Wie sieht die optimale Quarantäne für Koi aus?

G

Gelöschtes Mitglied 947

Guest
edekoi schrieb:
Genau ... nur der eine Pilotfisch lernt diese Bakterien dann kennen.
Hallo Ekki,
stimmt,
aber der Besitzer weiß dann was auf seinen Bestand zukommt :wink:
Quarantäne macht nur Sinn, wenn es auch eine ist.
Eine 200l Regentonne kann man da vergessen.
Dann lieber im November oder im Mai direkt in den Teich.
Um KHV sicher auszuschließen bedarf es wohl immer noch eines Opferfisches, oder gibt's da mittlerweile sichere Test`s am lebenden Fisch.


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Gruß Andreas
 

Bernd82

Plus Mitglied
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Um KHV sicher auszuschließen bedarf es wohl immer noch eines Opferfisches, oder gibt's da mittlerweile sichere Test`s am lebenden Fisch.

[/quote]

Am betäubten Koi nen kleinen Kiemenrand entfernen und z.B. an Tauros schicken...

Das geht anscheinend... Hat mir aktuell ein Händler erzählt...
 
Kin-gin-rin schrieb:
Um KHV sicher auszuschließen bedarf es wohl immer noch eines Opferfisches, oder gibt's da mittlerweile sichere Test`s am lebenden Fisch.
Es gibt mehrere Testverfahren:
1. Elisa um Carrier zu identifizieren. Dafür wird eine Blutprobe auf Antikörper untersucht, nicht so selektiv. Ist der Koi lange genug Carrier sind keine Antikörper nachweisbar.
2. Routine PCR Test um aktive KHV nachzuweisen. Benötigt eine bestimmte Menge Virenmaterial um einen Nachweis zu erbringen. Führt dadurch möglicherweise bei unsachgemäßer Anwendung zu einem falsch negativen Befund. Für den Nachweis wird ein Marker eingesetzt. Untersuchen kann man Kiemen, Milz, Nieren, Gehirn, aber auch Hautabstrich und Kot.
3. Spezieller PCR Test um aktive KHV nachzuweisen. Benötigt sehr geringe Menge Virenmaterial um einen Nachweis zu erbringen.

Es gibt nur einen Weg KHV relativ sicher nachzuweisen. Der Koi muss vom Carrier zum aktiven KHV Ausscheider überführt werden. Temperaturerhöhung alleine reicht dafür nicht unbedingt aus. Wichtig ist ein heftiger Stressfaktor, wie zweimaliges Heben in die Luft für 30-40 Sekunden (eventuell ausreichenden Stress überprüfen), und die Temperaturerhöhung auf 22-24°C. Die Probenahme muss 3-4 Tagen nach dem Stress erfolgen. Die von "Experten" empfohlene Methode der Quarantäne mit einem Pilotfisch über 4-6 Wochen und eventuell anschließender Beprobung ist bezogen auf KHV Quatsch.

Ein Carrier kann durchaus bei Aktivierung des Virus sterben. Selbst geimpfte Karpfen/Koi verlieren mit der Zeit ihren Schutz.

Schnelltest KHV:
http://www.medicalexpo.de/prod/megacor- ... 73048.html
 

mimmeln

Mitglied
Gotti schrieb:
Hast du auch eine Bezugsquelle für den Schnelltest?
Hallo,
das ist nix neues, gibt es schon lange.
Als Privat nicht einfach zu bekommen.(warum auch immer)
Geht aber...………
Funktioniert nur bei Koi mit klinischen Symptomen.
Für den Nachweis in Koibeständen ist der Test nicht ausreichend sensitiv.
Ganz einfach, es gibt keine Methode, die 100 % sagt KHV-frei,
sondern "in der aktuellen Probe" kein KHV gefunden (kann morgen schon wieder anders sein).

Gruß Martin
 

Molch

Business Mitglied
Hallo Gotti!

Der Schnelltest soll eine Vorort Diagnose durch Tierärzte am Teich ermöglichen. Wenn klinische Symptome wie Nekrosen bereits vorliegen, sind die ersten Verdächtigen oft Columnaris, KHV und CEV.
Bei einem positiven Test kann der Tierarzt sofort handeln und weitere Maßnahmen einleiten.
Für einen Test an neugekauften Koi ist der FASTEST nicht geeignet.
Bei einem positiven Test bedarf es ein "schweres klinisches Bild" der Koi ist am nächsten Tag eh tot.
Die Nachweisgrenze für den Test liegt bei 10 000 bis 1000000 Viren.
Bei der nested/RT-PCR genügen 5-10 Viren.
 

Molch

Business Mitglied
Hallo Mikrobe!


Mikrobiologie schrieb:
Elisa um Carrier zu identifizieren. Dafür wird eine Blutprobe auf Antikörper untersucht, nicht so selektiv. Ist der Koi lange genug Carrier sind keine Antikörper nachweisbar.
Der ELISA Test hat nun nach weiteren 10 Jahren immer noch keine Zulassung für Deutschland. Auch kann hier der Antikörpertest falsche Ergebnisse liefern, da der Test nicht zwischen CyHV-3 und CyHV-1 unterscheidet.
Ich möchte hier an das KHV Monitoring in Bayern 2008 erinnern.
8000 Karpfenbetriebe wurden mittels ELISA untersucht.
Auf Grund des Antikörpernachweises sprach man von einer flächendeckenden Durchseuchung mit Carrier.
Allerdings gab es in bay. Karpfenbetrieben 2008 nur 1 bestätigten KHV Fall.


Mikrobiologie schrieb:
Die von "Experten" empfohlene Methode der Quarantäne mit einem Pilotfisch über 4-6 Wochen und eventuell anschließender Beprobung ist bezogen auf KHV Quatsch.
Wenn die neuen Koi gemütlich ihre Bahnen in der Innenhälterung ziehen ist das sicher richtig.

Für eine Händlerquarantäne ist es m.M. nach notwendig.
Bei den Tests handelt es sich immer nur um Stichproben, auch wenn der gesamte Besand beprobt wird kann keine KHV Freiheit gewährleistet werden. U.U. ist er Koi ansteckend, war bei der Beprobung unauffällig.

"Der Nachweis des Carrierstatus der Herpesviren ist schwierig, weil latent infizierte Tiere das virale Genom in sich tragen, ohne infektiöse Viruspartikel zu produzieren, die durch Zellkulturverfahren oder serologische Methoden erfasst werden könnten. Untersuchungen an Carrier zeigten, dass eine spontane Virusausscheidung, bei denen die Infektion bereits vier Jahre zurück lag, nicht nachweisbar war."

Wenn ich bsw. eine Box mit 50 Tosai importiere und diese wären alle Carrier, kommt es untereinander sicher nicht zu klinischen Symptomen.
Da nicht alle Koi getestet werden können, besteht hier die Gefahr, dass virulente Koi im Becken schwimmen, die von der Beprobung nicht erfasst wurden.

Für mich machen naive Pilotfische schon Sinn und verhelfen zu mehr Aussagekraft.
 

Gotti

Plus Mitglied
Vielen Dank für eure Ausführungen. Ein Schnelltest ist also nur im konkreten Verdachtsfall mit Symptomen hilfreich.
 

edekoi

Mitglied
Molch schrieb:
Wenn ich bsw. eine Box mit 50 Tosai importiere und diese wären alle Carrier, kommt es untereinander sicher nicht zu klinischen Symptomen.
Ist die Beprobung von Tosai nicht sowieso sinnlos, wenn sie von Züchtern stammen?

Der Züchter lässt die Elterntiere (soweit ich weiß) in einem Becken laichen und entnimmt dann die Laichschnüre bzw. die Netze.

Der Laich bzw. die befruchteten Eizellen kommen dann in ein neues Becken mit "Frischwasser" und natürlich ohne ältere Koi. Dort werden die Larven und Jungkoi dann separat aufgezogen.
In einen Naturteich oder ein Becken mit dem Altbestand kommen die Einjährigen also bei den Züchtern nie.
Wann und wie sollten sich die Tosai also mit KHV infizieren?
 

Molch

Business Mitglied
edekoi schrieb:
Molch schrieb:
Naturteiche für Tosai sind keine Seltenheit :)
Das weiß ich Mathias.
edekoi schrieb:
In einen Naturteich kommen die Einjährigen also bei den Züchtern nie.
Ich ging aber davon aus.

edekoi schrieb:
Meine Aussage war auch weniger auf das Gewässer bezogen, sondern mehr auf den fehlenden Kontakt zu potentiellen Carriern.
Übertragungswege sind nicht immer andere Koi.
 
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