Salz und Formalin

Ich salze mein Teich schon seit bestimmt 8 Jahren jedes Jahr Ende April, Anfang Mai auf 0,5-0,6 % auf, dieser Wert wird zwei Wochen gehalten und dann mit Wasserwechsel bis Juli/August auf 0-0,1 % gebracht. Zum einen gegen Algen, gegen Ablaichen und um es den Neubesatz zu erleichtern.
Auch Neuimporte kommen für zwei Wochen auf 0,75-0,8 % Salz, zweimal konnte ich Costia nicht bekämpfen, wie sich aber später herausstellte, war es ein Messfehler. Seitdem wird mit zwei Geräten gemessen und auch das Hirn eingeschaltet:cool:
Rückblickend kann ich sagen, das ich eigentlich nur Salz, Wärme und Wurmmittel in den letzten Jahren brauchte.

Gruß Henry
 
Formalinbehandlung abgeschlossen und heute nach einem großen TWW alles wieder auf Normalzustand gebracht.
Eine Behandlung reicht meist nicht aus. Das hat aber nichts mit Resistenz zu tun.
Wollte aber auch noch kurz berichten, dass ich in den letzten zwei Jahren den Teich im Frühjahr auf 0.5% aufgesalzen habe und diese Dosierung dann im laufe des Jahres reduziert habe.
Könnte eine Ursache für salzresistente Costia sein. :)
Kann es sein, dass die Fadenalgen auch während der Formalinbehandlung "leiden" ?
Ja, Formalin behindert/unterbindet die Photosynthese der Algen.
Daher nach Behandlung mit Formalin besonders auf die Sauerstoffsättigung achten.
 
Ich denke mal im privaten Haltungsbereich ist Salz als Dauerdosierung doch eher die Ausnahme, oder täusche ich mich?

Fische, die wegen Salz mit z.B. 0,5% behandelt werden, zeigen längstens nach einer Woche Zeichen der deutlichen Besserung. Länger als 2 Wochen muss man kaum auf dieser hohen Dosis fahren, sonst hilfst irgendwann mal nicht mehr. Regelmäßiger Wasserwechsel vorausgesetzt, hat man die Dosis relativ schnell wieder deutlich abgesenkt.

Ich nehme lieber im Fall von Parasiten Salz, sofern Erfolgsaussichten bestehen, als irgendein anderes Gift. Bei Formalin oder Malachit usw., gibts selten einen Aufschrei oder die Anwender schreiben es lieber nicht öffentlich.

Die Notwendigkeit solcher Anwendungen wird sicher weiter bestehen, schaue ich mir die Besatzdichten so an. Händler kommen sicher auch nicht ohne aus.
 
Ich bin immer wieder sprachlos wie oft, lange und in welcher Konzentration so Salz in den Teich gegeben wird. :rolleyes:
Behandlung im Quarantänebecken, Kurzzeitbad oder bei akutem Problem im Teich okay aber warum ich jedes Jahr
Salz in den Teich geben soll erschließt sich mir nicht.
 
Ich bin immer wieder sprachlos wie oft, lange und in welcher Konzentration so Salz in den Teich gegeben wird. :rolleyes:
Behandlung im Quarantänebecken, Kurzzeitbad oder bei akutem Problem im Teich okay aber warum ich jedes Jahr
Salz in den Teich geben soll erschließt sich mir nicht.
Weil das u.a. Martin Kammerer immer wieder in seinen täglichen Blogs empfiehlt, ebenso einige Fachtierärzte für Koi, sowie Internetplattformen wie facebook z.B. für:
-Hinzusetzen neuer Fische direkt in den Teich
-Fadenalgenbekämpfung
-Ablaichverhinderung
-Parasitenbekämpfung bei hohem Fischbesatz
-usw.
Ob das nun richtig oder falsch ist sei dahingestellt, aber WUNDERN braucht man sich nicht, das einige Koikichi dem Rat folgen...
 
Der MK sagt ja auch das man nur von einen Züchter kaufen soll das man sich die Probleme erspart aber gleichzeitig soll man den Teich auf 0.5 aufsalzen. CEV ist nun mal ein großes Thema aber es reicht wenn man aufsalzt wenn die Fische Probleme bekommen nach den vergesellschaften. Von Pro0hylaktischen aufsalzen oder hinzugeben von Medikamenten halte ich nichts aber mann sollte so viel Salz beteit haben das man den Teich oder das Quarantänebecken auf 0.5 aufsalzen kann.
 
Gotti , vielleicht sollte man beim Händler mal ne Geschmacksprobe vom Wasser nehmen ;) Wenn das schon nach Me( h )er schmeckt hat man vielleicht schon Salzresistente Sachen mit bei und dann bringt dir deine heimische Prophylaxe recht wenig . Malachit war jahrelang Mittel der Wahl bei mir , weil ich es irgendwo her empfohlen bekommen habe . Erfahrungsgemäss kommt es nicht mehr zum Einsatz . Salz wäre etwas , aber selbst hier gehen die Meinungen vom " pökeln " bis hin zu 0, ... Prozent . Da fehlt mir die Erfahrung und die Überzeugung so das ich ( habe nichts Problematisches am Laufen ) einfach mal beobachte wenn eine abstehende Schuppe oder eine Hautpustel auftritt und auf Selbstheilung setze , denn die sollte nicht unterschätzt werden wenn man das Wasser im Griff hat . Aber habe natürlich Salz da um die IH zu behandeln da bin ich schon über meinen Schatten gehuppt ;) Jeder wie er mag , aber das permanente Aufsalzen des gesammten Teiches zu welch Ergebniss auch immer das möcht ich nicht .
 
Ein paar Fakten/Zahlen (von mir zusammengefasst) von Prof. Dr. W. Steffens, Der Karpfen, Die neue Brehm Bücherei, 2008:

>> Karpfen leben in der Regel im Süßwasser, sie kommen aber auch im Brackwasser vor.
  • Salzgehalte von 0,9 bis 1%, können größere Fische vertragen, max. aber 1 bis 1,2 %
  • tödlich wirken, zumindest nach einiger Zeit Werte von 1,2 bis 1,4%
  • für Brut liegt die obere Grenze bei 0,4%
  • für Jungfische 0,6%
  • zur Fortpflanzung nicht über 0,2%
  • das Wachstum verschlechtert sich ab einem Wert von 0,5% und verschlechtert sich weiter mit steigendem Salzgehalt. Darunter ist das Wachstum normal. << Ende
Warum ziehen wild lebende Karpfen bis in die Brackwassergebiete, z. B. in den Nord-Ostsee-Kanal? Wohl weil sie es können, weil sie es wollen und weil sie selbst entscheiden können wann es genug ist.

Inwieweit kann man diese Grenzwerte auf die heutigen Koi übertragen? Wer kann das von uns beurteilen?

Darum meine Empfehlung > langfristig nicht die 0,6% zu überschreiten.
Und wer Zierfische hält und ggf. keine geeignete Quarantänemöglichkeit einrichten kann, oder will ... ist ein Depp.
 
Hallo Jörg
Diese Disskusion hatten wir doch schon einmal .Du zitierst aus Lektüren von vor fast 20 Jahren . Gibts was Aktuelles ??
2008 hab ich Vieles für richtig gehalten das ich heut niemals wieder umsetzen würde und das nicht nur bei meinen Fischen :cool:
 
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