Bonsai & Co.

Ayame

Mitglied
Moin Moin,

hier mal eine Kiefer, die ich nun schon 10 Jahre habe und nun auch schon 10 Jahre bearbeite, es ist mein aller erster Outdoor Bonsai. Die Kiefer ist ca. 25hoch (ohne Topf). Das Alter liegt etwa bei 15 Jahren...

Gruß
Ayame
 

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Traudel

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Kannst du die Kiefer in diesem kleinen Topf im Winter
draußen lassen?erfrieren die Wurzel in dem kleinen
Topf nicht?
15 Jahre lange Zeit,ich hätte sie schon zu Tode gepflegt :oops:
habe nicht wirklich einen grünen Daumen.
 

yve

Mitglied
Ohi..... der Kiefer-Bonsai sieht echt stark aus!
Vor ca. 2 Jahren haben wir mal eine Kiefer aus dem Wald mitgehen lassen- mit dem Hintergedanken daraus genau so einen Bonsai zu machen- 3 Wochen später war das Bäumchen ertränkt :roll:
 

Ayame

Mitglied
...dieser Bonsai steht fast immer draussen, im Winter nehme ich ihn in unseren Anbau, der ist Frostfrei, jedoch diesen Winter habe ich ihn draussen gelassen und ein bischen Frost kann der gut vertragen.

Ich habe diesen Bonsai in einen etwas größeren Topf gesetzt, da er im Sommer z.B. voll Sonne ertragen muß und so der Ballen nicht so schnell austrocknet.

Yve, Du hast Dir einen "Yamadori" geangelt :D , am besten ist es bei solchen Bäumen diese zuerst in einen großen Topf zu pflanzen, damit sie sich eingewöhnen können, ich warte immer ca. 1 Jahr, dann kommt der erste Schnitt und die Wurzeln werden dann auch gekappt.

Bedenke, ein Yamadori konnte sich vorher frei entwickeln, wenn er dann ausgegraben wird, ist es erstmal ein großer Dämpfer für ihn und er muß sich erholen. Mache Bäume brauchen auch noch länger als 1 Jahr bis sie ihren ersten Schnitt erhalten, einige Äster sterben auch ab wg. Wurzelbeschädigungen, deshalb kann ich nur jedem raten: Geduld Geduld Geduld! :wink:

Beim nächten mal; Baum in großen Topf pflanzen und bündig mit dem Topf in Erde eingraben, damit der Ballen immer feucht und nicht nass bleibt :wink:

...ich muß erstmal neue Fotos von meinen ganzen Bonsai machen....

Derzeit arbeite ich an einer 30 Jahre alten Säuleneibe, daß braucht richtig viel Zeit beim Schnitt. Höhe derzeit noch 1,10m, später vielleicht nur noch 50-70 cm, muß ich mal sehen..... :roll:
 

Bartaffe

Mitglied
ich habe keine ahnung von sowas, aber das sieht alles nicht schlecht aus!!! kompliment!!! aber warum wachsen die nur so langsam??? wahrscheinlich ist das eine dumme frage, aber wie gesagt, ich habe von sowas keine ahnung :oops:
 

Ayame

Mitglied
@Brataffe

.....es gibt keine dummen Fragen, es gibt nur dumme Antworden! :wink:

...in der Natur kann ein Baum seine Wurzeln ausbreiten und der Stamm hoch schießen.

Bei einem Bonsai wird regelmäßig das Astwerk und der Wurzelballen beschnitten und der Baum in einem kleinem Topf gehalten. Der Wuchs wird dadurch unterdrückt. Natürlich muß so ein Baum gedüngt werden, er hat aber dennoch keinen Raum zum wachsen.

Bei einer Kiefer z.B. werden sogar die Nadeln mit einer Pinzette gezogen, die Wachstumsenergie wird dann in die Produktion neuer Nadeln und Stammdicke gesteckt nicht in Höhe....

Gruß
Ayame
 

yve

Mitglied
@ Ayame :

Wollte Dich fragen, ob Du Deine Bonsai aus Samen heranziehst?
Hab nämlich auf ebay gesehen, dass die dort Samen anbieten, würde mich nochmal daran versuchen wollen :wink:
 

Ayame

Mitglied
Hi Yve,

ja, ich ziehe mit Samen selbst, jedoch kaufe ich keine, ich gehe sammeln. Häufig sind an Nadelbäumen Zapfen zu finden, diese nehme ich, trockne diese und lass dann die Saat heraus rieseln.

Es gibt einige Nadelbaumarten die benötigen zum keimen der Saat Frost. Jedoch andere müssen in feinem Substrat zum keimen gebracht werden.
Wiederum andere Arten brauchen bis zu 2 Jahre bis sie keimen.
Buchen & Birken wachsen wie Unkraut, Ahorn ist da schon schwieriger. Von Weiden z.B. kann man sich einen Steckling schneiden und diesen in Wasser stellen, binnen 14 Tagen hat das Teil Wurzeln und ist bereit eingpflanzt zu werden, muß jedoch stark gegossen werden, es ist ein Wasserzehrer. Bei Bedarf moose ich auch ab....

Also Geduld und sag mal was Du Dir ausgesucht hast, vielleicht hab´ich den passenden Hinweis zur Behandlung für Dich.

Ich hab einmal Baumsaat gekauft, daß war alles Schrott und es kam nix dabei raus :(

Lieben Gruß
Ayame
 

yve

Mitglied
Ich dachte an etwas das irgendwann einmal blüht oder sogar kleine Früchte trägt. Vielleicht bin ich da aber zu anspruchsvoll....

Wie stehen den die Chancen bei Fächerahorn oder ist der gar nicht für Bonsai geeignet? Es würde mir auch sehr gefallen, wenn das Laub sich im Herbst verfärbt. Kennst du eine Art wo das so ist?

Sagt dir Mädchenkiefer (Pinus Parviflora) oder Wandelrose (Lantana camara) etwas? Wie "aufwendig" sind denn die?

Wichtig wäre für mich auch, dass der Bonsai winterhart ist.

Vielen Dank für deine Hilfe
 

Ayame

Mitglied
Moggen Yve :wink:

alle Ahörner haben diese Farbwandlung im Herbst, bis auf den einheimischen Feldahorn. Jedoch ist Ahorn empfindlich, die Wurzeln sind sehr sensibel, auch Zweige sterben immer mal ab. Halbschatten bekommt ihm am besten, er sollte dann auch einen bestimmten, festen Standort haben. Die zu kaufende Saat ist häufig leider unbrauchbar, kann dir empfehlen einen kleinen Baum zu kaufen, gibt es in jeder Baumschule. Achtung Rinde ist sehr sehr empfindlich!

Klar kenne ich Mädchenkiefer, hab selber 2 im Garten, sind gut zu schneiden, mögen auch voll Sonne, lassen sich gut binden & drahten, wachsen relativ langsam. Vorsicht beim Wurzelballen bei größeren Pflanzen, reagieren häufig mit Nadelverlust und Aststerben bei zu starkem Schnitt und zu unduchlässigem Boden.

Wandelrose, ginge auch, ich lasse meine gerade einfach im Garten wachsen.

Was blühendes mit sich färbenden Blättern suchst Du. Da kann ich jap. Azaleen empfehlen. Es gibt sorten die blühen im Mai üppig und im Oktober werden die Blätter rot (fallen auch teilweise ab), macht ein tolles Bild. Lassen sich gut schneiden, vorsicht beim drahten, Zweige brechen schnell.
Leider gibt es kaum Saat zu kaufen, geeignete Sorten findest Du in der Baumschule. (ich habe das Glück, daß ich wilde Nachzucht habe, alle paar Jahre wird evtl. mal Saat freigesetzt, habe diese dann im Herbst aus dem Freiland pikiert, es waren lediglich 2 kl. Blätter zu sehen, jetzt sind sie teilweise 2 cm hoch)

Am einfachsten ist die Kultivierung der Schwarzkiefer, Saat jetzt in die Erde, im Sommer sind die ersten Keimblätter zu sehen (manchmal auch erst nach dem Winter) und in 2 Jahren ist das Teil bis zu 20cm hoch....

Noch einfacher, gehe in einen Buchenhain und sammel "Schößlinge", setze sie in einen Topf. Die sind so robust und können fast alles locker wegstecken, das Frühlingsgrün ist toll! Das richtige um ganz klein an zu fangen für wenig Geld und um zu üben.

Gruß
Ayame

P.S. die meisten Pflanzen sind winterhart, sollten jedoch wg. des kleinen Ballen in ein Kalthaus zur Überwinterung gestellt werden, mache das selber auch....
 

yve

Mitglied
Hi Ayame,

danke nochmal für deine Antwort!
Dann werd ich mal nen Waldspaziergang machen und ne Schaufel mitnehmen....
Wenn "Yamadori" dann überlebt, kann ich mich immer noch an Samen ausprobieren :wink:

Liebe Grüße
Yve
 

Ayame

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Hi Yve,

hier ist meine Hainbuche die frei im Garten steht und immer geschnitten wird, es ist ein "Freilandbonsai". Diese Buche ist jetzt ca. 10 Jahre alt und ist 1.80m hoch, dieses Foto ist aus diesem Jahr, von letzter Woche, Buche vor dem Austrieb mit alter "Winterbelaubung" (verliert die alten Blätter während des Austriebs)...

Diesen Baum habe ich gesammelt, er war damals 10cm hoch und so dick wie ein Zahnstocher.....

Lieben Gruß
Ayame
 

yve

Mitglied
Wow- echt bombastisch!
Hast Du den dann gleich an Ort und Stelle eingepflanzt?
Ach, und wie schneidet man bei einem Freilandbonsai die Wurzeln? Ausbuddeln? :shock:
Wir haben schon einen kleinen Freiland-Bonsai, den hat wohl ein Vogel in unseren Garten vor ca. 3 Jahre "gepflanzt" :lol:
Wenn mich meine Flora-Kenntnisse nicht täuschen müsste es wohl ein Ahorn sein, sicher bin ich allerdings nicht. Gerade hat das Bäumchen auch keine Blätter (Foto lohnt sich daher noch nicht).
Kann ich den trotzdem noch drahten? Er ist ca. 50cm groß

Grüßle
Yve
 

Ayame

Mitglied
Moin Mädels :wink:

ich habe die Buche zuerst im Topf weiter kultiviert (beschnitten), ca. 5 Jahre lang. Als er dann schon eine gute Form hatte, kam er an den jetzigen Standort. Um die Wurzeln zu beschneiden grabe ich diesen nicht mehr aus, ich steche ihn alle 2 Jahre rundherum mit einem Spaten ab.

@Yve
Natürlich kann man immer noch drahten, allerdings prüfe vorher, ob der Zweig etwas biegsam ist. Lege den Draht nicht zu stramm an, achte darauf das die Rinde nicht einschneidet. Lass´den Draht erstmal 6 Monate dran, nimm erst dann den Draht ab, prüfe nach der Zeit die Form, danach kannst Du wieder neu drahten. Gerade ein Foto ohne Blätter lässt erkennen, welche Form für den Baum gut ist, da Äste frei liegen.

Ich selber drahte nicht so viel, regel die Form lieber mit dem Schnitt. Wenn Zweige geneigt werden sollen, hänge ich eher mal ein Gewicht an den Ast. Auch Leintuch (in Streifen) nehme ich zum binden, da dieses Gewebe eher mal nachgiebt und auf Dauer nicht so sehr einschneidet.

Hier mal mein Feldahorn vor dem Austrieb, Höhe 50cm, ca. 12 Jahre Alt. Steht noch im Plastiktopf, hab dafür nur noch nicht die richtige Schale gefunden....


Gruß
Ayame
 
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