Koi Apotheke - Erste Hilfekoffer, was nutzt ihr?

schreiner

Mitglied
Die Sachlichkeit lässt bei einigen Beiträgen leider sehr zu wünschen übrig. Für die vernünftigen und lehrreichen Beiträge beten Dank !!!
 

meini

Mitglied
Meine Ausrüstung besteht aus, Isopropanol 40% Alkohol zur Desinfektion der Geräte, Koi-Sleep, oder Nelkenöl, zur Betäubung, verschieden Pinzetten, Propolisspray, Dentisept, zur Wundabdeckung, nehme aber je nach Zweck der Abdeckung auch anderes.Zur Wunderstbehandlung nehme ich Wasserstoffperoxid 3%, Salz nur für Kurz-und Langzeitbädern außerhalb des Teiches. Einmalhandschuh, Stereomikroskop.
Das sollte eigentlich die Grundausstattung sein. Ein Kurs zum lernen des Umganges und ein Mikroskopkurs sind auch empfehlenswert. Da ich das Glück hatte, mehrere Koiärzte kennen zu lernen, die mir einiges erklärt haben, ist es für etwas leichter eine Behandlung auszuführen. aber Grundsätzlich ist es immer Ratsam, einen Koiarzt ansprechen zu können.
 

Joshi65

Mitglied
Da kann ich mich anschließen, nehme so ziemlich das gleiche wie meini. Zusätzlich habe ich immer einen haltbaren Absrichtupfer mit Nährlösung!!! Chirurgisches Nahtmaterial, Sekundenkleber, Schere eine Digitale Feinwaage und Injektionsspritzen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 9419

Guest
Chirurgisches Nahtmaterial, Sekundenkleber

Hallo Joshi65

nähst du Wunden selber?

Gruss Dany:oops:
 

Fabster

Mitglied
Eine Koi-Apotheke ist bei mir nicht vorhanden, bzw. fällt sehr, sehr klein aus ..
Das einzige was ich Zuhause habe, ist lediglich etwas Chlordioxid in der flüssigen Form.
Welches ich nutze, bei Vergesellschaftungen/neuen Koi.

Mehr habe ich noch nicht benötigt..
Desweiteren habe ich einen Koi-Doc "griffbereit" der sehr flott bei mir sein kann, sollte es denn mal nötig sein!
 

Jörg H.

Mitglied
Ich will eure Fragen noch kurz beantworten.


Zur Behandlung meiner Fische verwende ich nur noch Salz. Für Tauchbäder, Kurzzeitbäder und zur Wundbehandlung (wie im Video gezeigt) nehme ich einfaches Kochsalz. Das reine Kochsalz ist bekanntlich sehr aggressiv, sogar giftig für die Körperzellen, weil die Antagonisten fehlen. Zur Desinfektion ist es daher sehr gut geeignet. Salz wirkt bei der Wundbehandlung der Fischhaut auf drei Wegen. 1. Die Giftwirkung(Desinfektion) 2. Durch Osmose 3. Anregen der Schleimproduktion. Es ist daher besser geeignet als H2O2, KMnO4 und/oder andere Desinfektionsmittel.

Wegen seiner Löslichkeit ist es zur Wundabdeckung beim Fisch natürlich nicht geeignet. Eine Wundabdeckung ist beim Karpfen auch kaum möglich und auch nicht notwendig. Keimarme Wunden heilen beim Karpfen auf natürlichem Wege sehr schnell. Die Wundheilung und Regenaration beim Karpfen wurde schon vor langer Zeit umfangreich untersucht (z.B.Wunder 1935). Durch die Entfernung geschädigter Schuppen und die Dreifachwirkung des Kochsalz tritt eine schnellere Heilung ein.

Für Langzeitbäder/Dauerbäder in der Quarantäne und geringeAufsalzungen im Teich kann ich nur die Verwendung von Meersalz/Natursalz, synthetisches Meersalz empfehlen. Es ist weniger aggressiv und enthält alle notwendigen Mineralien/Antagonisten.

Kritiker, wie Meini :) behandle ich nachher noch.
 

Jörg H.

Mitglied
Schon okay Meini. In den letzten 12 Jahren habe ich mich auf deine Kritik eingestellt. Bin immer darauf vorbereitet und habe ein dickes Fell. ;-)
Auf diese Weise beantwortet man auch Fragen die noch keiner gestellt hat.
Eine 'Breitseite' bekommst du nachher trotzdem :)
 

Joshi65

Mitglied
Ich hatte am Anfang mit dem Hobby sehr viel Pech, und brauchte oft den Koidoc. So konnte ich aber auch viel lernen und unter Anleitung auch selbst durchführen. Chirurgisches Nahtmaterial oder Sekundenkleber ( Cyanacrylat)benutze ich um eingerissene Flossen zu behandeln.
 

keule07

Plus Mitglied
Besten Dank für eure Rückmeldungen! :)

Das ich ab bestimmten Problemen auf den Koi-Doc zurückgreifen muss/sollte ist mir bewusst. Prinzipiell ist mein Ziel leichte Verletzungen wie an Flossen oder einzelne Schuppen selbst behandeln zu können. Für mich habe ich aus der Diskussion mitgenommen das ich meinen Erste Hilfe Koffer weiter klein halten werde..., div. Pinzetten, Einweghandschuhe, Chlordioxid Tabs, Salz ist eh im Haus und der Rest wird nach Notwendigkeit dann bestellt wenn es gebraucht wird (Betäubungsmittel, Desinfektionsmittel, Wundabdeckung). Ein Mikroskop habe ich aktuell noch nicht, genauso auch keine Erfahrung bezüglich der Auswertung der Abstriche. Hierzu muss ich mich erst einmal weiter kund machen. :rolleyes:

Prinzipiell finde ich Jörg‘s Behandlung mit Salz nicht schlecht, sofern es für die Behandlung von geschädigten Schuppen oder Flossen so funktioniert. Ich für mich werde dies im Einzelfall mal testen. Mal schauen ob es nicht nur bei Jörg hilft. ;)
 

Jörg H.

Mitglied
Gute Entscheidung Micha!



wenns so einfach wäre, nur gut das man es auch anders machen kann. Warum werden dem Koi nicht die Augen abgedeckt, warum wird der Koi, nach der "Behandlung" nicht so durchs Wasser geführt, dass Wasser durch die Kiemen läuft um das Narkosemittel aus den Kiemen gespült wird? Einfach ins Wasser schmeißen und hoffen das alles gut geht und der Koi sich von alleine bekrabbelt, kann ich nicht nachvollziehen.

Das jedes Behandlungsgerät eigentlich nach jeder Behandlung gewechselt, zumindest desinfiziert, werden sollte, scheint wohl keine Relevanz zu haben. So wird alles schön neu mit verschiedenen Erregern belegt.

Ich würde es niemals so machen, von einer Desinfestation mit Salz mal ganz abgesehen.

Es ist so einfach.

Selbstverständlich verwende ich nur sauberes Behandlungsgerät,Meini. Das habe ich in dem Video nicht extra zeigen wollen. Sorry.


Man unterscheidet heute zwischen 5 Narkosestadien zur Behandlung von Fischen (Karpfen). Für eine kurze Behandlungsdauer, von wenigen Minuten (wie im Video gezeigt), ist eine geringe Wirkzeit-Dosis notwendig. Es geht nur darum, eine ausreichende OP-Toleranz einzustellen. Mit etwas Erfahrung kann man die Narkosestadien am Verhalten/Reaktionen des Koi erkennen. Wenn der Fisch sich in die Seitenlage begibt, keine Abwehrreaktionen mehr zeigt, seine Muskulatur erschlafft, dabei aber noch gleichmäßig weiter atmet (im Stadium II/III), ist er i.d.R. schon gut zu behandeln.

Das Narkosebad kann man abdecken, um ihm so die optischen Reize zu ersparen. Es macht keinen Sinn die Augen des Fisches während der folgenden kurzen Behandlung abzudecken. Er bekommt davon eh nichts mit. Die dünne Schleimschicht auf dem Auge bleibt ihm so auch erhalten. Nach der kurzen Behandlung kann man den immer noch atmenden Fisch (siehe Video) so einfach wieder in das Wasser setzen. Ohne viel Brimborium.

War ein Treffer dabei?
 

meini

Mitglied
Hallo Jörg,
ja ist ja alles gut. Als erstes weiß ich sehr genau wie belesen du bist, hab viel von dir gelesen, Aquatechnisch. Hast mich etwas falsch verstanden, natürlich weiß ich, dass du steriles Behandlungswerkzeug benutzt. In dem Video sind eben mehrere verschiedene Behandlungen am Fisch durchgeführt worden und deshalb mein Einwand, aber nix für ungut. 12 Jahre "bekriegen" wir uns jetzt schon? Wie die Zeit vergeht. Nur gut das wir uns trotzdem austauschen können.
aber das mit dem Salz als Wunddesinfektion, (ja ich weiß, nicht als Wundabdeckung) kenne ich so nicht, aber wenns hilft, o.K.
Ein Treffer war dabei, mit der Augenschleimhaut, hab ich sonst nie so Gedanken drüber gemacht.

Meinolf
 
Oben