wieviel Biomasse

nemo

Mitglied
Koi Dave schrieb:
Hallo Nemo,
Bei einem Kilo Futter würde ich persönlich 1000l helix verwenden. Ich hab 100 helix pro 100gFutter/Tag im Filter und fahre damit ganz gut. Die Werte von den Herstellern sind meistens Laborwerte und kommen bei einem realen Einsatz nicht ganz hin. Die Aussagen von MK hinterfrage ich persönlich oftmals nach ihrer Richtigkeit/Sinnhaftigkeit. Im Endeffekt ist es eine Glaubensfrage traditionelle Filter hatten riesige Volumen, da die mechanische Filterung über sedimentationsproesse abgelaufen ist. Dann kamen die selbstreinigenden Filter und das Bio Volumen wurde drastisch reduziert.
Gruß Dave
diese Meinung erscheint mir ein guter Kompromiss und sinnvoller als die Abhängigkeit vom Teichvolumen. Ich müsste also 1000l Helix nutzen, um sicher zu gehen. Allerdings ist das eben die Krux, dass viel nicht viel hilft, sonst würde ich mich mit einer entsprechenden Reserve leichter tun.
Hatte bisher keinerlei Nitritprobleme, aber die Koi werden größer und ich will im Frühjahr eh etwas umbauen und da werde ich eine zusätzliche Helix-Kammer vorsehen. Außerdem will ich etwas Helix aus der EBF Biostufe rausnehmen, da immer eine gewisse Menge trocken liegt, wenn der Filterpegel nach unten geht.
danke Euch für Eure Meinungen
 

hansemann

Mitglied
Sugger schrieb:
hansemann schrieb:
...die 5 - 10% angaben beziehen sich nach meiner Meinung auf das reine Volumen der Biofilter/kammern nicht aber auf das Volumen der Filtermedien...
Nö Karsten, das hat der Maddin doch extra in einem seiner blogs erwähnt, 5-10% Filtermaterial und nicht Kammervolumen :wink:
Desweiteren stopft er doch die Biokammer i.d.R. voll bis zum geht nicht mehr, da sollte eh kaum ein Unterschied sein :lol:

Viele Grüße
Hans
Ja und wie viel Kammervolumen macht man am besten

300 Liter 12er Helix im Moving Bed, mit Sicherheitsreserve nimmst Du insgesamt 500 Liter.
Wie Frank schreibt, für 1 kg Futter 500 Liter 12er HelX. Bewegt ergäbe das ein Kammervolumen von guten 1500 Liter.
Japanmatten und danach HelX bewegt wird von einigen koikichi als ideal angesehen, viele haben entweder/oder und manch einer auch eine Chipkammer. Funktionieren tut vieles, aber halt nicht immer perfekt. Nitrit unter 0,1 mg/l sollte das Ziel sein. Ich weiß nicht, welche Nitritwerte die koikichi mit ihren jeweiligen Systemen messen, wenn sie denn messen :lol:

Viele Grüße
Hans
 

nemo

Mitglied
Ja schon, aber ich denke an das Argument mit der dünneren Schicht, wenn die Biomasse zu groß ist und dass dann schnell mal mitden Bakkis was passieren kann bei Medizin oder Stromausfall .......
@Microbe: wie ist denn Deine Meinung bzw. wie rechnest Du? von der Futtermenge oder vom Teichvolumen ?
Grüße aus dem Harz
 

OlympiaKoi

Business Mitglied
Hallo Nemo,

ein dicker Biofilm bringt die Gefahr mit sich, dass die inneren Zellen verhungern. Dünne Biofilme sind aus meiner Sicht völlig ausreichend.

Ein Biofilm kann lernen mit Störungen umzugehen, Du kannst ihn quasi trainieren / konditionieren.

Viele Grüße,
Frank
 

Massa

Mitglied
Ich hab jetzt beim Neubau 13m² Japanmatten in der Bio1 (1,2m³) und die Bio 2 (1,2m³) ist aktuell leer. Für 54m³ Teich.

Überleg auch grad was da rein soll für später. Für meine 5 Pilotfische ist das grad relativ egal :)

Tendenz geht zu 400l HXF 13 KLL+. Wobei generell nicht nur die Nitritabbauleistung zählt finde ich. Man will ja eigentlich auch optisch perfektes Wasser haben.

Vermutlich wäre da noch ein Riesler die richtige Option, hab ich aber erst mal nicht vor. Schaut auch Scheiße aus :)

Wie ist denn das Wasser bei euch optisch so bei gerade mal paar Liter Chips etc. Paar Bilder wären hilfreich :)

(Ne vernünftige Vorfilterung setz ich mal voraus)
 

Harald Tracht

Mitglied
Antwort

:D Dein Biofilm, das unbekannte Wesen....
Macht Euch einfach nur Gedanken welche Aufwuchsfläche ihr den Bakterien zur Verfügung stellen wollt.
Egal mit welchem Filtermedium.
Auf alle andren Faktoren habt ihr sowieso kaum Einfluss
 
Hallo Nemo,
nemo schrieb:
wie rechnest Du? von der Futtermenge oder vom Teichvolumen ?
an erster Stelle für die Berechnung der Medienmenge steht die Futtermenge/Proteingehalt im Verhältnis zu der aktiven Oberfläche des Filtermaterials. Dazu kommen dann verschiedene Parameter für die Effizienz des Filters. Dazu zählen pH, KH, Sauerstoffsättigung, Flow, Temperatur und Gehalt Organika, um einige Beispiele zu nennen. Diese Parameter können die Effizienz des Filters stark verändern. Hier geht es nicht um 5-10% sondern um Faktor 5-10.
Die Teichgröße alleine spielt nach meiner Überzeugung nur eine sehr sehr untergeordnete Rolle.
Die Angaben der Hersteller/Vertreiber des Filtermaterials sind aus meiner Sicht teilweise "Laborwerte" und halten den Anforderungen in der Praxis nicht unbedingt stand. Die Vor- und Nachteile verschiedenster Filtersysteme, Materialien und die benötigten Parameter für den Betrieb eines effizienten Biofilters sind recht gut untersucht. Selbst bei diesen Versuchen kommen teilweise widersprüchliche Ergebnisse raus. Aber fast immer werden die "theoretischen" Abbauraten in der Praxis nicht erreicht, manchmal sogar recht deutlich. Eine fachlich fundierte Diskussion ist nach meiner Überzeugung in einem Forum kaum möglich. Zu viele Mythen, Expertenaussagen und Überzeugungstäter geistern in den Foren rum. Den Stress für die Richtigstellung dieser Aussagen muss man sich nicht antun.
 

hansemann

Mitglied
Hallo Harald,
Aufgrund unserer Berechnungen und Erfahrungswerten aus dem Koi- Bereich sowie von Kreislaufanlagen in der Aquakultur können wir folgende Mengenempfehlung abgeben.
Faustformel: pro 90 g Fischfutter am Tag = 1 Beutel Eco Pondchip 25 m², dieses entspricht nur 7 Liter Schüttvolumen.
* Bei allen Wassertemperaturen von 10 bis 21 Grad Celsius
* Bei einem Rohproteingehalt des Fischfutters von 35 bis 50 %
* Bei einer Wasseraustauschrate von 0,7 bis 1,0 fach pro Stunde
* Inklusiv einem Sicherheitsaufschlag gegen Nitritspitzen

Diese Mengenempfehlung beruhen auf Berechnungen mit dem Eco Pondchip im Moving Bed Verfahren und können für andere Filtermedien sowie Verfahren abweichen.
Ihr habt ja praktische Erfahrungen sammeln können, mich würde dazu interessieren, welche Nitritwerte bei dem Einsatz der empfohlenen Chipmenge gemessen wurden.

Viele Grüße
Hans
 

Harald Tracht

Mitglied
Antwort

Hallo Hans,
wenn neue Anlagen berechnet werden sind diese so ausgelegt, dass sich die Nitritspitzen auf jeden Fall in einem für den jeweiligen Besatzfisch ungefährlichen Bereich befinden.
In der Aquakultur ist dieses relativ einfach,da RAS Anlagen relativ stabile Wasserwerte haben.
Bei ein paar Teichen musste nachgebessert werden, da Aufgrund von Wofa oder PS- Algenpuderbehandlungen die Biologie an den Teichwänden ziemlich platt gemacht wurde.
Ebenso wenn das Wasser noch zu dreckig ist und die CSB abbauenden Bakterien noch die Oberhand haben.
Hier wird dann mehr Medium benötigt oder man hat noch etwas Geduld und füttert entsprechend weniger.
Letztendlich kann man aber mit Sicherheit sagen, dass mit den angegeben Mengen über 90 Prozent aller Teiche keinen Nitritprobleme bekommen werden.
 

koiroli

Mitglied
Mikrobiologie schrieb:
Hallo Nemo,
nemo schrieb:
wie rechnest Du? von der Futtermenge oder vom Teichvolumen ?
an erster Stelle für die Berechnung der Medienmenge steht die Futtermenge/Proteingehalt im Verhältnis zu der aktiven Oberfläche des Filtermaterials. Dazu kommen dann verschiedene Parameter für die Effizienz des Filters. Dazu zählen pH, KH, Sauerstoffsättigung, Flow, Temperatur und Gehalt Organika, um einige Beispiele zu nennen. Diese Parameter können die Effizienz des Filters stark verändern. Hier geht es nicht um 5-10% sondern um Faktor 5-10.
Die Teichgröße alleine spielt nach meiner Überzeugung nur eine sehr sehr untergeordnete Rolle.
Die Angaben der Hersteller/Vertreiber des Filtermaterials sind aus meiner Sicht teilweise "Laborwerte" und halten den Anforderungen in der Praxis nicht unbedingt stand. Die Vor- und Nachteile verschiedenster Filtersysteme, Materialien und die benötigten Parameter für den Betrieb eines effizienten Biofilters sind recht gut untersucht. Selbst bei diesen Versuchen kommen teilweise widersprüchliche Ergebnisse raus. Aber fast immer werden die "theoretischen" Abbauraten in der Praxis nicht erreicht, manchmal sogar recht deutlich. Eine fachlich fundierte Diskussion ist nach meiner Überzeugung in einem Forum kaum möglich. Zu viele Mythen, Expertenaussagen und Überzeugungstäter geistern in den Foren rum. Den Stress für die Richtigstellung dieser Aussagen muss man sich nicht antun.
Wenn ich diese Zeilen so lese, dann gibt es eigentlich keinerlei Faustformel oder einen Bezug dazu, wie viel Biofiltervolumen richtig wäre oder benötigt wird. Diesen Zeilen entsprechend, kann man eigentlich nur nach Gefühl machen und im Nachgang dann schauen ob es passt - also die Wasserwerte kontrollieren!

Ist aber irgendwie logisch, da ja ohnehin jeder Teich ein kleines "Biobecken" für sich ist!

lg
Roland
 
Hallo Roland,
koiroli schrieb:
Wenn ich diese Zeilen so lese, dann gibt es eigentlich keinerlei Faustformel oder einen Bezug dazu, wie viel Biofiltervolumen richtig wäre oder benötigt wird.
das ist so nicht ganz zutreffend. Es gibt sehr wohl eine Faustregel für die Abschätzung des benötigten Filtermaterials. Aber die Profis gestehen sich sehr viel mehr "Spielraum" zu.
koiroli schrieb:
also die Wasserwerte kontrollieren!
Die Kontrolle der Wasserwerte mit geeigneten Verfahren ist der Schlüssel. Aber aus meiner Praxis kann ich bestätigen, dies ist nicht die Regel. Frage ich bei Anfragen zu Problemen im Teich nach den Wasserwerten kommt meist keine befriedigende Antwort.

Aktueller Fall; Brunnenwasser wird als Eingangswasser genutzt. Aussage; Werte waren immer gut.
Durch eine neue Analyse wurden folgende Werte ermittelt:
Ammonium 0,24 mg/l
Phosphat 0,33 mg/l
Nitrit 0,11 mg/l
Eisen 1,1 mg/l
Mangan 0,16 mg/l

Glücklicherweise handelt es sich hier um einen Teich mit 110000 Liter. Bei einem kleineren Teich wären die Koi wohl schon hinüber.
 

koiroli

Mitglied
Sorry Mikrobe,
du weißt ja, dass ich nicht der große Wasserwerte Freak bin. Warum denkst du, dass in den von dir angegebenen Werten die meisten Koi in einem kleineren Teich nicht lebensfähig wären?

lg
Roland
 

irgendsontyp

Mitglied
Moin Moin,

aus meiner Sicht besitzen Werte wie:

Ammonium 0,24 mg/l
Phosphat 0,33 mg/l
Nitrit 0,11 mg/l
Eisen 1,1 mg/l
Mangan 0,16 mg/l

keine richtige Aussagekraft.

Ammonium könnte ein Problem werden, wenn der PH-Wert extrem hoch wäre.

Hier wäre wohl der Eisen-Wert sowie der Mangan-Wert ein Problem. Allerdings fällt der Eisen-Wert bei guter Belüftung.

Viele Grüße

Daniel
 

wr

Business Mitglied
Hallo,

ich gebe Microbe Recht, daß das eine eher verwirrende Diskussion würde.
Dabe ist es doch ganz einfach :
Nimm einfach zB. die vom Hersteller vorgeschlagene Menge, fang mit der Hälfte der Futtermenge an und messe kontinuierlich Deine Werte. Kommen die Werte nahe an irgendwelche Grenzwerte, ohne daß Du die gewünschte Futtermenge erreicht hast, stocke Dein Filtermedium auf. Und das Ganze wieder von vorn. Reicht der Platz nicht für das benötigte Filtermedium, mußt Du zwangsläufig bei der geringeren Futtermenge bleiben.
Auf die Art berücksichtigst Du mit einem Ansatz alle für Deinen Tech spezifischen Parameter wie O2 , Strömung usw.. Beim Testen natürlich mit eingfahrenem Filter. Eine andere Methode : Fütter auf die gleiche Art. sobald die Werte ansteigen, kannst Du rechnen vorhandene Filtermasse schaftt die gefütterte Menge, die gewünschte Futtermenge ergibt dann X-Filtermaterial.
Das ist der einzig sinnvolle Weg , alles andere ist für Deinen Teich unspezifische Rechnerei. Ich habe das im Futtermittellexikon ausführlich beschrieben.
Gruß W
 
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