Fragen zu KHV

JeMe schrieb:
Aber auch deutlich höhere Dosierungen sind kein Problem für die Fische; nicht so wie beim KPM.

Laut den Angaben, irgendwo aus dem Internet abgeschrieben, wären 10mg / 1000 Liter uzur Desinfektioon ausreichend. Nach deiner Aussage könnte man nun vermuten, das darin die Fische unbeschadet überleben? Bist du da sicher?
 
Hallo Frank,
Biba schrieb:
Ich fand die Idee einer solchen Auffangstation toll.

Dann aber wider denke ich mir, das es vielleicht der Nachbar hat und einfach nix macht und ne Katze tapert mal bei ihm mal bei mir an den Teich und verbreitet es vielleicht. Ich wäre so wütend auf ihn und wüsste nicht wie ich tatsächlich reagieren würde.
das Risiko einer solchen Übertragung ist relativ gering. Nahezu alle Fälle der Übertragung sind durch Fische (lebend und geschlachtet!), Transport/Gerätschaften und früher durch eine aktive Immunisierung zustande gekommen.
Biba schrieb:
Das bereits viele Naturteiche mit CyKH3 bereits sind, wurde mir auch schon herangetragen. Wohl viele Naturkarpfen die infiziert, aber nicht erkrankt sind. Möglichweise durch verbrachte erkrankte Koi, oder auch andere Quellen.
In Großbritannien ist einer der schlimmsten Wege der Ausbreitung die Aussetzung von Koi und Goldfischen in Seen und Bächen durch verantwortungslose Besitzer. Wäre die Übertragung durch Vögel etc. so einfach müssten dort viele Seen KHV positiv sein. Dort wird mit dem Problem sehr gut umgegangen, zumindest was die Information der Öffentlichkeit betrifft.
Biba schrieb:
Was mir bislang noch abgeht ist die eigentliche Todesursache bei KHV.
Das Gewebe zersetzt sich, besonders betroffen sind die Kiemen und Nieren. Vergleiche es in etwa mit Ebola derzeit in Afrika.

Es gibt meines Wissens noch kein Testverfahren das eine 100%ige Sicherheit für die Aussage "KHV negativ" garantiert. In Amerika ist derzeit ein solches Verfahren in der Entwicklung/Erprobung, es ist aber noch nicht Routine. Ein solcher Test ist extrem aufwendig, da es nicht reicht den Virus oder entsprechende Antikörper zu suchen.
 
ich ergänze Mikrobe noch um einen Fakt:

Mir sind aus dem Land Brandenburg mehrere Fälle von Koi-Händlern bekannt die ihr Abwasser aus den Koi-Becken in die öffentlichen Seen und Bäche leiten.

Zumindest waren diese Händler bisher nicht KHV betroffen, aber was würde passieren wenn......

Dann bleibt natürlich die Frage wo lassen denn eigentlich die Händler ihr Abwasser, oder auch die Koihalter???

Unseres versickert z.b. komplett auf dem Grundstück und medikamentöse Behandlungen finden im Teich nicht statt!

dazu hatte ich vor geraumer Zeit mal einen Threat veröffentlicht.

viele Grüße
Torsten
 
Hallo Mic
Mikrobiologie schrieb:
das Risiko einer solchen Übertragung ist relativ gering.
Wie könnte man das beziffern. Im Null-Komma-Null-Bereich?

Transport/Gerätschaften
Mit Gerätschaften wären dann jetzt Kescher etc. gemeint? Wieso dann nicht das Fell der Katze, bzw. wieso da dann eher gering?

Wäre die Übertragung durch Vögel etc. so einfach müssten dort viele Seen KHV positiv sein.
Das entspricht zumindest so der These die ich auf einer Webseite dazu mal gelesen habe. Es stehen wohl nur keine oder ausreichende Forschungsgelder und Subventionen der EU für eine weitreichende Forschung zur Verfügung. Dort wurde auch das KHV mit dem HIV verglichen. Nicht alle Menschen erkranken an Folgen (Lungenentzündung usw.) durch die Immunschwäche, sind aber definitiv Überträger. Und selbst wenn es ausreichend ungeschützten Kontakt gab, muss es keine Übertragung gegeben haben. Im groben kann man dies doch auch auf den KHV übertragen, oder?

Dort wird mit dem Problem sehr gut umgegangen, zumindest was die Information der Öffentlichkeit betrifft.
Gar nicht lange her da hörte ich "Ach wir wollten keinen Teich mehr und da haben wir Sie drüben am Wald in den Teich gesetzt. Da gehts ihnen doch gut". Wenn man einfach mal etwas nachdenkt, dann könnte man selbst drauf kommen das man Tiere nicht einfach irgendwo aussetzt.

Das Gewebe zersetzt sich, besonders betroffen sind die Kiemen und Nieren.
Hässlich.

Ein solcher Test ist extrem aufwendig, da es nicht reicht den Virus oder entsprechende Antikörper zu suchen.
Das derzeitige Verfahren ist doch aber genau dieses, um eine KHV Infektion zu bestätigen. Kiemengewebe wird unterm Microskop auf Viren hin untersucht. Oder bin ich da falsch oder nicht vollständig informiert?[/quote]
 
Moin !

Nach deiner Aussage könnte man nun vermuten, das darin die Fische unbeschadet überleben?
Über den Hersteller selbst habe ich keine konkreten Angaben zur der letalen Dosis erhalten. Ist aber auch schon eine Zeit her.
Im Internet kursieren bei verschiedenen Händlern Dosierungen von 8 Gramm pro tausend bei Fischbesatz, ohne das die Fische dabei Schaden nehmen.
Das Mittel ist kein Heilmittel. Ich würde es bei einem KHV-Ausbruch in meinem Teich auch nicht als das Mittel der Wahl ansehen. Da würde ich auf etwas setzen, was Oxidationskraft hat.

das Risiko einer solchen Übertragung ist relativ gering.
Nachdem heutigen Kenntnisstand ist die Gefahr eindeutig vorhanden, dass durch Wassertiere auf kurzem Wege eine Übertragung der Krankeit von Teich zu Teich möglich ist.
Daher hätte ich auch Bauchweh, wenn mein unmittelbarer Nachbar einen KHV-Ausbruch hätte und nichts unternehmen würde.

Wenn man davon ausgeht , das es permanent eh im Teich ist, muß es also Bedingungen geben , die zum Ausbruch führen.
Mir fällt da die aktuelle Forschung zum HI-Virus ein. Dort hat man jüngst festgestellt, dass man Bedingungen erzeugen kann, die das Virus zum "Heraustreten" veranlassen.
 
Hallo Frank,
Biba schrieb:
Wie könnte man das beziffern. Im Null-Komma-Null-Bereich?
ja.
Biba schrieb:
Mit Gerätschaften wären dann jetzt Kescher etc. gemeint? Wieso dann nicht das Fell der Katze, bzw. wieso da dann eher gering?
Ich nehme mal den Kescher. Wird ein Koi damit gefangen bleibt Schleim, Haut, Schuppen als Reservoir für den Virus in den Maschen hängen. Darin ist nicht nur eine höhere Menge Virusmaterial möglich (im Vergleich zum Fell der nassen Katzenpfote), KHV bleibt auch länger Virulent in diesem Material. Generell gilt, die Überlebenszeit von KHV in organischem Material, sei es Gewebe, Algenschmodder, Zooplankton etc. ist deutlich höher als in Teichwasser. Der Virus ist wohl erstaunlich empfindlich gegenüber anderen Bakterien wenn er diesen "frei zugänglich" ist.
Biba schrieb:
Das entspricht zumindest so der These die ich auf einer Webseite dazu mal gelesen habe. Es stehen wohl nur keine oder ausreichende Forschungsgelder und Subventionen der EU für eine weitreichende Forschung zur Verfügung.
Weltweit betrachtet läuft die Forschung bezüglich KHV seit Jahren auf Hochtouren. Ich habe noch keinen belegten Fall von weiträumiger Übertragung durch Vögel gefunden. Ganz im Gegensatz zu dem hier diskutierten Ranavirus. KHV ist doch relativ wirtsspezifisch für seinen Lebenszyklus, Rana ist das nicht. Das ist der gefährliche Unterschied beider Viren für die Aquakultur.
Biba schrieb:
Im groben kann man dies doch auch auf den KHV übertragen, oder?
Das ist korrekt. Übrigens, je mehr "wilder Karpfen" in dem Koi, desto mehr resistent (besser stirbt nicht so leicht) gegen KHV. Es gibt Untersuchungen, da ist die Überlebensrate bei Karpfen innerhalb unterschiedlicher genetischer Populationen im Vergleich zueinander doppelt so hoch.
Biba schrieb:
Oder bin ich da falsch oder nicht vollständig informiert?
Es gibt verschiedene Testverfahren, je nach Labor und Auftragsstellung.
Es wurde mal ein Vergleich gemacht mit verschiedenen kontaminierten KHV Probenmaterialien und den derzeit vorhandenen Testverfahren. Bei diesen Untersuchungen gab es Proben, die trotz Analyse mit allen relevanten Verfahren nicht als 100%ig positiv eingestuft werden konnten. Deshalb macht es auch nicht unbedingt Sinn, nach dem Gau durch gekaufte Koi im Teich, dem Händler pauschal Vorwürfe zu machen. Auch der Händler hat immer ein Restrisiko bezüglich KHV in seinem Bestand. Von Neuzugängen aus privater Hand ganz zu schweigen. Und da nützt auch nicht immer die vorgeschlagene Quarantäne etwas. Wer hält schon Quarantänezeiten von 3-4 Monaten ein und setzt dabei die Koi ständig unter Stress?
 
Hallo !

Kiemengewebe wird unterm Microskop auf Viren hin untersucht.
So konnte man es in diversen Filmchen über Koi-Farmen sehen.
Der Test ist sicher nicht ausreichend, um einen Koi oder Bestand zu 100% als KHV-frei diagnostizieren zu können. Kiemen, Hirn und Organe werden untersucht.
Und selbst dabei besteht keine 100%ige Sicherheit.
An den Kiemen könnte man was finden, wenn aktuell ein Ausscheider im Teich ist und das Virus im Freiwasser unterwegs ist.
Das geniale an dem Virus ist aber, dass er sich im Wirt "verstecken" kann; die Frage ist nur wo ?
Insofern ist das KH-Virus schon recht intelligent, weil es seinen Wirt nicht sofort tötet.
 
Hallo Jens,
JeMe schrieb:
Mir fällt da die aktuelle Forschung zum HI-Virus ein. Dort hat man jüngst festgestellt, dass man Bedingungen erzeugen kann, die das Virus zum "Heraustreten" veranlassen.
der wichtigste "Trigger", neben einigen anderen, für den Ausbruch von KHV ist der Temperaturverlauf im Gewässer. Mit entsprechenden Temperaturzyklen kann der Virus noch nach Jahren bei einem Carrier aktiviert werden.
Noch ein statistischer Wert aus 2011. 5 Jahre nach dem ersten Nachweis (2003) von KHV in Japan waren 90% der Flüsse in Japan mit KHV kontaminiert.
Da würde, aus meiner Sicht, ein kontaminierter Koiteich nicht gerade viel mehr für eine Weiterverbreitung von KHV beitragen.
 
Hallo Frank,
Biba schrieb:
Es stehen wohl nur keine oder ausreichende Forschungsgelder und Subventionen der EU für eine weitreichende Forschung zur Verfügung.
drei deutsche Institute sind weltweit bei der KHV Forschung vorne mit dabei.
Die Westfälische Wilhelms-Universität in Münster arbeitet, neben anderen Aspekten bezüglich KHV, an einer vielversprechenden Impfmethode für Karpfen/Koi.
Die Tierärztliche Hochschule Hannover ist Top bei der Forschung rund um die pathologischen Auswirkungen von KHV auf Karpfen/Koi.
Das Friedrich-Loeffler-Institut, Insel Riems, forscht unter anderem am Krankheitsverlauf KHV und daraus resultierender Infektionswahrscheinlichkeit.
 
Mikrobiologie schrieb:
Noch ein statistischer Wert aus 2011. 5 Jahre nach dem ersten Nachweis (2003) von KHV in Japan waren 90% der Flüsse in Japan mit KHV kontaminiert.
Da würde, aus meiner Sicht, ein kontaminierter Koiteich nicht gerade viel mehr für eine Weiterverbreitung von KHV beitragen.



Moin Mikro,


ich denke mal das Flüsse nicht das Problem im Koihobby sind.
Vielmehr ist es der Kaufzwang in unserem Hobby.
Da wird wild aus privaten Teichen günstig eingekauft und weiterverkauft.
Keiner kennt da Vorgeschichten vom Teich oder den Koi.
Es erwischt auch mal den ein oder anderen Händler, aber da ist die Sache wesentlich transparenter.



Gruß Andreas
 
Hallo Mik. ,

[
Wer hält schon Quarantänezeiten von 3-4 Monaten ein und setzt dabei die Koi ständig unter Stress?

So biete ich es Z.B. an : Mitte Oktober importierte Koi gehen ab Mitte Februar in den Verkauf . Mitte Februar importierte Koi gehen Mitte Mai in den Verkauf . Mitte März importierte Koi gehen Mitte Juni in den Verkauf .
 
Hallo Stephan,
fishnet schrieb:
So biete ich es Z.B. an : Mitte Oktober importierte Koi gehen ab Mitte Februar in den Verkauf . Mitte Februar importierte Koi gehen Mitte Mai in den Verkauf . Mitte März importierte Koi gehen Mitte Juni in den Verkauf .
wenn Du jetzt noch in jeden Batch Neuimport einige Pilotfische aus dem Altbestand gibst bist Du im Vergleich zu anderen recht weit vorne.
 
.... Mik. ich habe verschiedene Q- Stationen und auch das biete ich ab dem 2 Monat Q.an , und/ oder fange an verlässliche Züchter untereinander zu mischen .
 
Stephan: Du musst ja dann von jedem einzelnen Becken zum Verkaufsstart einen KHV Test machen. Ist der nun für Händler Pflicht oder nicht? Hast du nen Labor oder so wo du deine Tests machen lässt? Oder machts der TA direkt? Und was kostet dann überhaupt so ein Test? Und wenn auch negativ getestet, wie desinfizierst du die einzelnen Becken? Sind die an ein Filtersystem angeschlossen oder alles einzelne Filter?

Ich weiss, ich bin neugierig und wenn du nicht so weit weg wärst, wäre ich auch schon längst mal eingetrudelt :)
 
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