Luftblasen kommen aus den Kiemen

Nick

Mitglied
Ich habe meinen Koi wegen einer (wahrscheinlichen) Schwimmblasenentzüngung zur Überwinterung im Keller untergebracht. Das Tier schwamm zum fressen senkrecht nach oben, sank aber dann wie ein Stein zurück auf den Grund. Die meiste Zeit liegt er dort auch bewegungslos. Und wenn er doch mal schwimmt, dann bewegt er seinen ganzen Körper sehr stark - es scheint also mit sehr viel Anstrengung verbunden zu sein...
Habe jetzt die Beobachtung gemacht, dass beim luftschnappen große Luftblasen aus den Kiemen wieder austreten. Könnte es sein, dass die Schwimmblase vielleicht sogar eingerissen ist?
 
Wenn unsere schnappen, drücken sie das Zuviel an Luft auch durch die Kiemen.

Wenn sie fressen und abtauchen zum kauen, entweicht die überflüssige Luft auch aus den Kiemen.

Die Schwimmblase sitzt woanders.

Dein Koi ist sicher krank, aber die Blasen halte ich erstmal für eine normale Folge des Schnappens.
Du solltest eher klären, warum er schnappt.
 
Goldfisch/Koi sinkt ab..

Hallo ! habe das selbe PRoblem, sinkt ab, schwimmt schwerfällig, scheinbar Rücken rot gefärbt aber keine Hausterkrankungen etc.

Wie kann man das behandeln, denke an einen Infekt.

Bitte wenn möglich schnellstmöglich Tips. danke !
 
Hallo Nick!
Die Schwimmblase der Kois hat eine Verbindung zum Vorderdarm. Sie hat mit der Atmung nichts zu tun, sondern sie ist ein Schwebeorgan. Wenn zu wenig Luft in der Schwimmblase ist, sinkt der Fisch ab, sobald er mit seinen Flossen nicht mehr gegensteuert. Fische, die absinken, versuchen ihre Schwimmblase durch gelegentliches Luftschnappen wieder aufzufüllen, und dabei entweicht ein Teil der aufgeschnappten Luft wieder durch die Kiemenspalten. Wenn es Deinem Koi nicht gelingt, die Schwimmblase wieder aufzufüllen, dann ist er vermutlich an der Schwimmblase erkrankt und bleibt überwiegend am Gewässerboden, weil ständiges aktives Gegensteuern zu anstrengend ist.
Ich konnte in meinem Teich das ein- oder zweimalige Luftschnappen regelmäßig bei Neuzugängen beobachten. Ich habe dafür zwei Theorien:
1. Wenn die Kois nämlich aus dem flachen Händlerbecken in den tieferen Teich gesetzt werden, wird die Schwimmblase durch den Wasserdruck etwas zusammengepresst, so dass die Kois eine Tendenz zum Absinken zeigen. Sie schießen dann ein– oder zweimal zur Wasseroberfläche, um ihre Schwimmblase aufzufüllen und wieder perfekt schweben zu können.
2. Ich kann mir auch vorstellen, dass es in einem Transportbeutel während des Transports zu extremen Druckschwankungen kommt, in deren Verlauf der Koi einen Teil der Luft aus der Schwimmblase verliert. Diese Luft muss nach dem Transport wieder ersetzt werden.
Gruß,
Rai Hannover
 
Wenn neu eingesetzte Koi am ersten Tag schnappen, hat das ne andere Ursache.
Umstellung auf anderen Sauerstoffgehalt im Teich.
Das hat was mit dem Blut und den roten Blutkörperchen und dem ääähm...hilf mir mal einer auf die Sprünge....... Hämoglobin? zu tun.
 
Hallo Koifuzius,

Du hast mich etwas mißverstanden. Ich habe versucht, oben kein normales Luftschnappen zu beschreiben. Neu eingesetzte Kois sind bei mir immer für Stunden in der Tiefenzone verschwunden, ohne sich an die Oberfläche zu trauen. Nur in den ersten 5 Minuten sind sie ein- oder zweimal blitzartig an die Oberfläche geschossen, um sich ein Maul voll Luft zu holen.

Herzliche Koigrüße,
Rai
 
Hi,

das, was Rai da beschreibt bzw. erklärt, trifft den Nagel auf den Kopf. Fische mit offenem Schwimmblasengang, zu denen alle Karpfenartigen gehören, gleiche in der von Rai beschriebenen Weise das Schwimmblasenvolumen an. Fische, die aus flachen Becken kommen, müssen beim Einsetzen in ein tieferes Becken Luft nachliefern, um bei dem dann höheren Druck am Grund des neuen Beckens ihre Dichte der des Wasser anzugleichen und damit schweben zu können.

Wenn Fische ohne Umsetzstress das beschriebene Verhalten zeigen, würde ich zuerst mal nach den Nitritwerten schauen (hier ist dann auch das Hämoglobin mit von der Partie). Sofern die Nitritwerte in Sollbereich, also nicht nachweisbar sind, kann (!) eine Entzündung Auslöser der Probleme sein. Dann würde ich aber vor irgendwelchen Aktionen Rücksprache mit einem Fish-Doc halten.

Viele Grüsse

Lars
 
Re: Goldfisch/Koi sinkt ab..

Kin-gin-rin schrieb:
ThomasE. schrieb:
Bitte wenn möglich schnellstmöglich Tips. danke !


na dann mal schnellstmöglich ein Foto :wink:


_________________

Andreas

nein, ist eine junger Fisch und schon immer im Becken, zu sehen sind einige fehlende Schuppen. fisch sinkt jetzt hier im Behältnis immer zu boden und kommt nocht hoch. Scheinbar auch Luftblasen aus Kiemen.
Was kann es sein ? Bild anbei.
 

Anhänge

  • DSC03868.JPG
    DSC03868.JPG
    61,4 KB · Aufrufe: 360
Bei einem kleinen Nachwuchskoi braucht man wohl auch nicht nach einem Koidoc fragen.
Für den Kleinen könnte das mit dem Nitrit aber zutreffen. Das wäre auch gleich noch die Erklärung für die Schuppen.

Übrigens habe ich das Schnappen beim Neueinsätzen bisher immer für Sauerstoffmangel gehalten. Ich fand das sehr logisch.
Der Koi, der aus der Quarantäne mit Sprudelstein in den Teich entlassen wird, hat erstmal zu wenig rote Blutkörperchen und so und muss seinen Haushalt etwas aufbessern...... Fand ich! Das legt sich mit der Zeit, weil das Blut sich der Umgebung anpasst.

Die Logik habe ich von der Vorstellung : Wenn ich flachlandverwöhnt mir nichts, dir nichts auf den höchsten Berg in den Anden gebeamt werde, geht es mir doch ähnlich? Nach ein paar Tagen habe ich mich (oder besser mein Blut) angepasst.
Umgekehrt ist das auch der Fall, wird weniger gebraucht, begehen die Zuvielkörperchen kollektiven Selbstmord.
Dass das so funktioniert mit dem Blut, bestätigen auch einige Profisportler, die in diesem Sommer mit Eigenblutspritzen vorm Wettkampf mal wieder mächtig für Schlagzeilen gesorgt haben.............

Oder hab ich da einen Denkfehler ?
 
Hallo Konfuzius,

diese Akklimatisation gibt es tatsächlich bei den roten Blutkörperchen des Menschen. Eine solche Akklimatisation ist jedoch nicht in wenigen Stunden zu erreichen. Frag am besten mal einen Sportler, wie lange so ein Höhentraining dauert! Ich schätze mal, daß es sich um einige Wochen handelt.
Das von mir beschriebene Verhalten frisch eingesetzter Kois ist eindeutig keine Notatmung. Eine Notatmung konnte ich dieses Jahr beobachten, als meine Kois Kiemenwürmer hatten. Sie hingen damals die ganze Zeit an der Wasseroberfläche und schnappten nach Luft.
Nick schreibt über seinen Koi:
"Und wenn er doch mal schwimmt, dann bewegt er seinen ganzen Körper sehr stark - es scheint also mit sehr viel Anstrengung verbunden zu sein... "
Diese Beobachtung spricht dafür, daß mit der Schwimmblase seines Kois etwas nicht in Ordnung ist. Der Körperbau des Kois ist nämlich nicht geeignet, ohne Hilfe der Schwimmblase seine Höhe im Wasser zu regulieren. Das leuchtet sofort ein, wenn wir uns den Körperbau der urtümlichen Haie, die ja noch keine Schwimmblase haben, vor Augen halten. Die Haie haben nämlich eine typische asymmetrische Schwanzflosse, die sie auch in Ruhe ständig hin und her bewegen, um ihre Höhe im Gewässer zu regulieren. Angeblich sollen Haie sogar im Schlaf mit der Schwanzflosse schlagen.

Gruß,
Rai
 
Ich komme nochmal auf Nicks und Thomas Es Koi zurück, die möglicherweise ein Problem mit der Schwimmblase haben.

Meine Frage nach den Kiemen wurde nicht beantwortet, wie sehen die aus, sind die Ok oder haben die Koi schon einiges bezüglich schlechten Wasserwerten (Ammoniak/Nitrit) hinter sich?

Erst wenn die Kiemen optimal aussehen würde ich mir überlegen ob es mit der Schwimmblase zusämmenhängt.

Jetzt fragt sich sicherlich so mancher/manche was will er denn mit den Kiemen? Ich hatte mal ein ähnliches Problem mit Kiemenwürmern. Der Fisch hatte total "belegte" Kiemen, bräunlich usw. Es war aber keine Nekrose, sondern Kiemenwürmer. Er konnte nicht mehr schwimmen und hing gekrümmt im Wasser. Gelegentlich machte er schnelle, schießende Bewegungen. Mein erster Gedanke war auch, das liegt an der Schwimmblase. Nach erfolgreicher Behandlung schwamm er wieder und schwimmt heute noch.
 
Oben