Die meisten Bergungs- und Brandbekämpfungsrobos, die ich vor Jahren in einer Dokumentation und auf der Interschutz, gesehen habe, waren entweder von einem Operator per Funk oder Kabel gesteuert worden.
Wie schon geschrieben ist Funk auf Grund der Strahlung wahrscheinlich stark gestört bzw. begrenzt oder gar nicht einsetzbar. Jeder kennt doch das Phänomen, dass wenn sich ein Sommergewitter anbahnt der Empfang der UKW-Radiosender schlechter wird, da sich die Atmosphäre statisch auflädt.
Ultrakurzwelle sendet im Bereich 30-300MHz und hat eine Wällenlänge l (m) 10...1.
Gammastrahlung liegt jenseits des 300GHz Bereichs und hat eine Wellenlänge von 100p-10p. Je dichter der Robo am Reaktor ist und je weiter er von der Befehlsstelle entfernt ist, desto schwerer wird der Empfang gestört.
Bei den kabelgebundenen Robos muss man sich die Frage stellen, wie lang ist das Kabel? 500m? Dann steht der Operator wahrscheinlich immer noch auf dem Werksgelände. Und das ist nur der Außeneinsatz.
Wir wissen ja nicht wie es in den Reaktorgebäuden aussieht. Bei eins und drei sind die Fassaden explodiert und ist ein reiner Trümmerhaufen. Welcher Robo kann sich dort entsprechend Bewegen? Kettenantriebe und Vielfüssler haben sich ja bei unwegsamen Gelände bewährt, aber passen die Robos in die Gänge? Ein Mensch kann sich ducken, kriechen, springen und verdrehen um bestimmte Stellen zu erreichen. Ein Bergungsroboter hat meist eine feste Größe. Für die unbeschäftigteren Gebäude könnte man ja Robos einsetzen, wenn in den Gebäuden strahlungssichere Bereiche sind, von denen ein Operator die Maschinen bedienen kann.
Außerdem ist ja nicht nur die Kommunikation mit den Robotern ein Problem, sondern auch die Mikroprozessoren schwingen in einem bestimmten Hz-Bereich. Die Strahlung kann also auch direkt die Mikroprozessoren angreifen und diese zerstören. Es gilt zwar die Regel, je langsamer ein CPU schwingt, desto unanfälliger ist er für Strahlung, aber wer weiß wie gut solche Robos geschützt sind.
Außerdem ein Robo wird auch Strom oder Betriebsstoff benötigen um arbeiten zu können. Hinzu kommen die eingeschränkten Möglichkeiten eines Roboters. Zum einen sind sie meist nicht die schnellsten, dann der begrenzte Werkzeugvorrat bzw. Arbeitsmöglichkeiten des Roboters.
Da die Zeit gegen die Japaner spielt, zumindest hat das vorhin die Tagesschau behauptet, muss abgewogen werden, wer schneller und effizienter arbeitet und von wem ich mehr Exemplare zur Verfügung habe.
Und am Ende ist es dann doch eine Frage der Ethik: "Kann ich das Leben von Hunderten riskieren, um Zehntausende (Sollte der Wind plötzlich auf Tokio drehen, sind es plötzlich Millionen) zu retten?" Derjenige, welcher die Entscheidung getroffen hat, wird sie bis zu seinem Lebensende mit sich herumtragen und wahrscheinlich auch später seine Entscheidung vor Gericht oder einem Ausschuss verantworten müssen. Am Ende bleibt es ein Abschätzen von Risiken und Entscheidungstreffen innerhalb eines kurzen Zeitraumes. Wir als Aussenstehende haben alle Zeit der Welt und nicht alle Infos und verurteilen deswegen die Einsatzleiter, Krisenstäbe usw. vor, bilden uns unsere eigene Meinung und glauben es besser machen zu können.
Städte wie Tokio oder das benachbarte Yokohama kann man halt nicht eben evakuieren, dass ist vollkommen unmöglich.
Wie heißt es so schön "Der Weg zur Hölle ist mit guten Absichten gepflastert." und nichts anderes versucht man in Japan zur Zeit. Um eine Verstrahlung von Tokio zu verhindern sind diese Leute bereit ihr Leben zu riskieren bzw. die Regierung Opfer in kauf zunehmen. Bis jetzt hat Tokio nur die glückliche Wetterlage geschützt und Fukushima schwebt über der Stadt wie ein Damokles Schwert.
Was kann man also machen? Darauf kann man nur antworten: "Alles was möglich ist!"