Keimzahlen im Koiteich

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Wie hoch ist die Gesamtkeimzahl in Koiteichen?

  • Tiefer 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 0 0,0%
  • Höher 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 10‘000 KBE/ml

    Stimmen: 4 28,6%
  • Höher 50‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 100‘000 KBE/ml

    Stimmen: 2 14,3%
  • Höher 500‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%
  • Höher 1‘000‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
dann wäre die Frage wie groß die Falte sein müßte, daß da wirklich anaerobe Bereiche enstehen . Hat da schon jemand mit O² Meßgerät Erfahrungen gesammelt ? Sicherlich haben Falten keine Vorteile außer das der Finanzielle Aufwand nicht so groß ist , und Brut sich darin versteckt . Letzteres kann aber je nach Geschmack ein Vor oder Nachteil sein .

Gruß Stephan
 
Hallo,

da genügt die Stärke eines Biofilms, der im unteren Bereich schon meist anaerob ist, also wir reden hier von höchstens cm Bereichen.

Gruß Wolfgang
 
Hallo

was meint ihr mit eingehängter Folie? Ist das ein normaler Folienteich mit eingelegter Folie?

Gruss Dany
 
Hallo,

ich meine die meisten haben entweder einen in ihr Loch genau eingeschweißten Teich oder wenigstens wenn schon Falten die verklebt.
Ich glaube kaum, daß hier viele sind die eine mäßig passende Folie faltig in ihrem Teich verlegt haben.

Gruß Wolfgang
 
Hallo zusammen

Meine Teichfolie besteht aus einem Stück, dass wir im Herbst 2008 zu fünft in die ausgehobene Grube legten. Das war eine sehr mühsame Arbeit, nicht nur wegen des Gewichtes sondern auch wegen der faltenfreien Verlegung die uns alles andere als gelungen ist. In den Ecken nahmen wir jeweils die überschüssige Folie zusammen und klebten diese runter. Das klappte eigentlich ganz gut, nur liess ich das Wasser zu früh einlaufen, womit es mir die Falten zum Teil wieder etwas aufgerissen hatte. So entstanden unter anderem kleine höhlenartige Räume, in diese ein 50cm langer Fisch seinen Kopf gerade noch hinein stecken kann. Manche Falten sind schön anliegend verklebt aber eben nicht auf der ganzen Linie. Zwischendurch gibt es immer wieder leicht aufstehende und klebfreie Stellen, die bis knapp 30cm tief unter die Falte reichen. Ein wunderbarer Platz zum gammeln. Optisch gesehen geben diese kleinen Höhlen dem Teich ein natürliches Aussehen was mir ganz gut gefällt aber der Respekt vor solchen Ecken ist vorhanden. Ich bin mir nicht ganz sicher ob dies nun typische Gammelecken sind, denn zum Teil stehen sie in direkter Linie oder leicht schräg zur Strömung was ein leichtes Ausspülen ermöglichen könnte. Andere sind aber an sehr ruhigen Stellen im Teich platziert und dort könnte es schon "brodeln". Um mir die GKZ in diesen Falten zu holen, saugte ich mit einer langen Pipette das Wasser aus diesen Verstecken heraus. Das geschah Ende Oktober nach dem Kälteeinbruch und mein Thermometer zeigte gerade noch 5°C Wassertemperatur an. Nicht gerade ideal um spektakuläre Werte zu erhalten aber ich mochte nicht warten und inkubierte die Proben dafür bei kalten und warmen Temperaturen. Natürlich sind bei 5°C die Keimzahlen dementsprechend tief, das Verhältnis was ausruht und auf wärmere und bessere Zeiten wartet ist aber umso eindrücklicher. Da die meisten meiner "Gammelecken" gut abgeschirmt sind und deren Dreck sich nicht einfach ins freie Wasser begeben kann, lass ich sie schmodern und bin gespannt wie sich die Zahlen im nächsten Sommer präsentieren. In den vergangenen Jahren spülte ich diese Ecken zwei Mal im Jahr aus was mir deswegen nicht höhere Keimzahlen im Teich bescherte. Wenn man diese Ansammlungen von Schmutz jedoch jahrelang in den Nischen aktiv lässt und ihnen den Zutritt im Sommer ins freie Wasser plötzlich gewährt, kann ich mir gut vorstellen dass der Teich eine Impfung erhält, die für die Fische unangenehm enden kann. In meinem 13'000 Liter Teich mit elf Koi zwischen 45cm bis 60cm stelle ich wenig Karpfenpocken fest und die Haut der Fische ist von unterschiedlicher Qualität. Das soll aber nicht verwundern, denn der Kaufbetrag aller Fische belief sich auf lediglich 400 Euro. Mein Hobby ist noch jung, entzündete und rote Stellen auf den Schuppen oder der Haut, Wunden irgendwelcher Art, auffälliges Verhalten das auf Krankheiten schliessen lässt oder gar Verluste, kenne ich in meinem Teich noch nicht. Ich hoffe ich kann dies lange so halten und im Bewusstsein von plötzlichen Rückschlägen heimgesucht zu werden, gebe ich mir auch dementsprechend Mühe dies zu verhindern.

Gruss Dany
 

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Hallo zäme

Wir haben im alten Teich auch eine PVC Folie am Stück verlegt, mit Falten. In den 8 Jahren habe ich weder Wasserwechsel noch Schlamm abgesaugt, hatte nie Probleme auch mit den Gammelecken nicht. Als wir dann den ganzen Teich abgesaugt haben wegen dem Umbau hatte es nur wenig Schlamm. In den Fallten sah ich nix von Gammel.

Für den neuen Teich haben wir wieder eine Kautschukfolie am Stück verlegt, wieder mit ein paar Falten. So sooo schlimm kann es mit den Gammelecken doch nicht sein, meine Paddler wühlen immer wieder in den Falten, Gammelecken rum.

Warum sollte sich die Wasserqualitat wegen den Gammelecken verändern? und die Koi krank werden!

Dem nach müsste ich ja laufend Probleme mit dem Wasser und den Koi haben.
 
Hoi Elvira

Das Beispiel mit deinem alten Teich ist für mich genial. Du hast dort mit minimalem technischen Aufwand Koihaltung betrieben, mit Überbesatz in einem mit wenigen 1'000 Litern Wasser fassenden Teich. Ich habe es gesehen, es hat super funktioniert. Solche Beispiele werfen Fragen auf und können das grosse Sortiment an Technik für den Teich in Frage stellen. Das soll aber nicht in diesem Thread diskutiert werden. Übrigens wir wissen ja dass deine Keimzahlen in beiden Teichen eher im tiefen Bereich eingeordnet waren und sind. Natürlich kommt von den Gammelecken keine Gefahr, solange sich die Bakterien in ihrem Versteck aufhalten. Wenn aber der Dreck von verschiedenen Gammelecken gleichzeitig und nach langem Schmoren über Monate oder gar Jahre, durch ausspülen ins offene Wasser gelangt, gibt das kurzfristig eine hohe Keimzahl. Erwischen wir den Fisch gerade dann in einem anfälligen Moment, so denke ich wird sich dies für den Koi ungünstig auswirken.

Gruss Dany
 
Wie ist es denn dann in einem Naturteich ?
Mit Schlamm und gewachsenen Boden ?
Koi sind ja Karpfen und wülen ja wie ne Wildsau im Boden und legen da einiges frei...
Ist das nicht fast das selbe wie eine große Gammelecke ?
Oder täusche ich mir da ?
 
Hallo ,

keine Frage daß solche Falten mehr, und andere Keimkolonien beherbergen, als eine glattgezogene Abdichtung. Die Frage wäre, was bewirkt wohl bei dem einen den Keimgau wohingegen es bei dem anderen funktioniert ?
In Naturteichen gibt es diese Konstelation von krankmachenden Keimen wegen der Schlammschichtungen und Besatzdichten gemessen am Volumen eher nicht . Der Teichwirt legt zudem seine Teiche im Winter trocken und pflegt den Grund mit den verschiedensten Maßnahmen . Somit hat man es im Koisektor mindestens mit 5 verschiedenen Keimhabiaten zu tuhen . Diese Habiate werden je nach Besatz und System also im Gleichgewicht gehalten oder einfach nahezu ausgerottet .

Gruß Stephan
 
Hallo

Unter Habitat versteht den typischen oder geeigneten Lebensraum eines Organismus. Wenn ich das richtig verstehe?! Was könnten den nun die 5 verschiedenen Habitate im Koiteich sein? Aerober- und anaerober Bereich, wobei letzterer im typischen Koiteic hwohl nicht vorhanden ist. Und die anderen?

Gruss Dany
 
Hallo Dänu ,

es war auf den Koisektor bezogen . Naturteich , Mudpond , Koiteich , Gartenteich , IH , wären hier einige Habiate . In diesen Teichen selber gibt es natürlich auch noch einmal verschiedene Sektoren .

Gruß Stephan
 
Hallo zusammen

Beim Sammeln der Keimzahlen von Naturgewässern verweilte ich einige Zeit an diesen zum Teil sehr schönen Ecken Natur. Mit Fernglas ausgerüstet beobachtete ich jeweils die Fische oder speziell Karpfen. Auch in den Naturteichen schwammen Karpfen die mit Geschwüren oder grob entzündeten Stellen auf der Haut bestückt waren. Dort nimmt die Krankheit einfach ihren Lauf, entweder es kommt wieder gut oder nicht. Wenn ich meine Tabelle zur Hand nehme, stelle ich fest dass ein Koiteich durchschnittlich 10-12 Mal höhere Keimbelastung aufweist als ein See oder eben Naturteich. Wenn der Karpfen nun gründelt und den Schlamm aufwirbelt, wird die mögliche Freisetzung von Keimen durch die Wassermenge stark verdünnt ausserdem ist er nicht dauernd am Sediment aufwirbeln sondern hält sich auch gerne bei den Pflanzen auf oder kann sich ungestört ins offene und keimarme Wasser begeben. Dies nehme ich nur an und sollte darum nicht mit Wissen verwechselt werden. Im Koiteich spielt sich alles im kleineren und engeren Rahmen ab was dann Probleme geben könnte. Nach Angaben vom Koi Doc hat eine offene und infektiöse Wunde eines Fisches, eine Keimbelastung von bis zu 10 Millionen Keime/cm2 was eine sehr grosse Zahl ist. Ein solch behafteter Fisch ist eine Bakterienschleuder die im überbesetzten Koiteich auf die Dauer seine unerwünschten Keime weitergeben kann oder wird. Anfällige oder geschwächte Koi ziehen hier sicher eine schlechte Karte. Wenn ein solch kranker Fisch weiterhin seine Runden im Teich zieht und das Wasser schon vorher stark belastet war, kann ich mir gut vorstellen dass auch ein gut konditionierter und gesunder Koi auf die Dauer Schwierigkeiten mit seiner Gesundheit bekommt. Anderseits bin ich aber auch davon überzeugt dass eine gewisse Keimbelastung das Immunsystem eines Fisches auch stärken kann. Wenn es aber um die Bakteriendichte bei Krankheiten geht, so ist es offensichtlich dass von einer viel höheren Keimbelastung gesprochen wird als normal und die muss vom Fisch zuerst einmal abgewehrt werden. Für den Grund des Supergau im Teich denke ich, ist das nicht Erkennen der steigenden Keimwerte verantwortlich und da bin ich auch schon wieder bei der Routinekontrolle angelangt. Ich bin der Meinung das Werte von vielen Teichen, über Jahre gesammelt, so manche Frage beantworten würden. Ich habe PN-Miteilungen erhalten und weiss dass es bereits User gibt die Tauchnährböden gekauft haben und fleissig am Testen sind um die GKZ ihres Teiches erst mal im Winter zu ermitteln. Das werte ich als ein kleines aber gutes Zeichen.

Gruss Dany
 
Hallo Dänu ,

wenn du Karpfen in Naturteichen mit Verletzungen umherschwimmen siehst ,
sind es entweder mechanische Verletzungen , oder neuer Besatz mit schlechter Vorbehandlung . Alte Karpfenbestände haben bei stimmigen Wasserparametern keine Probleme . Fast wie beim Koi also . Beim Koi käme nur noch der Faktor Auslese nach Schönheit und nicht unbedingt nach Härte hinzu . Mechanische Verletzungen heilen bei stimmigen Parametern auch von alleine ab , wenn bestimmte Organe nicht zu stark beschädigt wurden .
Oft ist es so das Fische wegen unzulänglichen Gegebenheiten erkranken und nach Gesundung in Quarantäne wieder in diesen unzulänglichen Teich entlassen werden oder die Quarantänebedingungen unpassend sind . Ist der Fisch im Vorfeld , da Neubesatz , auch noch unzulänglich behandelt worden , und auch "genbedingt" vorbelastet hat man min. 3 Punkte warum es dann eben nicht funktioniert .
 
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