Keimzahlen im Koiteich

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 9419
  • Erstellt am Erstellt am

Wie hoch ist die Gesamtkeimzahl in Koiteichen?

  • Tiefer 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 0 0,0%
  • Höher 1‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 10‘000 KBE/ml

    Stimmen: 4 28,6%
  • Höher 50‘000 KBE/ml

    Stimmen: 3 21,4%
  • Höher 100‘000 KBE/ml

    Stimmen: 2 14,3%
  • Höher 500‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%
  • Höher 1‘000‘000 KBE/ml

    Stimmen: 1 7,1%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    14
Den Teich mit viel Pflanzen bestücken oder einen grossen Pflanzenfilter in Betrieb haben, finde ich bei genügenden Platzverhältnissen sowieso super. Wenn die Pflanzen eventuell noch eine hemmende Wirkung auf die Bakterien haben umso besser. Um ein Funktionieren zu bestätigen, kommen wir auch hier nicht um die Analysen herum. Und wenn man diese Bakterien dann noch identifizieren will, sind wir an einem Punkt angelangt der nicht mehr zu den Aktivitäten eines Koihalters zählt. Für das Personal eines mikrobiologischen Labor stellt das kein Problem dar, das ist weitgehend Routinearbeit. Das Problem ist das angestellte Arbeitsverhältnis wo die privaten Analysen immer gezügelt werden müssen. Betreff diesem Thema sollte am Teich der Mut gefasst werden um mit den vorhandenen und einfachen Möglichkeiten zu arbeiten. Das schwierige Denken sollten wir für einen Moment auf die Seite legen und von der Vorstellung, dass nur die Wissenschaft taugliche Ergebnisse liefert wegkommen. Die interessierten und engagierten Koihalter können auch einiges bewirken, denn wir sind gut! :wink: :)

Gruss Dany
 
Hallo Dany,
Dänu schrieb:
Und wenn man diese Bakterien dann noch identifizieren will, sind wir an einem Punkt angelangt der nicht mehr zu den Aktivitäten eines Koihalters zählt.
bei einer Untersuchung einer japanischen Universität des Wassers in einem Fischtank mit Koi wurden folgende Werte ermittelt:

532 Stämme Bakterien Aerobic und fakultativ Anaerobic
Anteil Vibrio-Aeromona Gruppe 37,2%
Anteil Pseudomonas 34,0%
Flavobacterium-Cytophaga 12,2%

300 Stämme Bakterien Anaerobic (obligat anaerobic und facultativ anaerobic)
Anteil obligat Anaerobic Bacterioides Typ A 85,2%
Anteil Bacteroidaceae 14,2%
Anteil Clostridium 0,6%

Es wurde eindeutig festgestellt, dass die Hauptlast der bakteriellen Belastung durch die eingesetzten Koi verursacht wurde.
Vor dem Besatz wurden 5 Gruppen Bakterien diagnostiziert. Nach zwei Wochen Besatz stieg die Zahl auf 11 Gruppen an.

Die Besiedlung des Wassers erfolgt über die Zwischenstufe Verdauungstrakt durch den Kot der Tiere.

Bakteriologische Zusammensetzung des Inhaltes im Verdauungstrakt der Koi:
Bacterioides Typ A 2,3 X 10 hoch 8/g
Bacteriocidaceae 2,3 X 10 hoch 8/g
Gruppe Vibro-Aeromonas 1,5 X 10 hoch 8/g
Enterobacteriaceae 1,9 X 10 hoch 7/g
Pseudomonas 1,5 X 10 hoch 7/g
Gruppe Flavobacterium-Cytophaga 9,5 X 10 hoch 6/g

Das Futter brachte keinen nennenswerten Beitrag an bakteriologischer Verunreinigung des Wassers.

Die Belastung des Wassers (Gesamtkeimzahl) stieg im Zeitraum von 10 Tagen nach Besatz um den Faktor 15, danach fielen die Werte wieder etwas ab.
Schon wenige Tage nach dem Entfernen der Koi aus dem Wasser konnten einige Stämme nicht mehr gefunden werden, dazu gehörten auch Vibro-Aeromonas.
Dagegen waren Flavobacterium-Cytophaga, Bacillus und Pseudomonas auch nach dem Entfernen der Koi in hoher Konzentration im Wasser zu identifizieren.

Gruß Mikrobe
 
Dänu schrieb:
Den Teich mit viel Pflanzen bestücken oder einen grossen Pflanzenfilter in Betrieb haben, finde ich bei genügenden Platzverhältnissen sowieso super. Wenn die Pflanzen eventuell noch eine hemmende Wirkung auf die Bakterien haben umso besser. Um ein Funktionieren zu bestätigen, kommen wir auch hier nicht um die Analysen herum. Und wenn man diese Bakterien dann noch identifizieren will, sind wir an einem Punkt angelangt der nicht mehr zu den Aktivitäten eines Koihalters zählt. Für das Personal eines mikrobiologischen Labor stellt das kein Problem dar, das ist weitgehend Routinearbeit. Das Problem ist das angestellte Arbeitsverhältnis wo die privaten Analysen immer gezügelt werden müssen. Betreff diesem Thema sollte am Teich der Mut gefasst werden um mit den vorhandenen und einfachen Möglichkeiten zu arbeiten. Das schwierige Denken sollten wir für einen Moment auf die Seite legen und von der Vorstellung, dass nur die Wissenschaft taugliche Ergebnisse liefert wegkommen. Die interessierten und engagierten Koihalter können auch einiges bewirken, denn wir sind gut! :wink: :)

Gruss Dany

:thumleft: :thumright:

dafür stelle ich meinen Teich gerne zur Verfügung :) Du kennst ja mein Teich :wink:
 
Hallo Mikrobe

solche Beiträge sind stark. Endlich!! :wink: :lol: Kurze Zusammenfassungen von Arbeiten, die vielleicht nicht jedermann zugänglich sind und mit aufgeführten Zahlen bestückt, geben ein interessantes Bild ab. Sie fördern das Verständnis gegenüber dieser Bakterienwelt. Super Beitrag! :D

Gruss Dany
 
Hallo zusammen

Vor zwei Jahren habe ich den Mikroskopie - Kurs bei meinem oder besser gesagt dem FishDoc besucht. Ich wollte einfach wissen wie das ganze Handling mit einem Problemfisch abläuft. Das war ein sehr guter Tag und der ganze Kurs wurde sehr sympathisch präsentiert oder moderiert. Nach wie vor bin ich aber noch nicht bereit den Doc an meinem Teich zu empfangen. Einerseits weil ich noch nie Unregelmässigkeiten festgestellt habe und anderseits ich davon überzeugt bin dass unsere Koi durchaus noch fähig zur Selbstheilung sind. Anders formuliert gerate ich nicht gleich in Panik wenn bei einem Fisch mal eine Wunde festgestellt wird und lasse ihn einfach mal weiter schwimmen und beobachte was passiert. Auch keschere ich meine Koi nicht um Abstriche zu machen obwohl ich mikroskopisch ausgerüstet bin. Wenn ich dann mal Laub herausfische, empfinden die Koi den Kescher eher als ein Spielzeug als eine Gefahr. Ich kann das locker schreiben den bei mir scheuern sich die Fische nicht so auffällig dass die Alarmglocken leuten. Gut möglich dass ich bis jetzt einfach nur Glück hatte. Bei einem Koi bemerkte ich im Sommer vor zwei Jahren eine hässliche und tiefe Wunde am Kopf. Eine Art Dreiangel, verursacht durch eine Katze oder vielleicht doch durch meinen Lieblingsvogel? In diesem Sommer hatte ich eine GKZ von durchschnittlich 1'600 KBE/ml, coliforme von 280 KBE/ml und Pseudomonas von 20 KBE/ml. Also tiefe Belastung und so liess ich den orange farbigen Fisch so wie er war. Übrigens das trübe Auge war im Kaufpreis inbegriffen. Natürlich wäre es nun interessant gewesen eine hohe Keimbelastung zu haben aber leider oder halt eben zum Glück, kann ich nur berichten was ich selber beobachtet habe. Nun, es ist eigentlich nichts passiert, ausser dass sich bereits nach vier Tagen ein weisse Häutchen über das Loch gelegt hat und die Wunde ende Sommer verheilt war. Ein weiteres Beispiel erlebte ich an einem Teich an dem ich mehrere Keimproben gefasst habe. Bei einer wirklich unglücklichen und äusserst unprofessionellen Säurezugabe, verlor ein Fisch die ganze Schwanzflosse und ein Teil des Ansatzes. Das passierte vor 1.5 Jahren und die Flosse ist nicht nachgewachsen. Der Stumpf ist ab und zu entzündet , die Wunde frisst sich aber nicht weiter. Dieser Fisch hat sich bis heute nie abgesondert, frisst normal , hat jedoch eine leicht steife Schwimmbewegung und ist dadurch jeweils der Letzte in der Gruppe. Es scheint, dass er damit gut leben kann ?! Auch bei diesem Fisch gab es keinerlei medizinisches Taten was beim einten oder anderen Koihalter sicher schräg einfährt. Das wäre "die Angriffsfläche" für böse Bakterien gewesen aber die Wunde hat stagniert und es ist nichts Weiteres passiert. Die Keimzahlen in diesem Wasser betragen durchschnittlich, GKZ 3'800 KBE/g, colifome 1'100 KBE/ml und die Pseudomonas 40 KBE/ml. Gut, ich sage nicht dass dieser Fisch geheilt ist aber er lebt und macht vom Verhalten her keinen kranken Eindruck. Vielleicht war diese Beispiel etwas hart aber ich bin auch der Meinung dass man nicht gleich beim kleinsten Kratzer oder der kleinsten Entzündung hypern sollte, sondern dem Fisch auch die Chance geben soll, sich selbst zu heilen.

Gruss Dany :)
 

Anhänge

  • IMG_7261.JPG
    IMG_7261.JPG
    298,2 KB · Aufrufe: 139
  • IMG_9376.JPG
    IMG_9376.JPG
    127,9 KB · Aufrufe: 148
razor72 hat Folgendes geschrieben:
Was soll das passieren? Die Krankheitserreger von Fischen und Menschen sind total unterschiedlich.

das ist nicht korrekt.
Zumindest von Fisch auf Mensch gibt es recht bösartige Krankheiten.
_________________
Gruß Mikrobe


Hallo zusammen

Ich dachte mir, die Oben aufgeführten Beiträge aus einem anderen Thread passen eigentlich ganz gut zu den "Keimzahlen im Koiteich". Müssen wir nun Angst haben, vom Fisch direkt oder über das Wasser in dem er schwimmt etwas einzufangen? Mit dem Wissen der aktuellen GKZ im eigenen Teich, könnten wir nicht nur unsere Koi schützen sondern auch uns selber? Wie gross ist den die Gefahr durch Berührung der Fische oder Einnehmen des Teichwassers? Sind wir Menschen auch nur anfällig wenn wir wund sind?
Ja ich weiss, viele Fragen. Vielleicht gibt es Antworten darauf.

Gruss Dany
 
Hallo Dany ,

was ich damals so gelesen habe kam eigentlich nur die Fischturberkulose in Frage . Die bereitet die letzten 10 Jahre aber keine Probleme . Viel mehr ist es der oftmals nicht ganz so sorgsame Umgang mit Fischmedikamenten .

Ich hatte einem Musiker mal FMC Stammlösung aus der Apotheke empfohlen . Die sollte er in einem Eimer auflösen und in den Teich kippen . Hat er auch gemacht , aber vorher mit der Hand umgerührt das Ganze . Er wollte es mir eigentlich auch nicht sagen und versteckte seine Hand in der Hosentasche . Trotzdem hab ich es gemerkt und weißt du warum ?
 
nein , das war wohl schon abgeklungen . Er hatte ziemlich lange , ich glaube so eine Woche eine tiefblaue Nase ( die Hände natürlich auch ) und konnte mit seiner Band auf Schlumpftour gehen :lol:

Vadder Abraham mußte aber ein anderer machen , obwohl er ja der Bandleader war . :lol:

Malachitgrün ist auch sehr gefährlich . Nachweislich Krebserregend !
 
Reduzierung der Keimzahlen im Koiteich mit ProClear 55W ??!!!


Hallo miteinander

Ich habe mich wieder mal in diesem Thread verlaufen und bin bei Seite zwei hängen geblieben. Dort stellte ich eine Tabelle mit der Reduktion der GKZ aus meinem Teich ein. Senkung der aeroben mesophilen Keimzahl (GKZ) bis zu 93%, auch ohne nennenswerten Wasserwechsel, ergaben meine Analysen. Die Grafik zeigt Resultate aus einem speziellen Testjahr zur Ermittlung dieser Reduzierungen oder für mich zur Bestätigung der Tauglichkeit meiner UV-Lampe. Die Reaktionen auf meinen Beitrag kennen wir. Die Verminderung der Bakterienzahl muss andere Gründe haben. Zuwenig Leistung, geringer Durchfluss, nicht geeignet zur Reduktion der GKZ. Die Nachfrage beim meinem Koihändler ergab: Die Lampe hat keimabtötende Wirkung! Hole ich mir Informationen meines Leuchtmittel, einer "Philips TUV 55 Watt G13 (G55T8)" wird mir eine entkeimende Wirkung auch bestätigt. Bekannter Weise bin ich kein Technikfreak und kann darum die logischen Erklärungen der Spezialisten, die gegen ein Funktionieren dieser Lampe sprechen nicht kommentieren. Da ich regelmässig die GKZ in meinem Teich bestimme, zeigen mir die Resultate (im Sommer natürlich) jedesmal nach Einschalten der ProClear 55W, nach wenigen Tagen und ohne irgendwelche keimreduzierenden Zusätze oder grosse TWW, eine sehr starke Senkung der Gesamtkeimzahl. Bitte schreibt mir nicht wieso meine Lampe keine Keime abtötet, zeigt mir lieber die Möglichkeiten auf warum es trotzdem funktioniert!

Gruss Dany :)
 
Paar Infos wären nützlich 8)
Ist die darin verbaute Röhre 1m lang ?
Wie hoch ist dein Flow und wie genau ist die Lampe ins System eingebunden (Bypass ? )

MfG Alex
 
Hoi

Hier eine Skizze von meiner bescheidenen Anlage. :( 13'000 Liter Wassermenge, tiefste Stelle 1.75 m, Pumpe: Oase Aquamax ECO 16'000, Förderhöhe bis Eingang Filter 2.5m, Durchmesser des Schlauches ab Pumpe bis zur ersten Verzweigung: 50mm, nachher wird das Wasser mit Schlauchdurchmesser 40mm weitergeführt. Das Leuchtmittel der UV ist 89cm lang. Die Pumpe saugt das Wasser an wo es sich nach 3m trennt um die zwei Filter zu versorgen. Nach Verlassen der Filter wird es wieder gebündelt, durch die UV-Lampe geführt und danach wieder getrennt um über zwei Einläufen in den Teich zu gelangen. Wieviel schlussendlich umgewälzt wird weiss ich nicht. 75% sind nur eine Annahme. Es wäre toll wenn diese Angaben weiter helfen könnten.

Gruss Dany :)
 

Anhänge

  • teich.jpg
    teich.jpg
    55,1 KB · Aufrufe: 195
Oben