Hallo
Ich habe vier Fotos eingestellt mit einer Frage und ein einziger User hat geschrieben wie er handeln würde. Wären die Rückmeldungen auch so bescheiden ausgefallen wenn ich mich als Neuling im Hobby geoutet hätte? ……………………………….Ja ja, darüber müssen wir aber jetzt nicht debattieren.
Nach meinen gemachten Erfahrungen kann ich berichten, dass Verletzungen nicht zwingend in ein bakterielles Desaster ausarten müssen und die Heilung auch bei Wintertemperaturen, wenn auch etwas langsamer, einen guten Verlauf nimmt. Das gleiche erlebten meine Fische mit wahrscheinlich parasitären Reizungen der Haut. Keschern und Mikroskopieren tue ich erst wenn sich etwas zunehmend verschlimmern sollte.
KoiDoc’s oder auch verschiedene Händler weisen ein interessantes Kursangebot auf, dass man als Halter nutzen sollte. Ich habe mehrere solche Kurse bei verschiedenen Doc’s besucht und darum habe ich Koi Nr. 2 rausgeholt um mir ein besseres Bild der Schwanzflosse zu machen.
Unten habe ich anhand meiner Protokolle oder Krankenblätter den Verlauf der Hautveränderungen und Verletzungen dieser vier Koi eingestellt.
Koi Nr. 1
Im Frühjahr und Herbst spüle ich immer die Pflanzenzonen im Teich aus, worauf sich das Wasser im Moment stark eintrübt. Dieser Koi zeigt danach immer diese Rötungen. Die Arbeiten an der Fischhaut durch die ausgeschwemmten Parasiten und Bakterien, sind nach vier Tagen jeweils wieder eingestellt und die Rötungen verschwunden. Dieser Ablauf wiederholt sich Jahr für Jahr und gibt mir nicht gross zu denken. Mit dem Bewusstsein dass sich mit diesen Spülungen ein Erreger freisetzen könnte, erfährt der gesamte Fischbestand in dieser Zeit jedoch besonders Aufmerksamkeit.
Koi Nr. 2
Der Koi zeigte Ende Oktober 2014 nach einem massiven Temperatursturz, eine weissliche Verfärbung an der Schwanzflosse mit leicht gefranster Randzone. Die Flosse war zudem weitgehend gerötet. Dies machte mir Sorgen und ich dachte an den Beginn einer Flossenfäule. Ich recherchierte und las auch Beiträge in Foren. Der Zustand verschlechterte sich über den Winter nicht und blieb auch über den Sommer so bestehen. Im September 2015 entzündete sich die weisse Stelle und es bildete sich so eine Art Wucherung oder Geschwür. Darauf kescherte ich den Fisch und bemerkte in der Untersuchungswanne, dass sich dieser „Knubbel“ nur auf einer Seite der Schwanzflosse befand, also nicht durchgehend. Irgendwie beruhigte mich dies, weil es nur oberflächlich war.
Der Koi wurde betäubt und ich versuchte diese Wucherung mit einem Skalpell weg zu schaben. Da dieses Ding mit der Flosse doch verwachsen schien, wurde es eher ein Wegkratzen. Die bearbeitete Fläche desinfizierte ich mit Wasserstoffperoxid 3% ig. Anschliessend wurde der Koi ohne Wundverschluss wieder gewassert. Die Wunde heilte darauf innert zwei Wochen bei einer Wassertemperatur von 15°C vollständig aus.
Oktober 2016 wieder diese weisse Stellen am gleichen Ort positioniert, geschmückt mit einer deutlichen Pocke. Verschwand über den Winter bis sich die Schwanzflosse im April 2017 wieder mit einem seltsamen, unregelmässig geformten und durchbluteten „Dingsda“ präsentierte (siehe Bild unten).
Also……..das hedmi ächt agschesse! Nach etwas Bedenkzeit und bevor ich reagieren konnte war dieses Geschwür oder was auch immer, wieder verschwunden??!! Irgendwo habe ich dann in einem Bericht eines KoiDoc gelesen, dass Karpfenpocken auch unregelmässige - und gerunzelte Formen aufweisen können.
Geschwürähnliche Gebilde blieben seither aus und dieser Koi zeigt nun regelmässig den Herbst und Frühling mit klassischem Pockenwachstum, an beschriebener Stelle an.
Koi Nr.3
Im Spätherbst 2010 wies dieser Koi eine tiefe Wunde am Kopf auf. Kleine Bisse oder Stiche von Parasiten können die Eintrittspforte von unerwünschten Bakterien sein. So ist es zu lesen und davor wird ja auch gewarnt. Als ich diesen Krater sah, war für mich dazumal das Ende dieses Fisches besiegelt. „Das geht nicht anders und dieser Koi muss nun von Bakterien zerfressen werden.“
Drei Tage später bemerkte ich ein weisses Häutchen das sich anfing langsam über die Wunde zu legen. Ich interpretierte dies als gutes Zeichen und so sollte es auch sein. Ausser beobachten und protokolieren unternahm ich nichts. Im Frühjahr 2012 war das Loch komplett verheilt und von diesem Geschehen war nichts mehr zu erkennen.
Koi Nr. 4
Im Dezember 2013 bemerkte ich an diesem Fisch eine wolkenähnliche und weisse Veränderung am Körper, mit der Entwicklung eines roten Zentrums. Ausser beobachten habe ich nichts unternommen.
Gut möglich dass es sich hier um etwas Parasitäres handelte. Jedenfalls hat sich die Haut dieses Fisches über den Winter wieder normalisiert.
Gruss Dany