Hallo Frank,
Biba schrieb:
Wie könnte man das beziffern. Im Null-Komma-Null-Bereich?
ja.
Biba schrieb:
Mit Gerätschaften wären dann jetzt Kescher etc. gemeint? Wieso dann nicht das Fell der Katze, bzw. wieso da dann eher gering?
Ich nehme mal den Kescher. Wird ein Koi damit gefangen bleibt Schleim, Haut, Schuppen als Reservoir für den Virus in den Maschen hängen. Darin ist nicht nur eine höhere Menge Virusmaterial möglich (im Vergleich zum Fell der nassen Katzenpfote), KHV bleibt auch länger Virulent in diesem Material. Generell gilt, die Überlebenszeit von KHV in organischem Material, sei es Gewebe, Algenschmodder, Zooplankton etc. ist deutlich höher als in Teichwasser. Der Virus ist wohl erstaunlich empfindlich gegenüber anderen Bakterien wenn er diesen "frei zugänglich" ist.
Biba schrieb:
Das entspricht zumindest so der These die ich auf einer Webseite dazu mal gelesen habe. Es stehen wohl nur keine oder ausreichende Forschungsgelder und Subventionen der EU für eine weitreichende Forschung zur Verfügung.
Weltweit betrachtet läuft die Forschung bezüglich KHV seit Jahren auf Hochtouren. Ich habe noch keinen belegten Fall von weiträumiger Übertragung durch Vögel gefunden. Ganz im Gegensatz zu dem hier diskutierten Ranavirus. KHV ist doch relativ wirtsspezifisch für seinen Lebenszyklus, Rana ist das nicht. Das ist der gefährliche Unterschied beider Viren für die Aquakultur.
Biba schrieb:
Im groben kann man dies doch auch auf den KHV übertragen, oder?
Das ist korrekt. Übrigens, je mehr "wilder Karpfen" in dem Koi, desto mehr resistent (besser stirbt nicht so leicht) gegen KHV. Es gibt Untersuchungen, da ist die Überlebensrate bei Karpfen innerhalb unterschiedlicher genetischer Populationen im Vergleich zueinander doppelt so hoch.
Biba schrieb:
Oder bin ich da falsch oder nicht vollständig informiert?
Es gibt verschiedene Testverfahren, je nach Labor und Auftragsstellung.
Es wurde mal ein Vergleich gemacht mit verschiedenen kontaminierten KHV Probenmaterialien und den derzeit vorhandenen Testverfahren. Bei diesen Untersuchungen gab es Proben, die trotz Analyse mit
allen relevanten Verfahren
nicht als 100%ig positiv eingestuft werden konnten. Deshalb macht es auch nicht unbedingt Sinn, nach dem Gau durch gekaufte Koi im Teich, dem Händler pauschal Vorwürfe zu machen. Auch der Händler hat immer ein Restrisiko bezüglich KHV in seinem Bestand. Von Neuzugängen aus privater Hand ganz zu schweigen. Und da nützt auch nicht immer die vorgeschlagene Quarantäne etwas. Wer hält schon Quarantänezeiten von 3-4 Monaten ein und setzt dabei die Koi ständig unter Stress?