aufgebaut, dass in der ersten Tonne Bürsten sind, in der zweiten und dritten Filtermatten und in der vierten Tonne ist Helix in Säcken untergebracht. Eine UV ist auch noch davor verbaut. Der Filter lief nur tagsüber wurde mir mitgeteilt.

Da ich mir gerade das Haus gekauft habe wollte ich erst im nächsten oder übernächsten Jahr mit deutlichen Verbesserungen starten. Ich bräuchte mal Tipps was ich kurzfristig umsetzen kann und was auf Dauer zu empfehlen wäre ohne alles neu zu machen.

Bei weiteren Fragen hoffe ich mithelfen zu können.

Moin und herzlich willkommen hier im Forum. Wenn es jetzt frostfrei bleibt als erstes auf jeden Fall den Filter 24/7 durchlaufen lassen.

Phil 2002 schrieb:

und was auf Dauer zu empfehlen wäre ohne alles neu zu machen.

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wer sagts ihm?

Das mit dem Filter ist schonmal relativ einfach. Das werde ich für dieses Jahr auf jeden Fall erstmal umsetzen.

Selbst wenn ich danach alles neu machen müsste....was wäre bei jetzigen Gegebenheiten denn alles zu empfehlen? Was bräuchte ich alles, um ein gut funktionierendes System zu bauen?

Ein gut funktionierendes System wäre ein Teich mit Bodenablauf und Skimmer. Und der Filter dabei in Schwerkraft. Die Teichtiefe mindestens 1,5 m und wird kalt überwintert ohne Abdeckung, sollte der Teich schon mindestens 1,7 - 1,8 m tief sein.

Die Frage ist jetzt, was bist du bereit dafür auszugeben und wieviel Arbeit möchtest du investieren!?

s.oliver schrieb:

wer sagts ihm?

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Nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen.
Im Grunde einmal alles neu auf Stand der Technik.
Die Kosten für die gesparte Energie werden es dir danken.

Andere Idee:
Kauf dir ne ordentliche Pumpe, dann ist kein Geld verschwendet. Lass das System mal laufen und überlege dir, ob ein Aufzuchtbecken in Frage kommt.
Dann bekommst du ein Gefühl für die Sache und kannst die Kosten auch besser abschätzen

Das wäre natürlich auch eine gute Möglichkeit. Die Pumpe würde ich dieses Jahr noch so weiterlaufen lassen, denn das kleine Rohr zum Filter ist auch nicht so groß. Ich weiß nicht, ob es mehr Fördermenge packen würde.

Grundsätzlich möchte ich den Teich sowieso noch ausbaggern, da mir das so zu niedrig ist. Ich würde dann die 1,80 m Tiefe bevorzugen. Ich habe jedoch leider wenig Ahnung von Schwerkraftfilter und dem generellen Aufbau einer solchen Anlage. Investitionen würde ich so beschreiben, dass so viel wie nötig investiert werden soll, dass möglichst klares Wasser und sehr gutes Wohlbefinden der Kois ermöglicht werden kann. Ich überlege langfristig statt den vielen kleinen Fischen 6-10 Kois in dem Teich zu halten.

Mein Tipp für Anfänger: Schaut euch die Modern Koi Blogs an. Ja, MK ist nicht ganz unumstritten und er ist ein guter Verkäufer. Aber fachlich ist er doch auf der Höhe und die Basics die er predigt sind doch mittlerweile praktisch Konsens.

Das Wesentlich nur mal kurz auf die Schnelle zusammengefaßt:
- Je 10 M³ ein Bodenablauf bzw. Skimmer in 100er Rohren
- ca. 10 % Teichvolumen = Biofiltervolumen
- Umwälzung Teichwasser 1 x pro Stunde

Da die Pumpe angesprochen wurde noch ein Hinweis: Bei der Auswahl der Pumpe kommt es auch darauf an, wie schon erwähnt, ob der Filter in Schwerkraft oder gepumpt betrieben werden soll.
Was ist der Unterschied?
Bei Schwerkraft steht das Wasser im Filter praktisch genauso hoch wie im Teich. Ist also niveaugleich. Hier muss die Pumpe das Wasser "nur" in Bewegung halten und durch den Filter ziehen.
Bei gepumpten Filtern steht der Filter höher als der Teich. Die Pumpe muss also nicht nur das Wasser bewegen, sondern auch noch hochdrücken. Das ist natürlich wesentlich energieintensiver!

Die OASE Titaniumpumpen sind z.B. eher für Schwerkraftsysteme geeignet. Ich würde auch nur regelbare Pumpen und dann auch eher größere Modelle empfehlen. Die kann man dann runterregeln. Die sind zwar teurer, aber auf Dauer sparsamer als kleinere Pumpen die ständig auf Volllast laufen.
Die Angaben zu den Pumpen sind auch nur theoretisch. Tatsächlich leisten die, abhänging vom Rohrdurchmesser, Länge der Leitungen, Höhenunterschieden, Anzahl der Winkel/Bögen usw. ERHEBLICH weniger Umwälzung als angegeben.

Hallo,
wenn die Temperaturen jetzt wieder anfangen zu steigen, solltest Du auf jeden Fall eine
Belüftung in den Teich bringen und durchlaufen lassen.
Alternativ auch einen Teichsauger, um eventuellen Unrat zwischendurch abzusaugen. Da ja kein BA
vorhanden ist.

Ansonsten bis zum Umbau viel lesen, wenn was unklar ist auch nachfragen, und vor allem nicht so empfindlich sein, wenn eine Antwort mal ein wenig ruppig rüberkommt. Das ist nicht so gemeint, nur muss man manchmal etwas deutlicher werden um die Wichtigkeit deutlich zu machen,
so manch einer hatte in der Vergangenheit so seine liebe Mühe damit umzugehen.

Vielleicht gibt es in deiner Nähe Teiche die Du dir ansehen kannst um auch Erfahrung auszutauschen.

Frank67 schrieb:

Vielleicht gibt es in deiner Nähe Teiche die Du dir ansehen kannst um auch Erfahrung auszutauschen.

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wollt ich auch vorschlagen

Vielen Dank schonmal für eure Vorschläge. Ich versuche mal jemanden in der Nähe zu finden, der Ahnung hat.

Ansonsten versuche ich dieses Jahr so gut es geht zu überbrücken und werde mich dann nächstes Jahr dem Projekt intensiver widmen. Bestimmt werde ich da wieder auf Hilfe zurückgreifen. Gerade was die Filtertechnik und den genauen Aufbau angeht.

Wie kann ich denn dieses Jahr übergangsweise eine gute Belüftung herstellen? Was für Möglichkeiten hat man da allgemein?

Phil 2002 schrieb:

Wie kann ich denn dieses Jahr übergangsweise eine gute Belüftung herstellen? Was für Möglichkeiten hat man da allgemein?

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Da gibt's einiges. Je nach Bedarf/Besatz etc.
Würde fürs erste mit einem o2 test beginnen z.b.
um überhaubt einblick bzw. Den aktuellen Stand zu ermitteln, dann weiter sehen was benötigt wird.
Der Tröpfchentest ist zwar nicht optimal aber schon mal ein Anfang um in die Materie einzusteigen. Besser als gar nicht messen und auf Hoffnung setzten.
Zu Filterung bzw. Wasser- Parametern evtl. ein Testköfferchen.
Viel Erfolg

Franco schrieb:

Besser als gar nicht messen und auf Hoffnung setzten.

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Manchen ist nur schwer zu helfen.

Moin Phil
Auch von mir ein Willkommen .
Macht doch erstmal langsam , kommt dort an und sammelt Ideen . Der Teich wird dies eine Jahr auch noch klappen . Zu messen ist nicht verkehrt und kleinere Umbauten sollten ins Budget passen .
Infos holen macht Sinn , ein " Schnellschussstart / Umbau / Neubau " , kann auch fatz nach hinten losgehen . Der Filter erscheint mir derzeit nicht verkehrt ( bissl weit weg ) , aber sonst ... ist da ja schon mal was da . Langsam und sorgsam planen und dann richtig umbauen . Bei Fragen halt fragen .

Aber erwarte keine einstimmige Meinung hier , dafür gehen die Einzelnen viel zu weit auseinander .

Lass auf jeden Fall den Filter durchlaufen!!! Nachts ist Filter und Belüftung fast wichtiger als am Tag. Ich habe einem alten Herrn beim Umbau geholfen und trotz Filtervergrößerung und stärkerer Pumpe die ich dann am tiefsten Punkt angebracht habe, wurden die Werte nicht besser, die Fische hingen früh oben und fraßen erst abends....

....irgendwann kam dann raus, dass der Filter immer nachts ausgeschaltet wurde. Heißt 1. alle Bakterien starben ab 2. Fing an zu faulen im Filter. 3. Morgens kam die Gülle in den Teich 4. Im Teich war wegen Filter aus sowieso schon Sauerstoffmangel und dann japsten die größeren - die sterben bei Sauerstoffmangel immer zuerst - an der Oberfläche. Abends ging es dann aufgrund Sauerstoff durch Algen am Tag und sie fraßen.

Ich dachte ich werde irre, nach einem halben Jahr rückt er damit raus und verstand gar nicht warum ich einen auf Rumpelstilzchen machte.....