Hallo Frank,
ich finde es ok, dass Du die Sache im Detail geschildert hast. Es gibt bei Deinem Vorgehen nichts zu verstecken und da können andere nur davon lernen. Einziger Kritikpunkt meinerseits: man hätte den (sehr wahrscheinlich absolut unheilbaren) Tumor auch etwas früher diagnostizieren können. Aber solange der Fisch kein auffälliges Verhalten zeigte, musste er auch nicht erlöst werden.
Im Knast wirst Du auch nicht landen, denn Du hast Dich korrekt verhalten. Das Tierschutzgesetz bestimmt für Deinen Fall in § 4 Abs. 1, dass ein Wirbelter nur unter Betäubung getötet werden darf und nur von jemandem "der die dazu notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten hat." Einen Sachkundenachweis benötigen nur Personen, die "berufs-oder gewerbsmäßig regelmäßig Wirbeltiere" töten (§ 4 Abs. 1a). Das trifft auf Dich wohl nicht zu.
Die Wahl des Mittels war auch korrekt: Nelkenöl ist grundsätzlich geeignet und ein Betäubungsmittel ist einfach in der Anwendung. Warum es in diesem Fall nicht sofort gewirkt hat, wird nie mehr geklärt werden können. Das ist aber auch nicht so wichtig, denn Nelkenöl lässt den Fisch sanft und ohne nennenswerte Abwehrreaktionen einschlafen. Der wurde nicht geplagt.
Wenn ich mir die Bilder von Deinem Koi anschaue, dann frage ich mich jedoch,
wer in der Lage gewesen wäre, diesen Fisch mit dem stark aufgeblähten Bauch ohne Plagerei so festzuhalten, dass man ihn sicher mit einem(!) Schlag auf den Kopf hätte sauber betäuben können. Da hätte ich nicht zuschauen mögen, denn ich habe reichlich Erfahrung im Töten von Fischen.
Lass Dich nicht kirre machen. Dein Vorgehen und Dein Beitrag waren gut und richtig. Man muss nicht alles verstecken, das riecht nur nach schlechtem Gewissen.
Grüße
Petro