Goldfische sterben im Abstand von mehreren Tagen

Hallo zusammen,

da mir leider die Ideen ausgehen warum unsere Fische sterben, hoffe ich dass hier jemand einen Tipp für mich hat. Sonst wird schon in wenigen Wochen kein Fisch mehr übrig sein. :cry:

Rahmendaten:
- Folienteich mit ca. 4m³ (besteht seit 2006) und mit Bachlauf
- Teilweise bepflanzt, besetzt mit Goldfischen (goldene, schwarz-rote, schwarz-weiße, weiße)
- Anzahl an Fischen kann ich nicht genau sagen, aber ist nicht überbesetzt (im Früjahr haben wir den Besatz durch Verschenken von Fischen fast halbiert und in den letzten Jahren gabs keinen einzigen Verlust)
- Filterung über Bürsten und Matten, Durchsatz geschätzt 4m³/h
- UV-Klärer (11W im Bypass) momentan aus
- Keine Änderungen am Besatz oder am Teich in letzter Zeit
- Futter: Sticks (wie schon seit Jahren) und Flocken
- Wasserqualität optisch gut, von den gängigen Messwerten (PH, GH, KH, Nitrit) her auch unauffällig
- In den letzten (5-8?) Jahren gab es nur 3-5 Verluste, aber da gab es immer eine Ursache (Karpfenlaus oder Hautwürmer).

Problem:
Seit etwa 5 Wochen sterben pro Woche ca. 2 Fische. Nur einmal sind an einem Tag 2 gestorben sonst waren immer ca. 3-4 Tage dazwischen. Eine Ursache dafür ist leider nicht erkennbar und das ist das Problem: Äußerlich gibt es keinerlei Anzeichen für Krankheiten (Keine mit bloßem Auge sichtbaren Parasiten, Verpilzungen, Verletzungen, Aufblähungen, etc.). Auch vom Verhalten her keinerlei Auffälligkeiten (kein stilles Stehen, hektisches Schwimmen, nach Luft schnappen, scheuern, etc.). Betroffen waren meistens Fische mit einer Größe von 7-15cm. Den ganzen kleinen Jungfischen (kleiner 3cm) geht’s auch Prima, Verluste würden da aber nicht so schnell auffallen.
Es läuft immer gleich ab: Man schaut in den Teich, alles in Ordnung. Kurze Zeit später (max. wenige Stunden) plötzlich wieder einer Tot.
Wenn man die Fische aufmacht gibt es auch nichts Ungewöhnliches. Lediglich bei ein paar Fischen sahen die Kiemen nicht gut aus (gräulich, schon etwas zerfallen). Aber da ich nicht immer weiß, wie lange der Fisch schon tot ist, könnte das auch auf den Zersetzungsprozess zurück zu führen sein. Beim letzten Fisch (kann erst wenige Minuten tot gewesen sein) waren die Kiemen bis auf einen gräulichen ca. 4mm großen Fleck normal. Wenn man Fische raus fängt, kann man nichts ungewöhnliches Feststellen.

Wegen der Kiemen habe ich auf Verdacht bereits 2x mit Lernex (nicht Lernex Pro, Bestandteile Levamisol, Diflubenzuron, Flubendazol) behandelt. Da das nichts gebracht hat und ich schon vermutet habe, dass es bei den möglicherweise vorhandenen Kiemenwürmern Resistenzen gibt, habe ich vor ein paar Tagen Cyprinocur W (Wirkstoff Praziquantel) gegeben. Heute war wieder ein Verlust zu beklagen, aber vielleicht dauert es ja noch ein paar Tage bis der Wirkstoff wirkt (falls es überhaupt parasitär bedingt ist)

Wasser habe ich schon mehrfach teilweise getauscht (mittlerweile sicher schon mehr als der Teich fasst) – natürlich nicht während der Behandlungszeit sondern nur davor bzw. danach. Ursprünglich hatte ich immer Brunnenwasser (gab jetzt 10 Jahre keine Probleme), aber die langsame Umstellung auf Leitungswasser in den letzten Wochen hat auch nichts gebracht. Sauerstoff kommt sowohl über den Bachlauf als auch über einen Luftsprudler genügend in den Teich, daran kanns auch nicht liegen.

Ich habe auch schon überlegt ob es irgendeine Vergiftung von außen sein könnte, aber da ich schon viel Wasser getauscht habe und bei Vergiftungen meistens mehr Verluste in kürzer Zeit auftreten, glaube ich das auch nicht.

Hat noch jemand die Idee, warum meine Fische scheinbar von einem Augenblick zum Anderen plötzlich tot sind und keine Ursache ausmachbar ist?

Besten Dank und viele Grüße
Micha
 

Pegasus

Mitglied
Schwarzkiefer schrieb:
- Wasserqualität optisch gut, von den gängigen Messwerten (PH, GH, KH, Nitrit) her auch unauffällig

Micha
Hallo Micha

Was bedeutet unauffällig?
Kannst Du mal alle Werte inkl. NH4 einstellen und auch die Messmethode erörtern.

Beste Grüsse

Pegasus
 
Hallo Pegasus,

mit "optisch gut" meinte ich dass man auch noch den Bodengrund in 1,2m gut sehen kann und keine großartige Algenentwicklung vorhanden ist.
PH: 7,5
KH: 6
GH: 12
NO2: 0,0mg/l
NH4: 0mg/l
In allen Fällen Tröpfchentest von Sera.

Den O2-Gehalt kann ich leider nicht messen, aber da kein Fisch Symptome von Mangel zeigt und ich jetzt schon den Sprudler reingehängt habe (was ich die letzten 10 Jahre nicht gebraucht habe und das bei früher ca. doppelt so vielen Fischen), sollte das nicht das Problem sein.

Viele Grüße
Micha
 

sokrates32

Mitglied
Sauerstoff ist jetz sicher wichtig, belüftest du?
Sind die Tropfentests noch nicht abfgelaufen? Am besten, erst mal nicht füttern.
 
Hallo,

ja, ich belüfte jetzt auch, was ich sonst bisher nur im Winter getan habe um das Eis frei zu halten (im Winter sitzt der Ausströmer aber knapp unter der Wasseroberfläche, jetzt knapp über Grund). Zusätzlich läuft der Bachlauf seit Wochen 24 Stunden, der lief früher auch nur tagsüber.

Das Fressverhalten ist wie immer - in den letzten Wochen habe ich aber die Futtermenge schon deutlich reduziert, um den Nährstoffeintrag gering zu halten.

PH, GH, KH und NO2-Test sind laut Verpackung noch knappe 2 Jahre haltbar. Beim NH4-Test kann ich es ehrlich gesagt nicht genau sagen, da ich den Karton nicht mehr habe, aber der dürfte schon älter als 1 Jahr sein und wie ich gerade gelesen habe, damit nicht mehr sonderlich aussagekräftig.

Gruß,
Micha
 

Pegasus

Mitglied
Schwarzkiefer schrieb:
Hallo,

Beim NH4-Test kann ich es ehrlich gesagt nicht genau sagen, da ich den Karton nicht mehr habe, aber der dürfte schon älter als 1 Jahr sein und wie ich gerade gelesen habe, damit nicht mehr sonderlich aussagekräftig.
Hallo Micha

Dann solltest Du Morgen gleich einmal mit einem neu gekauften Test NH4 nachmessen.
Kannst Du ausschliessen, dass von irgendwoher toxische Stoffe in den Teich gelangen?
(Bauern die beispielsweise Herbizide versprühen)

Gruss

Pegasus
 
Hallo Pegasus,

Pegasus schrieb:
Kannst Du ausschliessen, dass von irgendwoher toxische Stoffe in den Teich gelangen? (Bauern die beispielsweise Herbizide versprühen)
darüber habe ich mir schon den Kopf zerbrochen. Die nächsten bewirtschafteten Felder sind zu weit weg und die umliegenden Nachbarn sind keine die im Garten die Chemiekeule schwingen. Da ich das aber nicht ganz ausschließen kann (z.B. dass über Vögel etwas toxisches rein kommt), habe ich schon mehrfach Teilwasserwechsel in den letzten Wochen gemacht. So lange nichts toxisches nachgekommen ist, dürfte damit nichts mehr drin sein.

Viele Grüße
Micha
 
Hallo Wolfgang,

nein, es ist schon etwas gröberer Kies. Eigentlich ist der Boden nur Folie, das was man da sieht ist nur das, was die Fische so aus den Pflanzkörben geräumt haben bzw. was aus dem Bachlauf ausgespült wurde. Aber der Kies an sich ist ja nun auch schon Jahre drin.

Gruß,
Micha
 
Bin gerade unterwegs und kann daher erst später messen. Bei der aktuellen Hitzewelle wird es sicher nicht ganz ideal sein, aber in den letzten Wochen war es vor allem nachts recht kühl und daher war der Teich zumindest in den letzten Wochen sicher nicht zu warm.
 
Hallo,

mittlerweile haben wir mit dem Test von einem Bekannten gemessen, Nitrit lag da bei 0,1 mg/l, was auf Dauer evtl. schon die Verluste erklären könnte. Gut möglich, dass der Wert in den letzten Tagen/Wochen auch geringfügig höher war, da der Sera-Test erst ab 0,5 anschlägt. Ein Teilwasserwechsel (ca. 25-30%) ist schon gemacht. Ich ärgere mich gerade nur über den Sera-Test, der erst bei 0,5mg/l anfängt - die Packungsbeilage verkauft einem die 0,5mg/l als "noch unbedenklich", was ich nach dem Querlesen anderer Quellen schon als sehr bedenklich bezeichnen würde. Der Sera-Test wandert nun erst mal in die Tonne und ich besorge mir was, wo man auch geringere Konzentrationen als 0,5 messen kann. Jedenfalls bin ich jetzt ein wenig schlauer und kann wieder hoffen. :)

Wassertemperatur lag (vor dem Wasserwechsel) bei 23°.

Viele Grüße
Micha
 
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