Hallo
Die ganze Bakteriengeschichte ist tatsächlich nicht ganz so einfach und darum wage ich mich mit meinen Kenntnissen auch nicht tiefer hinein. Mikrobe hat für dieses Forum einen vielversprechenden Namen gewählt und könnte dafür vielleicht die richtige Person sein? Ich habe den Beschrieb eines Produktes für Teichsanierungen und auf dem entnehme ich 17 verschiedene Bakterien mit probiotischer Wirkung, die meisten sind Laktobazillen. Davon werden 10 nach meinen Kenntnissen in der Lebensmittelindustrie, vor allem im Sektor der Milchwirtschaft als probiotischer Zusatz verwendet. Das hat mich irritiert und darum habe ich diesen kleinen Versuch gemacht. Ich denke das auch der tiefe pH die Pseudomonas Bakterien kurz in Bedrängnis brachte und nicht das fehlende Nahrungsangebot. Dies wäre möglich, oder? Wenn ich nun an die Milchprodukte denke, so werden die mit mehreren hundert Millionen solcher probiotischen Kulturen geimpft, damit bei Verfalldatum und dem Durchlauf der Kühlkette noch 1 bis vielleicht 10 Millionen nachweisbar sind. Meistens werden diese Produkte aber sehr schnell gegessen, womit der Mensch die volle Dosis zu sich nimmt. Ich glaube beim Menschen können diese ausgewählten Laktobazillen durchaus Sinn machen. Sie nisten sich im Darm ein und fühlen sich im anaeroben Dreck bei angenehmen 37°C pudelwohl und können wirklich aktiv werden. Das kann ich nachvollziehen. Warum nun diese 10 verschiedenen Lb in ein Teichprodukt gemischt werden verunsichert mich und lässt mich solchen Angeboten etwas kritisch gegenüber treten. Ich möchte ja wissen was im Ernstfall tauglich ist und was nicht. Die Keimbelastung betreff der Teichhygiene versucht jeder von uns so zu halten dass es nicht zur "Explosion" kommt. Mit unseren Vorfiltern befördern wir einen grossen Teil an Dreck, inklusive unerwünschte Bakterien aus dem Teich. Wenn ich auf die Zahlen meiner "Filterstufe" (Seite2) zurückblicke, ist das eine beachtliche Zahl die bei mir ausgeschafft wird. Ich bin froh diese nicht im Teich zu haben denn mit steigender GKZ erhöht sich auch der Anteil der "Bösen" und die will ich versuchen unter Kontrolle zu halten, nicht nur optisch sondern eben auch mit ermittelten Zahlen und natürlich einem guten aber nicht übertriebenen Teichmanagement. Ob das Ganze schlussendlich etwas bringt, werde ich erst in den kommenden Jahren sehen. Auch ich habe manchmal Zweifel, vor allem wenn ich an meinen Koihändler denke. In den Verkaufs- und Showbecken sehr niedrige Keimzahlen und 50 Meter nebenan ein naturnah gehaltener Koiteich mit Keimwerten im hohen Bereich. Im Verkaufsgespräch mit dem Kunden überzeugt er diesen mit modernster und teurer Filtertechnik den Fischen einen Aufenthalt in sauberem Wasser zu ermöglichen. Ja, wenn wir unser Hobby seriös ausüben wollen ist es recht anspruchsvoll aber doch wohltuend, ausgesprochen vielseitig und eben mit sehr vielen offenen Fragen verbunden.
Gruss Dany
PS: Die verschiedenen Futter die ich auf die GKZ getestet hatte, waren alle Probiotika haltig. Zumindest auf der Verpackung. Ich testete diese auf verschiedene MSB, Enterokokken, E_coli und Hefen. Bakterien bei denen ich irgendwo mal gelesen habe dass sie in zum Teil einzelnen Fällen eine probiotische oder medizinische Wirkung erzielen. Ich erhielt bei diesen Untersuchungen durch das ganze Band Werte, verdünnungstechnisch bedingt, unter 200KBE/g. Es gibt eine Arbeit, ich glaube ihr Name war Franziska Geiger von der Hochschule Hannover, die hat den Probiotikaeinsatz bei Zierfischen getestet. Die Konzentration ihrer MSB lag zwischen 10 und 20 Millionen KBE/ml. Auch sie konnte nicht ganz klären.