Hoshy schrieb:
Moin
Gegen die Haltung von Stören sagt auch keiner etwas.Nur eben nicht zusammen mit Koi.Beide Arten passen von den Haltungsbedingungen nicht zusammen.So habe ich Nicole verstanden,warum sie sich von den Stören getrennt hat.
Ich habe mich von den Stören getrennt, weil ich nach zig Jahren gemerkt habe, das diese Fische, so toll sie auch sind (ich liebe sie immer noch), für mich und den Teich an sich Stress bedeuteten.
Meine Störe waren aber nicht diejenigen, die durch den Teich gefegt sind, sie lagen absolut ruhig in der Unterströmung, wurden enorm kräftig und wuchsen, was das Zeug hält, sie hatten gute Nahrung, wenig Stress (ich als Mensch hatte Stress), bewegten sich nicht so viel, es waren richtige, kräftige gut gewachsene Bilderbuchstöre.
Der Stress begann jedes Jahr mit der Algenblüte: Fadenalgen.....ich habe 2-3x am Tag die STöre locken müssen und ihnen die Fadenalgen aus den Kiemen ziehen müssen. Und ich spreche von Fadenalgen, die durch eine Kieme reingezogen und durch die andere Kieme herausguckten. Damit ging es los. Wenn man manuell nicht mehr Herr der Lage wurde, musste dann 1x in 5 Jahren Algenpulver her. Aber welches? Pond support konnten sie gut ab, alles, was oxidiert mögen sie nicht.
Dann hatten wir ab und an mal, das sich der BA nach etlichen Jahren dichtsetzte. Ergo, musste man sofort reagieren, da die Pumpe ja auch ausfallen kann, wenn sie zu wenig Wasser bekommt. Ergo fällt auch Sauerstoff weg, der den Stören fehlt, ergo können sie, wenn man es zu spät bemerkt, auf dem Rücken schwimmen. Ansonsten Übergangsweise ordentlich Sprudel, nicht zu knapp. Nix mit Warten oder das passt jetzt nicht. Im Hochsommer ist man gut beraten SOFORT zu reagieren! Den Koi ist es Wurst, aber die Störe sind da etwas empfindlicher.
So, das erstmal zu den Algen. Wenn wir jetzt Algenblüte im Frühjahr haben, dann ist Entspannung pur. Der Mist wird manuell abgefischt und um den Rest kümmert sich dann der Filter, wenn er die guten Monate zu fassen hat und ordentlich anfängt zu arbeiten.
Dann das füttern. Meine Störe waren handzahm, alles gut, sie mochten auch andere Dinge wie Mais, Nudeln etc. Aber im Winter war das Störfutter doch etwas Contraproduktiv. Der eine oder andere Koi hat sein Sinkfutter verschmäht und sich lieber an das fettige Störfutter gehalten....war nicht so der Burner für den einen oder anderen Koi, den wir dann schön mit Blähbauch in die IH setzen durften. Wiederum fanden die Störe das Koisinkfutter echt lecker und in warmen Wintermonaten fielen sie dann vom Fleisch, wenn sie doch umherschwammen und das taten sie, da die Pumpe und Sauerstoff gedrosselt laufen, um den Teich nicht unnütz auszukühlen. Auch unter der Eisdecke. Das ist ihnen egal, ob die Koi da lieben oder nicht. Je größer sie werden, desto nerviger wurden sie im Winter, wie eine Dampfwalze. Vielleicht sind da KG-Rohre eine gute Wahl, wo sich die Koi drin verkriechen können. Wir haben leider einige Koi nicht retten könenn, sie verendeten im Frühahr an Stress. Und das ist leider die Realität. Nur wenn es wirklich supersupersuperkalt ist, legen sie die Störe auch hin. Heißt aber nicht, das sie auch liegenbleiben.
Sondern abundzu schwimmen sie herum und wenn gerade da ein Koi Winterruhe halten will, weil er schon ein wenig schwach ist...Pech!
Ganz bezaubernd fand ich dann auch meine allererste Koibehandlung gegen Costia oder Tricho, weiß ich nicht mehr, ist schon zu lange her. DAs erste Mal musste ich behandeln. Das Mittel oxidierte, also entweder drauf ankommen lassen, oder Störe raus. Sie waren zwar zahm, aber das Abfischen fanden die beiden ziemlich schlecht. Hat länger gedauert, weil Störe auch "brechen" können in der Mitte, da sie lang und dünn sind, die Info hatte ich von einem Störzüchter, wollte ich gerne vermeiden. Meterstöre in einer Hälterung für 6 Stunden und sie wurden weiß! von der Farbe her. Absolute Stresssituation. Wir haben statt 3x behandelt, nur 1x behandelt, das wollten wir den Stören nicht mehr antun.
Ganz prima war auch, als mein Waxdick den Koinachwuchs in die BAs gejagt hat. Er hatte ziemlich viel Wummst und den Domdeckel angehoben und sich dabei seine Nase halb abgeschnitten. Also saß er da mit 2 Hälften und ich konnte jeden Tag sein Gesicht mit Honig versorgen.
Da das alles Knorpel ist, verheilt das leider nicht so prickelnd. Ich hatte Kontakt mit einer Reptilienklinik in Hamburg, wir sendeten Bilder hin-und her, ob es genäht werden muss, oder ob es so heilt
. Der Stör ist kein Koi, den man mal kurz ´ne Schuppe zieht, schön weich und glitschig, alles gut., sondern ein Stör mit einer gespaltenen Schnauze war schon derbe. Ist nach 6 Monaten aber alleine zugeheilt und hat eine Kerbe hinterlassen.
War ihm aber egal, er hat weiter sein Revier verteidigt und fing an, die Karpfen wegzujagen, wenn ich mit der Hand gefüttert habe. Fressneid und weil er größer und stärker als die Karpfen waren, hatten die Karpfen irgendwann keinen Bock mehr auf mich und saß da, alleine mit meinem Stör.
Nachdem dann auch eine gewisse Länge erreicht war, habe ich einen guten Freund angerufen, der besitzt einige Pachtteiche von 300qm und auch viele Störe, er liebt diese Tiere. Dort waren/sind sie gut aufgehoben und sie sind auch wieder "wild" und nicht mehr anhänglich.
Ich habe die richtige Wahl getroffen, diese Tiere wegzugeben, aber tagelang gerungen und viel geweint.
Nach einigen Monaten wurde ich aber grandios entspannter mit der Haltung, und heute bin ich nur noch traurig, wenn ich sehe und höre, wie die armen Störe über den Ladentisch gehen an Leuten, die keine Ahnung von ihnen haben und wo man sofort weiß, das diese Fische nur eine halbe Saison überleben. Bei fast 90% der Käufer auf dem Freundeskreis war das so. Aber das muss halt jeder selber entscheiden. Ich fand/finde Störe supertoll, aber halten möchte ich nie nie nie wieder einen.