Luftwärmepumpe Anforderungen ect....

Temi

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Hallo!
Ich spiele mit dem Gedanken eine Luftwärmepumpe anzuschaffen!
Jetzt stellen sich für mich einige Fragen
"Normal" oder Invertertechnologie?
Da Luftwärmepumpen nur ein "Reaktionsfenster" von +/- 2 Grad haben, muss ich da ja mit einer externen Steuerung eingreifen um auf +/- 0,5 Grad zu kommen sonst kann ich die Nachtschwankungen nicht abfedern! In diesem Fall sehe ich den Vorteil einer Inverterpumpe nicht, da diese ja dann auch immer in Volllast arbeiten müsste - stimmt das oder habe ich einen Denkfehler? Bei meiner Annahme würden sich dann die Mehrkosten für eine Inverter nicht rechnen! Der Markt von "Normalen" ist aber mittlerweile recht überschaubar...
Weiters wie dimensionieren! Ich habe ein Gesamtwasservolumen von etwa 18m3 - eigentlich müsste da eine 6-8kW Pumpe ausreichen
Die Pumpe soll dazu dienen die Saison eine wenig zu verlängern sowie die Nachtschwankungen abzufedern und nicht um den Winter durchzuheizen - dafür wären andere Systeme viel wirkungsvoller
Welche Herstellerempfehlungen würdet ihr abgeben?
 

irgendsontyp

Mitglied
Hallo Temi,
ich habe ja eine Luftwärmepumpe von MIDAS. Mida Boost 12 und ein Wasservolumen von 20m3
Teich liegt in Norddeutschland - also eher die kühle Region.

Damals war das Menü für die Konfiguration offen. Somit konnte ich die Leistung der Wärmepumpe einstellen.

Was hat das für Vorteile?
- Die Wärmepumpe verbraucht maximal 800 Watt.
- Der Betrieb der Wärmepumpe ist sehr leise, da diese nicht auf voller Leistung läuft
- Die Wärmepumpe läuft länger - was die Effizienz der Wärmepumpe besser macht
- Da ich auch das Temperatur-Delta einstellen konnte, habe ich Temperaturschwankungen von maximal einem Grad Celsius

Die Wärmepumpe läuft übrigens das gesamte Jahr! Viele behaupten ja, dass eine Wärmepumpe im Winter nix bringt.
Das ist völliger Blödsinn. Ein Tauchsieder bringt im Winter, wenn er eine Leistung von 1.000 Watt hat -> 1.000 Watt Wärmeenergie.

Die Wärmepumpe bringt natürlich auch im Winter eine gewisse Leistung. Natürlich keinen COP-Wert von 4 oder mehr.
Auch die volle Leistung der Wärmepumpe im Winter abzurufen funktioniert nicht auf Dauer, da diese laufend vereisen würde.

Im Winter ist der Teich abgedeckt - somit ist der Wärmeverlust eher gering. Damit der Teich bei 8 Grad bleibt, reichen
täglich 1-2 kwh aus - so war es jedenfalls in den letzten 3 Jahren.

Viele Grüße

Daniel
 

irgendsontyp

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Hallo Temi,

dann würde ich es folgendermaßen lösen:

- Wärmepumpe kaufen, die in das Budget passt. Ich würde keine wählen, die weniger als 8 kw bringt. Die Wärmepumpe muss einfach "ein" und "aus" geschaltet werden können. Wenn Du mit Salz arbeitest, sollte der Wärmetauscher aus Titan sein - kann sonst sein, dass Dir der Wärmetauscher korrodiert.
- Temperaturfühler mit Schaltfunktion kaufen (diese sind viel genauer als die Messung der Poolwärmepumpen selbst).

Die Wärmepumpen sind eigentlich nicht für niedrige Wassertemperaturen ausgelegt. Daher empfehle ich die Wärmepumpe über den Temperaturfühler zu steuern (so ein H Tronic Gerät z.B.).

Die Wärmepumpe wird eingeschaltet, wenn Bedarf ist und läuft sofort auf 100% Leistung. Ist die Temperatur erreicht, schaltet der Temperaturfühler die Wärmepumpe ab.

Viele Grüße

Daniel
 

mkburg

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Die Wärmepumpe wird eingeschaltet, wenn Bedarf ist und läuft sofort auf 100% Leistung. Ist die Temperatur erreicht, schaltet der Temperaturfühler die Wärmepumpe ab.

Viele Grüße

Daniel
Würde ich auf gar keinen Fall machen, sofort 100 % ist auch sofort 100 % Lautstärke.
Ich habe eine Inverter Wärmepumpe für mein Pool, die ist bei geringer Leistung deutlich leiser und der Wirkungsgrad ist höher.

Denke auch an Frostschutz, die Leitungen und die Wärmepumpe müssen bei Frost immer durchspült werden auch wenn diese Isoliert sind.
Es gibt Wärmepumpen die können auch bei Frost betrieben werden.
Bedenke auch, wenn im Winter bei Frost der Strom ausfällt (kann auch die Sicherung oder der FI Schalter sein), ist alles hin.

Michael
 

irgendsontyp

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Hallo Michael,

ich habe in meinem ersten Beitrag die Vorteile einer Inverter-Wärmepumpe erwähnt.
Danach habe ich vernommen, dass das Budget stark begrenzt ist.

Daher ist meine Empfehlung ganz klar:
Billige Wärmepumpe vom Chinamann kaufen und hoffen, dass das Gerät 5 Jahre läuft. Wenn kaputt -> dann kaputt. Wenn man nach diesen 5 Jahren noch immer von der Idee einer Wärmepumpe begeistert ist, kauft man sich halt ein anständiges Gerät, oder man verwirft die Idee und ist glücklich nur wenig investiert zu haben.

Natürlich sollte man im Winter die Teichpumpe, welche die Wärmepumpe speist, laufen lassen.. diese hängt natürlich nicht am Temperaturfühler.
Die Wärmepumpe im Winter nicht zu betreiben ist natürlich auch eine Möglichkeit, dann natürlich entwässern, damit das Gerät nicht einfriert.
Dass eine Wärmepumpe an einem FI betrieben werden muss, sollte jedem klar sein.

Denn eines muss klar sein:
Inverter, Titanausführung, leise, regelbar, hoher Wirkungsgrad, Fachhändler mit Garantie und Service -> das sind die Faktoren, die halt einen gewissen Preis ausmachen.

Was häufig bei der Anschaffung einer Wärmepumpe vergessen wird:
Im Jahr betragen die Stromkosten für meine Wärmepumpe etwa 1.300 Euro.

Viele Grüße

Daniel
 

irgendsontyp

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Hallo Temi,

die Wärmepumpe läuft 12 Monate am Stück.

Der Teich ist von Mitte Oktober bis Ende April abgedeckt. In diesem Zeitraum verbraucht die Wärmepumpe etwa 20 bis 50 Euro im Monat. Das Macht dann rund 300 Euro. Die Abdeckung des Teiches ist die Lösung um die Kosten der Wärmepumpe niedrig zu halten.

Die restlichen 1.000 Euro verbraucht die Wärmepumpe in der übrigen Zeit.

Mai: Wärmepumpe läuft auf 20 Grad. Nachts sind die Temperaturen teilweise noch bei 4-5 Grad. Der Teich dampft wie eine Sauna. Der Teich ist nicht abgedeckt. Verbrauch 20 bis 30 kWh am Tag - 200 Euro im Monat

Juni: Wärmepumpe läuft auf 22 Grad. Nachts sind die Temperaturen meist über 10 Grad. Verbrauch 15 bis 25 kWh am Tag - 150 Euro im Monat

Juli: Wärmepumpe läuft auf 25 Grad. Nachts sind die Temperaturen meist über 14 Grad . Verbrauch 20 bis 30 kWh am Tag - 200 Euro im Monat

August: Wärmepumpe läuft auf 25 Grad. Nachts sind die Temperaturen meist über 16 Grad . Verbrauch 16 bis 25 kWh am Tag - 170 Euro im Monat

September: Wärmepumpe läuft auf 20 Grad. Nachts sind die Temperaturen meist über 10 Grad . Verbrauch 20 bis 25 kWh am Tag - 180 Euro im Monat

Oktober bis Mitte Oktober: Wärmepumpe läuft auf 18 Grad. Nachts sind die Temperaturen meist über 5 Grad . Verbrauch 20 bis 30 kWh am Tag - 100 Euro im halben Monat

Wenn Du jetzt noch eine Wärmepumpe mit einer geringen Effizienz verwendest, wirst du noch mehr Strom benötigen.

Hier noch eine Rechnung. Die Physik funktioniert einfach überall und lässt sich einfach nicht austricksen:

20.000 Liter Wasser - 1 Grad erwärmen = 20 * 1,16 kWh = 23,2 kWh (für 1 Grad Erwärmung)
Nehmen wir an, dass die Wärmepumpe einen COP-Wert von 5 erreicht - dann benötigt die Wärmepumpe 4,64 kWh für 1 Grad Erwärmung.
Gut, ein Tauchsieder würde 23,2 kWh aus der Stromleitung ziehen - also ist die Effizienz der Wärmepumpe gar nicht so übel.

Deshalb ganz klar meine These:

1. Teich dämmen
2. Teich dämmen
3. Teich dämmen
und dann irgendwann über die Erwärmung nachdenken, denn wenn der Teich wenig Energie verliert, musst Du auch wenig Energie investieren um diesen bei der gewünschten Temperatur zu halten.

Viele Grüße

Daniel
 

irgendsontyp

Mitglied
Update zum Energieverbrauch:

Habe am Sonntag, den 18.10.2020 den Teich abgedeckt (Doppelstegplatten)
Teich hat dank Wärmepumpe noch immer 18 Grad.

- Stromverbrauch 24h von Samstag auf Sonntag (bis zum Zeitpunkt der Abdeckung) 19 kWh
- Stromverbrauch 24h von Sonntag auf Montag (mit Abdeckung) 8 kWh

Die Außentemperaturen waren in diesem Zeitraum bei uns etwa identisch. Man merkt also deutlich: Einen Teich zu heizen der nicht abgedeckt ist, ist eher kostspielig und wenig sinnvoll. Mit einer geeigneten Abdeckung kann man die Temperaturen dank der Wärmepumpe auf gutem Niveau halten - mit erträglichen Kosten (was die Stromkosten betrifft, hat ja jeder eine eigene Schmerzgrenze).

Viele Grüße

Daniel
 

KoiFanatic66

Mitglied
Bin gespannt, wie sich der Verbrauch über den Winter so verhält.
Ich spiele für meinen 30K Teich auch mit dem Gedanken einer WP.

Mein Teich ist bis 1,2m Tiefe gedämmt und wird ebenfalls mit 16mm Steinplatten komplett abgedeckt.
Bisher halte ich so mit 1-3 Schego Teichheizern a 600W den Teich auf min. 6°C. Gerne würde ich den Teich ab bis Ende Nov und ab April so auf 18°C halten/bringen.
 

Temi

Mitglied
Frage noch zum Wasserkreislauf - wie habt ihr das gelöst?
Ich habe beim Teichbau keine Rückleitung für eine mögliche Wärmepumpe berücksichtig - Idee - Wasser aus letzter Filterkammer zur Wärmepumpe und dann entweder wieder zurück in die Kammer oder die Rückleitung "umbauen" ein Y-Stück rein und so retour - Alternativ eine neue Leitung über den Teichrand legen...
 

guimo

Mitglied
Meine Wärmepumpe wird mit einer 5000 Liter Pumpe aus der Pumpenkammer gespeist und der Rücklauf geht dann in die danebenliegende Biokammer, von wo es dann per Schwerkraft zurück in den Teich geht. Ich heize auch "nur" von März/April bis November.
 

Temi

Mitglied
Meine Wärmepumpe wird mit einer 5000 Liter Pumpe aus der Pumpenkammer gespeist und der Rücklauf geht dann in die danebenliegende Biokammer, von wo es dann per Schwerkraft zurück in den Teich geht. Ich heize auch "nur" von März/April bis November.
Du nimmst das Wasser also ungefiltert... Danke für die Info
 

guimo

Mitglied
Nein - das Wasser geht per Schwerkraft zum Trommelfilter. Von da läuft das Wasser dann in die Pumpenkammer, von wo das es dann in die Biokammer gepumpt wird.
 
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