Durchfluss und Biologie

Mikrobiologie schrieb:
Hallo Hans,
hansemann schrieb:
Es gibt unterschiedliche "Nitritverzehrer".
kannst Du die unterschiedlichen Nitritverzehrer bitte benennen.

Gruß Mikrobe

Hallo Mikrobe,

gerne, wenn du uns deinen Vornamen nennst, sonst geht das nicht :lol:

zur Info bezüglich des Verfassers: Jürgen ist mit biologischen Vorgängen sowohl in der Abwasserindustrie als auch an Teichen bestens vertraut, nicht zuletzt berufsbedingt.
Bist du eigentlich Biologe oder so?

Viele Grüsse
Hans

Hallo zusammen,

sämtliche Untersuchungen mit Bezug zur Temperaturabhängigkeit gängiger Nitrifikanten bezieht sich auf die Stämme, die in der Abwasserwirtschaft ihre Dienste verrichten. Dies sind jedoch zum einen nicht die selben wie in unseren Teichen und zum anderen existieren "da draußen" auch noch andere mikrobiologische und biochemische Abläufe, abseits der allseits bekannten Nitrifikation. Die Stämme in Kläranlagen sind andere, weil dort mit deutlich höheren Stoffkonzentrationen gearbeitet wird als in einem Teich. Insgesamt ist dieses Themengebiet, trotz aller Forschung, nachwievor mit vielen Wissenslücken und Thesen behaftet. Daher kommt es auch immer wieder mal vor, das bereits langjährig angewandtes Wissen durch neue Erkenntnisse plötzlich umgekrempelt werden muss und wieder neue Thesen entstehen. So ist es nicht verwunderlich, dass man z.B. jahrzehntelang alleine auf Nitrobacter setzte und plötzlich einer neuer Kandidat namens Nitrospira in den Vordergrund rückte.

Insgesamt betrachtet muss man festhalten, dass selbst bei sehr niedrigen Temperaturen nahe der 0°C die Stoffwechselvorgänge diverser (Mikro)-Organismen nicht vollständig zum Erliegen kommen. Wer im Winter füttert und sporadisch seine Wasserwerte überprüft muss dem zwangsläufig beipflichten. Einen Großteil übernimmt hierbei sicher die vorhandene Algenpopulation und ein kleiner Teil die unzähligen Mikroorgansimen. Das Zusammenspiel zwischen Mineralisation (Ammonifikation) und Nitrifikation funktioniert auch im Winter, wenn auch mit deutlich geringerem Tempo.

MfG...Jürgen
 
ruhig bleiben :roll:

ich hab auch ein handy und bin doch kein iformatiker , weil :?: einfach weil ich kein sms machen kann :shock:

mit leuten die dinge beruflich machen sollte man sich nicht streiten , denn die blickens einfach :idea:

aber der punkt hintem koma , der sollte da nicht hin :?: nur das buch, das ist halt da :|
 
bonsai 3 schrieb:
ruhig bleiben :roll:

ich hab auch ein handy und bin doch kein iformatiker , weil :?: einfach weil ich kein sms machen kann :shock:

mit leuten die dinge beruflich machen sollte man sich nicht streiten , denn die blickens einfach :idea:

aber der punkt hintem koma , der sollte da nicht hin :?: nur das buch, das ist halt da :|

Aha :shock:

Viele Grüsse
Hans
 
Hallo ,

In Biofiltern spielen so viele Faktoren mit ein .

Ich denke desto weniger Elemente in ihm Verwendung finden
( je einfacher der struckturelle Aufbau)
desto besser ist er zu konntrollieren ,
desto labieler kann er allerdings auch bei bestimmten äußeren Einflüssen sein .

Z.B. Temperatur , Jahreszeitliche Übergänge , Stromausfälle etc.
dementsprechend häufiger müssen wir agieren.

Desto komplexer er wird desto mehr Eigendynamik bezüglich Selbstsreinigungskraft und Berechenbarkeit entwickelt er .
Diese Zusammenhänge sind oft nicht greifbar Erklärbar .
Deswegen gibt es auch immer wieder neue Erkenntnisse.

Das Element Wasser ist eines unserer letzten Geheimnisse auf Erden .
Einige Dinge sind mit unserer Denkweise eben nicht konform .

ZB.Dichteanormalie , einige Stimmen gehen sogar soweit das Wasser die Fähigkeit besitzen soll bestimmte Informationen dauerhaft zu speichern .
Wenn dem so sein sollte , frage ich mich welche Informationen abgespeichert werden und wie lange noch, wenn wir es weiter mit Chemie vergiften . Das fängt meiner Meinung nach mit einer FMC Behandlung an , auch wenn diese Chem. Elemente biologisch abbaubar sein sollen , doch wo hört es auf ?

Die Industrie haut noch ganz andere Mengen rein , das ist klar ,
aber sollte dies im Hobby/ Luxusbereich nicht so optimiert werden um so wenig wie möglich verkehrt zu machen ?

Die Microorganismen sind nur ein kleiner noch sichtbarer Teil des Wasserkomplexes .

Die Flora und Fauna gehört , meiner Meinung nach , wenn auch angekoppelt langfristig dazu .

Alleine schon um der Artenvielfalt eines Gewässers eine Chance zu geben.

So könnte das Nützliche mit dem Praktischen verbunden werden um ganz nebenbei eine Ökologische Nische für andere Lebewesen zu schaffen .
Natürlich nur wenn der Platz da ist .

Zur Belohnung erhält man dann auch eine bessere Ökonomie des Systems.

Z.B. Energie, Umsetzen der Futtermittel zu Lebendfutter usw.

Gruß Stephan
 
Hallo Stephan,

....und du bist dir ganz sicher, daß du heute morgen die richtige tablette erwischt hast :lol:


nachdem ich diesen thread eröffnet habe möchte ich ihn für mich zumindest mit einem statement schließen:

danke für die tolle diskussion - manchmal sehr abschweifend aber trotzdem informativ und spannend.

für mich kann ich nur sagen: ich hab den "ars.." zu weit unten um hier was messen oder feststellen zu können. vor allem nicht am faktor o2. ich hab sämtliche durchflüsse realisiert, von 15.000 bis knapp 60000 liter pro stunde. ich konnte und kann keine veränderungen feststellen und messen.
ich für meinen teil gehe wieder zu meinen altbekannten 25.000 liter pro stunde, da hier anscheinend mechanische filterung, biologie und stromverbrauch in einem für mich akzeptablem maße unter einem hut sind.
außerdem ist diese hysterie, mehr flow, mehr flow, mehr flow nur ein besabber..... ich denke das braucht kein mensch. flow ja, aber nicht den teich alle 30 minuten 1x umwälzen....

gruß
herbert
 
Ooooch Herbert,

für mich kann ich nur sagen: ich hab den "ars.." zu weit unten um hier was messen oder feststellen zu können. vor allem nicht am faktor o2. ich hab sämtliche durchflüsse realisiert, von 15.000 bis knapp 60000 liter pro stunde. ich konnte und kann keine veränderungen feststellen und messen.

Was ist mit meinem Weihnachtswunsch :cry:
5.000 Liter pro Stunde würden mich interessieren, und dann Nitrit bei gleicher Fütterung etc.
5 Tage wäre das nicht möglich :roll:

Viele Grüsse
Hans
 
Hallo Hans,
hansemann schrieb:
Was sagst du zu dem Text?
ich nehme mal an Du meinst den Text von Jürgen.

Also hier mein Kommentar:
Der Text von Jürgen bestätigt prinzipiell meine Aussagen. Den meisten Modellrechnungen liegen die Verhältnisse in Kläranlagen zugrunde. Hier dominieren die Nitrosomonas für Ammoniumoxidation und die Nitrobacter für die Nitritoxidation. Diese Ergebnisse wurden ausgerechnet auch noch durch unglückliche Festlegung der Versuchsparameter unterstützt. Neuere Untersuchungen an Filtersystemen zur Trinkwasseraufbereitung oder für Teichanlagen werfen diese alten Modelle teilweise über den Haufen. An einigen Filtersystemen wurden überhaupt keine dieser Mikroorganismen nachgewiesen. Die "Haupttäter" stellten sich dort als Mikroben aus der Gruppe Nitrospira-Familie heraus (siehe auch Jürgen), Nitrospra briensis für Ammonium und Nitrospira marina bzw. N. moscoviensis für Nitrit. Eine Erklärung für diese neuen Erkenntnisse ist die Bildung eines Biofilmes auf dem Filtermaterial. Dies bedingt völlig veränderte Lebensgewohnheiten und Bedürfnisse der Mikroben.
Für niedrige Temperaturen und geringe Konzentrationen an Ammonium (wie in einem Koiteich im Winter) ist die Aufrechterhaltung der Vitalität der Mikroorganismen durch die Gabe von Phosphat getestet. In der Trinkwasseraufbereitung aus Oberflächenwasser wird diese Methode disskutiert, aber dies ist derzeit in Deutschland noch verboten. Allerdings wurde der Grenzwert für Phosphat in der neuen TWVo gegenüber der alten TWVo ersatzlos gestrichen, ein Schelm wer dabei böses denkt.
Für den Teich halte ich die Gabe von Phosphat zur Reduzierung der Ammonium/Nitritwerte für wenig sinnvoll.
Fazit aus meiner Sicht, die mikrobiologische Tätigkeit ist im Filter bei Temperaturen unter 4°C erheblich eingeschränkt, sie kann unter bestimmten Bedingungen gegen Null gehen. Daher sollte man unbedingt die Wasserparameter kontrollieren. Ein optimal eingestelltes Wasser - neben anderen Möglichkeiten - gleicht die reduzierte Filterleistung nahezu aus.

Jürgen und ich liegen bei der Beurteilung der Sachlage nur sehr sehr wenig auseinander, guter Mann :lol: .

Gruß Mikrobe
 
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