Guten Morgen Bernhard,
Viele Grüße
Hans
Danke für dein StatementGanz klar halte ich das Risiko von BHT für Koi, im Vergleich zu ranzigem/verdorbenem Futter mit abgebautem Vitamingehalt, für überschaubarer. Der halbwegs akzeptable Ersatz von chemischen Antioxidantien ist wirklich nicht so einfach. Viele dieser Methoden haben längerfristig in der Praxis nicht gehalten was man von ihnen erwartet hatte.
So wollte ich das zum Ausdruck bringen :thumleft:Das sind keine neue Wege, sie setzen nur sehr konsequent viele neuere Ergebnisse von wissenschaftlichen Untersuchungen aus der Aquakultur zur Fischernährung um. Dazu noch ein paar "Ergänzungen" (was ich gelegentlich als Hype bezeichne) als Alleinstellungsmerkmale für besseres Marketing und Preisgestaltung. :lol:
Genau deshalb hatte ich speziell diese beiden Sorten der Futtermühle gegenübergestellt :wink:Die Tendenz dieser Entwicklung bei der Schweizer Mühle für die bessere Qualität des Futters ist schon beachtlich, aber das hat auch seinen Preis. Ob der so hoch sein muss, wie er bei einigen Sorten verlangt wird, lasse ich mal außen vor.
So ist es, ohne wenn und aber :!:Leider kannst Du als Käufer bei vielen Tüten über die Qualität des Futters kaum etwas erkennen. Dafür wäre eine exakte Angabe der Inhaltsstoffe, z.B. auch die eingesetzten chemischen Verbindungen, und die Parameter der Herstellung, notwendig. Das wird Dir - verständlicherweise - kein Produzent offenbaren.
Anschauliches Beispiel, das sehr gut die Problematik aufzeigt, wie schwer es doch ist, ein Futter als Laie zu beurteilen.Mal ein Beispiel; je nach verwendeter Verbindung Vitamin A ist 6 Monate nach Herstellung des Futters noch 90%, oder eben auch nur 50%, vom Ausgangsgehalt Vitamin A nach dessen Herstellung vorhanden. Die unterschiedlichen Verluste beider Verbindungen beim Herstellungsprozess sind dabei nicht mal berücksichtigt.
Als Produzent hast Du jetzt mehrere Möglichkeiten.
Bedarf (fiktiv als Beispiel) und Deklaration Futteretikett 10000 IE Vitamin A pro kg Futter:
1. Deklaration 10000 IE Vitamin A, eingesetzt 10000 IE (billige Variante Vitamin A, Verlust 70-80% nach 6 Monaten).
2. Deklaration 10000 IE Vitamin A, eingesetzt 10000 IE (teure Variante Vitamin A, Verlust 10-20% nach 6 Monaten).
3. Deklaration 10000 IE Vitamin A, eingesetzt 20000 IE (billige Variante Vitamin A, 100% der Deklaration nach 6 Monaten).
4. Deklaration 10000 IE Vitamin A, eingesetzt 12000 IE (teure Variante Vitamin A, 100% der Deklaration nach 6 Monaten).
Du kannst schnell erkennen, warum es so schwer ist die tatsächliche Qualität eines Futters zu beurteilen.
So bleibt nur eins, das "Vertrauen" in die Kompetenz/Seriosität des Designers/Herstellers.
Das wurde mir in ähnlicher Form von einer Futtermühle bestätigt, die das einigen bekannte "Raiffeisen/BayWa-Futter" herstellt :wink:Übrigens, die Tendenz bei der Futtermittelherstellung für Nutztiere geht allgemein zu immer "billigeren" Zutaten. Begründung, die leben eh nicht lange genug bis sich Ernährungsdefizite bemerkbar machen. Diese Entwicklung/Einstellung macht sich leider auch immer mehr bei Futter für Haustiere breit. Aber hier bezahlt oft der Tierhalter (Tierarzt) und/oder das Tier (Gesundheit) längerfristig für die reduzierten Produktionskosten durch billige "Ersatzstoffe".
Richtig, speziell zu Blutmehl sind mir besonders vom AS bzw. der Verwertungsseite positive Berichte bekannt, aber der gemeine Koikichi fürchtet sich vor "braunem" Wasser und ein "Maxim-Verfechter" ist der Meinung, Blutmehl verursacht "Glibber" in den Rohren :roll: :lol:Doch nicht immer müssen diese vermeintlichen "Abfallstoffe" negative Auswirkungen haben. Zwei Beispiele; bestimmte Sojaprodukte und Blutmehl haben aus wissenschaftlicher Sicht durchaus ein positives Potential als Ersatz von Fischmehl in der Aquakultur. Für solche Aussagen/Erkenntnisse muss man sich aber schon sehr tief in den wissenschaftlichen Stand bezüglich Futterkomponenten einarbeiten. Und man sollte in der Lage sein die Fakten nüchtern und ohne Vorurteile zu bewerten
Viele Grüße
Hans