Pixelchen ist nun eingeschlafen.
Im Vergleich zu vergangener Woche zeigte er gestern deutliches Absonderungsverhalten. Hab ihn erst gefunden, als ich im flachen Teil die Winterabdeckung angehoben habe. Dort lag er an die Wand gedrückt und zeigte extreme Schwierigkeiten bei der "Flucht" vor dem Störenfried. Sein Fluchtschwimmen hat fast so ausgesehen, wie die bei den M&Ms die über den Scanner der Kasse rutschen. Hat schon ein wenig witzig ausgeschaut, wie er sich da fast robbend entfernt hat.
Damit stand der Entschluss auch fest. Er liegt abgesondert und im flachen, also wird es sehr einfach ihn ohne Stress für den Rest rauszuholen. Er ist nach der ersten Flucht wohl schon so entkräftet gewesen das er als ich mit dem Kescher zurück war, keine Flucht mehr ergriffen hat.
Gewachsen ist er im vergangenen Jahr auch nicht mehr. Die 40cm sind geblieben. Wiegen konnte ich ihn jedoch bei der Überstürzten Handlung allerdings nicht. Man sieht aber mit den neuen Bildern im Teich und in der Wanne wie sehr das in Ihm sitzende gewuchert hat. Besonders sind in der Wanne dann auch die extrem hervorstehenden Augen aufgefallen. Er hatte zwar schon immer hervorstehende Augen, aber hier deutlich auffallender als früher. Möglichweise steht das auch mit dem vermutetem Nierenversagen und einem Bluthochdruck im Zusammenhang.
Deutlich und gut sichtbar ist jetzt auch das abstehen der Schuppen zu erkennen. Auf der linken Seite nur wieder deutlicher, da auch dort die Ausbuchtung am Bauch wirkt, wie ein verschluckter Tischtennisball. Ich hab ihm dann in der Wanne eine erste Dröhnung Nelkenöl verabreicht. Doch das Öl aus letztem Jahr Spätsommer, hat er es extrem gut verkraftet. Nach und nach sind 60 Tropfen in die 30 Liter Wasser geflossen und nach 45 Minuten war er immer noch fit und fidel. Er wollte einfach nicht kippen und wenn man ihn leicht angestupst hat, schwamm er auch noch immer.
Habe dann nach 1h weitere 60 Tropfen verabreicht und erneut 60 nach weiteren 15 Minuten. Dann begann er sich langsam auf die Seite zu drehen und reagierte träger. Noch mal 60 Tropfen nach weiteren 15 Minuten und er war deutlich sediert. Da ich aber je eine sichere Überdosis herbeiführen wollte und Pixlchen mich schon überascht hat, was der so vertragen hat, habe ich letztlich die ganze Flasche Nelkenöl (10ml) reingeschüttelt und ihn darin 2h schwimmen lassen.
Und ich hab mich in der Zeit entschlossen, den Fisch zu öffnen um sehen zu können, was diese Wucherungen sind. Beim herausheben dann auf den Tisch war mir spritzendes Wasser aufgefallen. Das noch mal erneut auf dem Tisch liegend probiert zeigte, das unter der Schuppe der Druckstelle Wasser wie aus einer Wasserpistole herausspritzt. Also eine deutliche Einlagerung von Wasser im Gewebe, was die Ursache Nierenversagen untermalen würde.
Ich trage übrings Handschuhe in der Wanne weil ich den Geruch des Nelkenöls widerlich finde und man den so schwer wieder von den Fingern bekommt.
Vor dem herausnehmen habe ich mit einem Stethoskop versucht Herztöne im Wasser zu ermitteln. Nichts zu hören. Erneut dann noch einmal beim liegenden Fisch auf dem Tisch. Wieder keinerlei Herztöne. Dann haben wir Bilder von Maul und Kiemen gemacht. Hierbei mal meinen großen Dank an meinen Neffen (15), der ganz gelassen die ganzen Fotos für mich gemacht hat. Selbst beim eröffneten Fisch.
Bild pix13 habe ich mal mit einer Linie versehen um die Masse an Fischvolumen mal etwas zu verdeutlichen. Fast 50% hat der Koi zusätzlich mit sich herumschwimmen müssen.
Maul, Kiemen und After sind dagegen normal und unauffällig.
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ACHTUNG: Zart besaitete und Empfindliche lesen bitte an dieser Stelle nicht weiter. Auch die beiden letzten Fotos werden nun ohne Vorschau angefügt. Der weitere Inhalt befasst sich mit dem eröffnen des Fisches und der Ursachenfindung.
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Beim Einschnitt trat weitaus weniger Wasser aus, als von mir nach dem Druckspritzen erwartet. War meines erachtens für die Menge an Gewebe und eingelagertem Wasser patologisch bedingt aber "normal". Doch das was sich dann an Gewebe unter der ausgewucherten Form des Fisches zu finden war, war für mich schon überraschend viel. Das was man beim Fisch sonst als Filet kennt und hat ertasten können, war bei Pixelchen so gut wie nix. Der hatte echt nix auf den Rippen, sah aber ja aus wie nen kleiner Fresssüchtiger. Er hat also wohl auch schon sein Muskelfleisch eingebüst.
Zu finden war dann eine sich durch den Bauchraum verschlingende Wucherung aus Gewebe. In der Masse stabil und Druckfest und als ich an einer Stelle es, zum drunter schauen etwas hochziehen wollte, brach es regelrecht auf. Sieht man auf Bild 2 dann gut, was ich mit dem Finger hochhalte.
http://fs2.directupload.net/images/user ... ce3u23.jpg
http://fs2.directupload.net/images/user ... ozbzrw.jpg
Rein Optisch schaute es halt so aus, wie das was man bei Tumorpatienen im OP entfernt hatte. Nur das ich da mal nicht dran testen konnte welche Konsistenz und Festigkeit dieses hatte (Konnte dort immer nur ein paar Schritte weiter hinten nen Blick drauf werfen). Aus der Ähnlichkeit schliesse ich aber mal auf einen Tumor und würde den evtl. auch für ein Versagen oder Minderleistung der anderen Organe verantwortlich machen. Der hatte den Bauchraum soweit ausgefüllt, das er überall zu finden war und damit sicherlich auch alles andere "unter Druck" gesetzt hat.
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Ende der Ausführung
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Pixelchen wurde dann am Grundstücksrand in einem kleinen Wäldchen bei den beiden früher verstorbenen Koi begraben und bekam auch einen großen Naturstein auf sein Grab.
Rückwirkend betrachtet (nachher ist man schließlich immer schlauer) würde ich sagen, wäre es gut gewesen ihn schon bei den ersten Anzeichen vom TA untersuchen und ein Ultraschall machen zu lassen. Doch wie ja Eingangs schon erörtert ging ich ganz am Anfang von Laichansatz aus, da es sich langsam und gleichmäßig entwickelte.
Vielleicht wäre es was anderes gewesen, wenn es keine Grotte aus eigener Nachzucht gewesen wäre und ich vier oder fünfstellige Beträge bezahlt hätte. Sicherlich sogar, aber geändert hätte es tatsächlich ja auch nichts. Außer das man ihn hätte noch früher erlösen können.
Letztlich mal meinen Dank an alle sich bisher hier beteiligten. Ganz egal ob pro oder contra zur Frage ob einschläfern oder nicht, denn jeder hat mit seiner Sicht und Denkweise recht gehabt. Besondern Dank noch an Klaus, der das Nierenversagen eingebracht hatte, an das ich selbst überhaupt nicht gedacht hatte. So macht Forum Spass.