Durchfluss und Biologie

hi all,

wer hat Erfahrung in Bezug auf durchfluss und funktionierender Biologie gemacht?

natürlich ist jeder Teich anders, aber bisher habe ich gedacht, je mehr druchfluss desto besser.

als min. sollte der Teich ja 1x alle 2 stunden gefiltert werden. manche schwören auf 1x die stunde und manche jagen den teichinhalt 2x in 1 stunde durch den Filter.

nun liest man immer wieder mal, daß zuviel durchfluss auch nicht gut ist. hab mich heute mit einem Biologen unterhalten. der meinte, zuviel flow ist nicht gut, da zum schadstoffabbau eine gewisse Verweildauer benötigt wird.

hat das jemand mal über längere zeit an seinem Teich getestet?

was meint ihr: ist mehr weniger oder weniger mehr :lol:
 
Hallo,

man könnte das wohl anhand des Sauerstoffverbrauchs testen. Alle Belüfter im Filter aus machen und vor und nach dem Filter den Sauerstoffgehalt im Wasser messen. Je nachdem ob bei mehr Flow der Verbrauch höher oder niedriger ist kann man die Filterleistung vergleichen.
Beim Beadfilter wird auch enorm viel Wasser auf kleinem Raum durchgejagt, und es klappt wohl gut.
Allerdings sollte man auch bedenken das Koi keine Lachse sind :wink:



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Gruß Andreas
 
also eine komplette Umwälzung des Teiches alle Stunde oder alle zwei Stunden wird für die mechanische Reinigung benötigt.

Für die Biologie ist das (meiner Meinung nach) viel zu schnell. Ich habe zu diesem Thema auch eine Diplomarbeit gelesen, in der das Einfahrverhalten von verschiedenen Kunststoff Biocarrier getestet wurde. Hier wurde mit 12 l/min durch 200l Regentonnen gefahren.

Ich werde nächstes Jahr einen Teil der Biologie auch in einen Bypass legen um so den Durchfluss zu erniedrigen.

MfG Jan
 
fishnet: ich habe 400 liter helix und nachgeschaltet 64 Patronen. im Bypass noch einen rieselfilter. vorfilter ein smarti 1200.

mir geht's eigentlich weniger um meinen Teich, da ist soweit alles im grünen Bereich.

das mit der bypasslösung finde ich gar keine so schlechte Idee.

irgendwie "aufgebracht" hat das ja anscheinend der koi-andreas. der propagiert ja flow flow flow.......

anscheinend hat aber keiner wirklich getestet, ob nun beispielsweise 1x die stunde oder 1x alle 2 stunden.
ich hab auch schon gelesen, daß einer seinen teichinhalt 2x die stunde durchschubst.

irgendwie muss doch die Biologie besser oder schlechter funktionieren.......
 
Hi Herbertmarion ,

ich kenne Teiche da wird nur 1x am Tag der Teich umgesetzt .

Dies kommt letztendlich auf die Größe des Biofilters an .

Pauschalisiert werden kann dies allerdings nicht da Faktoren wie Medien ,

Biologische Reife eines Gewässers , Artenvielfalt der Microorganissmen usw. eine große Rolle spielen .

Die Verweildauer muß so gestaltet werden das die Bacterien nicht Verhungern .

Sei es durch eine zu schnelle Strömung, oder durch eine zu langsame .

Wenn du mit 10000000000000000000000000000 Menschen vor einem Fließband mit Brötchen stündest hättest du/die anderen auch bei einer hohen Geschwindigkeit des Bandes Probleme eins zu ergattern.
Du/ihr hättest Probleme dich/euch zu ernähren , - zu wenig Energie - keine Vermehrung.


Bei einer geringeren optimalen Geschwindigkeit könnten sich alle ein Brötchen greifen ihr würdet satt , und könntet euch vermehren .

Bei einer langsamen Geschwindigkeit oder Stillstand Verderben die Brötchen. Es kommen keine Neuen oder wenig neue hinten an. Die Vorne stehenden würden sich überfressen, würden im eigenen Fraß ersticken ,
in der Mitte kommt schon nur Dreck an , hinten ist alles schon in Fäulnis .
( Kammer 1, 2 und 3 )

Im Wasser kommt noch ein labieler, begrenzter Sauerstoffhaushalt dazu , der zudem von Faktoren wie Temperatur , Licht , As. der Pflanzen ,Verrieselung usw .abhängig ist .

Desweiteren Kohlensäureproduktievität,Pufferfähigkeit und noch einige weitere.

Dieses Fallbeispiel soll nur der Erleuterung nicht der Vollständigkeit eines komplexen Ökosystems dienen .

Deswegen ist eine optimale Medienverteilung und Menge ins Verhältniss zum Durchsatz zu setzen um obige Voränge optimal verlaufen zu lassen.

Will man zu einer guten mechanischen Filterung eine gut Funktionierende Biologische sollte der Biofilter im Bypassverfahren beschickt werden.

Liebe Grüße Sasi
 
Hallo Sasi,

ich finde dein Beispiel mit den Brötchen sehr gelungen. Hasst du eine Ausbildung in der Richtung? (Habe bei mir im Studium Vorlesungen gehöhrt die in die Richtung Biofilter gehen)

Werde bei mir das Problem mit der Verteilung der Nährstoffe / Sauerstoff durch Airlifts / Mammutpumpen lösen.

MfG Jan
 
Hi Jan,

Ja, war auch verwundert das man es so erklären kann, hab ich mir grad ausgedacht , hab einfach mal angefangen , kann man sicher noch ausschmücken, aber die Hände tuhen schon weh vom hacken.

Liebe Grüße Sasi
 
ich würde einfach zum Massenmörder - und schnapp mir die Brötchen :-)

nein - echt ein tolles Beispiel!

ich habe meine "Schaltung in reihe" und möchte die auch weiter behalten. mechanisch hab ich bei meiner innenhälterung kein problem. Wasser ist glasklar da keine Verschmutzung von außen.

ich hab das jetzt mal probiert. meine pumpen kann ich hochfahren bis zum geht nicht mehr. zwischen 0 und 70000 liter ist alles möglich.

mein vorteil: ich hab einen Ultraschall-durchflussmesser.

ich fahre normalerweise mit 25000 Litern (mein Teich hat 42000). mein o2 Gehalt lt. frisch kalibrierter i k s sonde war die letzen tage um die 10.4.

nun habe ich heute vormittag den flow auf 37000 liter erhöht. siehe da, o2 derzeit bei 9.65, Tendenz fallend.

müsste doch heißen, daß die Bakterien besser arbeiten, da anscheinend mehr Sauerstoff verbracht wird.......

gruß
herbert
 
Hi,

in Kreislaufanlagen spielt die Verweilzeit eine untergeordnete Rolle, weil je höher der Flow, das Ammonium und Nitrit eben öfter durch den Filter kommt. :idea:

Und so lange Substrat (Bakkinahrung) im Teichwasser ist, verhungern die auch nicht , egal wie schnell das Wasser durchläuft :lol:

Viel wichtiger ist, dass bei höherem Flow, die Filterbakterien gut mit O2 versorgt werden und keine Gammelecken entstehen.

Deshalb gilt :

" Nur Vollgas bringt Teichspass . "

Gruß Armin
 
herbertmarion schrieb:
ich würde einfach zum Massenmörder - und schnapp mir die Brötchen :-)

nein - echt ein tolles Beispiel!

ich habe meine "Schaltung in reihe" und möchte die auch weiter behalten. mechanisch hab ich bei meiner innenhälterung kein problem. Wasser ist glasklar da keine Verschmutzung von außen.

ich hab das jetzt mal probiert. meine pumpen kann ich hochfahren bis zum geht nicht mehr. zwischen 0 und 70000 liter ist alles möglich.

mein vorteil: ich hab einen Ultraschall-durchflussmesser.

ich fahre normalerweise mit 25000 Litern (mein Teich hat 42000). mein o2 Gehalt lt. frisch kalibrierter i k s sonde war die letzen tage um die 10.4.

nun habe ich heute vormittag den flow auf 37000 liter erhöht. siehe da, o2 derzeit bei 9.65, Tendenz fallend.

müsste doch heißen, daß die Bakterien besser arbeiten, da anscheinend mehr Sauerstoff verbracht wird.......

oder, und das ist wahrscheinlicher, du bist schon an der Grenze zum stagnierenden Prozess. So schnell macht sich bei mehr Flow keine größere Aktievität der Bacs breit . Eher Überfährst du die Bacs auf ihren Medien sie werden schwach weil sie keine Brötchen mehr kriegen, fallen vom Medium und sterben ab Verwehsungsprozesse benötigen O² . Wenn sich die gelösten Bacs verbrannt haben werden neue mit besser ausgebildeten Festhaltsystem bilden . Der O² wird sich wieder in deinen alten Bereich einpendeln . Es werden allerdings weniger Bacs da die Nahrung nun schneller an ihnen vorbeiströmt und sie nur noch die halbe Portion ergattern. Die Abbauroduktivität deines Filters läßt allerdings nach.

bist also doch ein Massenmörder ,
schäm dich.

nur eine Theorie ich hab die Bacs noch nicht gefragt , stelle mir es aber so vor .

Liebe Grüße Sasi
 
hmmmmmmmmmmm - vielleicht sitz ich jetzt ja am schauch (meine Frau würde sagen: Angeber) :oops:

meine werte passen ja - trotzdem will ich ein wenig "forschen".

hab ich nun eine chance aufgrund des sauerstoffgehalts nach dem Filter bei verschiedenen durchflussraten die Aktivität des Filters zu messen und wenn ja, welchen Zeitraum müsste ich dann fahren.

stell mir einfach vor: (Beispiel) 3 tage mit 15000 Litern, 3 tage mit 30000, 3 tage mit 50000, 3 tage mit 70000 Litern flow.

es ist ja auch spannend zu sehen, ob man die gleiche filterleistung mit beispielsweise 15000 Litern und 80 Watt Stromverbrauch erreicht bzw. ob man bei 50000 Litern und 500 Watt Stromverbrauch einen Vorteil hat.......

die sauerstoffzufuhr ist meiner Meinung nach immer die gleiche. ich habe keinen 02 Reaktor und die Sprudler lasse ich einfach wie gewohnt weiterlaufen.

kann ich dann bei den jeweiligen Messungen den 02 Gehalt als Indikator nehmen?
 
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