Hallo Dany,
Dänu schrieb:
Um mir das Wachstum von Laktobazillen bei optimalen und nicht idealen Bedingungen besser vor Augen zu führen, machte ich Aufstriche auf einem geeigneten Nährboden.
das mit dem Wachstum der Laktobakterien ist nicht so ganz einfach. Einige Spezies können bisher noch gar nicht nennenswert vermehrt werden. Die Bedingungen dafür sind schlicht nicht bekannt.
Laktobazillen gehören zu den wichtigsten Bakterien im Fisch und den Teichen.
Bei einer genauen und aufwendigen Untersuchung von Laktobakterien an und in Fischen sowie deren Habitat wurden nicht weniger als 249 verschiedene Stämme aufgespürt und zum großen Teil taxiert.
Soviel zum Thema, Laktobakterien haben keine Überlebenschance im Teich und an bzw. in den Fischen. Einer der zahlreichen unsinnigen Mythen in der "Koigeschichte". Einige kennen wohl nur den Nutzen der Laktobakterien als Yoghurtbereiter. Dabei sind die Laktobakterien im Verdauungstrakt eine der Voraussetzungen bei den Koi mit höheren Mengen Kohlenhydrate fertig zu werden.
Die Gesamtkeimzahl ist sicher hilfreich in der Beurteilung der Wasserqualität, aber sie ist nur ein Aspekt des ganzen Systems.
Bei Untersuchungen der Gesamtkeimzahl war eine große Überraschung, dass eine hohe Zahl nicht unbedingt zu Krankheitsausbrüchen führte. Im Gegenteil, bei einigen Systemen war die Gesamtkeimzahl (an pathogenen) Keimen extrem niedrig. Trotzdem traten hier deutliche Beeinträchtigungen der Gesundheit der Fische auf.
Stephan liegt aus meiner Sicht ziemlich nahe an der Erklärung bei seinen Aussagen. Es ist ein Zusammenspiel sehr vieler Faktoren die zu Ausbruch einer Krankheit bzw. Gesunderhaltung des Bestandes führen.
Probiotika sind seit Jahren unter Beobachtung der "Forschung" in der Aquakultur. Sie gelten als eine Schlüsselperspektive für zukünftige Produktionssteigerungen. In China werden Jahr für Jahr mehr als 10000 Tonnen EM, neben anderen Mikrobenmischungen, in der Aquakultur zur Gesunderhaltung der Tiere und bessere Wasserqualität eingesetzt. Gleichzeitig wurde eine intensive Forschung für den noch gezielteren Einsatz von Antagonisten der pathogenen Keime auf den Weg gebracht. Man isoliert Bakterien aus dem Verdauungstrakt oder der äußeren Schleimschicht diverser Zuchtfischarten und testet sie auf deren Verwendbarkeit. Sobald man einen Stamm gefunden hat wird er auf Alltagstauglichkeit getestet und gegebenenfalls eingesetzt.
Verabschieden sollte man sich aber von dem Gedanken, einen Liter Kanne Brottrunk in einen 30000 Liter Teich zu schütten und alles wird gut.
Gruß Mikrobe