KHV 2018

Da alle Viren sich ja ständig verändern ist es nahezu unmöglich EINEN Impfstoff zu entwickeln, das ist ja das fiese daran :oops:. Sonst hätte man schon lange einen Impfstoff gegen HIV, Grippe, etc. - tatsächlich hängen die Forscher aber immer der Viren-Veränderung hinterher.

Wenn der KHV sogar von Vögeln/Wasservögeln übertragen werden kann ist ja jeder Koi-Teich mit Carriern ein großer Risiko-Faktor für die Umwelt! Man könnte also auch einen gesunden Bestand haben, bekommt Entenbesuch, und das war's dann wenn man Pech hat?

Hoffen wir mal, dass es uns nicht so geht wie den Geflügel-Besitzern mit der Vogelgrippe.....
 
Hallo Hatto, Vieren sind nicht alle gleich, da muss man schon unterscheiden in ihrer Wirkungsweise. Einen Impfstofff gibt es schon, jedoch ist dieser in der EU nicht zugelassen. Es ist sogar per Gesetz verboten (siehe FischSeuchVerordnung). Israel hat in manchen Eu Ländern den Status "Seuchenfrei" und das nicht nur durch ihre Indooraufzucht. In Deutschland gibt es übrigens nur 3 Karpfenzuechter die diesen Status haben. Alle Koihändler sind übrigens ueberhaupt nicht in der Lage die KHV Freiheit ihres Bestandes zu garantieren, sonst hätte sich das schon einer auf seine Haustuer geschrieben. Auf einen Impfstoff werden wir noch lange warten muessen, wahrscheinlich vergebens. Wieso wird es 2021 eine Gesetzesänderung bei KHV Vorfällen geben? Die Übertragung von Enten und sonstigen Tieren ist eigentlich fast zu 100% ausgeschlossen, ist eher ein Vorwand, wahrscheinlich von Händlern erfunden um von schlecht durchgeführte KHV Tests abzulenken. Hab übrigens selbst KHV im Teich. Gruss
 
Ich habe im letzten Jahr mit dem Leiter von Tauros Diagnostik ebenso telefoniert wie mit einem Tierarzt der TiHo und beide haben mir bestätigt dass es in zwischen fünf oder sechs verschiedene Viren Stämme gibt die auch unterschiedlich stark töten. Der alte, asiatische Stamm, tötet heute noch viele Koi aber die unterschiedlichen Mutationen sind deutlich weniger tödlich. Ich betreue einige KHV Teiche die nicht gekeult haben und wo die Fische absolut stabil und gesund sind. Gleichzeitig habe ich aber einen Teich in Betreuung der sehr früh neue Fische eingesetzt hat und seitdem immer wieder mit Infektionen kämpft. Jetzt nach 1,5 Jahren hört es auf. Diese, meine Beobachtung, bestätigt das was mir der Fach Tierarzt TiHo letztes Jahr über Virenlast nach KHV erzählt hat.
Auch ich sehe es so das es keine sicheren Teiche mehr gibt und es nur den auslösenden Faktor braucht um die Krankheit ausbrechen zu lassen.
Ein Keulen des restlichen Bestandes halte ich nicht mehr für zwingend notwendig da wir uns mit neuen Fischen wieder neue „Schläfer“ in den Teich tragen. Ich glaube das viel, was in Foren und sonstigen öffentlichen Bereichen über KHV geredet wird noch altes Wissen ist das nicht mit den neuen Erkenntnissen über ein stimmt.
 
@konny

Das der Teich - der immer wieder mit Infektionen kämpft - mit dem KHV Vorfall in der Vergangenheit zusammenhängt - ist aber nicht belegt.

Es gibt sehr viele Teiche, die immer wieder Probleme haben. Das kann unglaublich viele Ursachen haben. Wären es 100 Teiche, bei denen man ein ähnliches Phänomen beobachtet und alle haben ein signifikant gleiches Setup und Management, dann kann man ggf. etwas daraus ableiten. So sind das alles Einzelfälle.

Ich hatte selber einen KHV Ausbruch in 2018, wenngleich nur mit sehr wenigen Ausfällen.

Es gibt sicher einige Mutationen des KH Virus. Wieviele weiß vermutlich keiner. Da fehlen einfach die Gelder und das Interesse für die Forschung. und das Virus mutiert auch sicher weiter.

Ich habe dann mein Teich Management weiter optimiert und 2019 (also auch in einem engeren zeitlichen Zusammenhang) zehn Tosai Karashi eingesetzt, die alle massiv wachsen. Alle Koi sind gesund. Kein einziges Krankheitsfall. Nicht einmal Parsasiten.

Kann ich daraus ableiten, dass KHV nicht mehr übertragbar ist. Sicherlich nicht.

Ich möchte auch einmal darauf hinweisen, dass im Rahmen des KHV-Teichmonitorings vom Fischgesundheitsdienst Bayern im Jahr 2008 insgesamt 734 Karpfen aus 80 Betrieben untersucht wurden. Hier handelte es sich um Speisekarpfen und nicht um Koi. Schon 2008 hatten 63% Prozent der Betriebe KHV Antikörper. 21% wurden sogar als verdächtig eingestuft. Nur 16% hatten keine Antikörper.

Also sogar 2008 waren schon 84% des Speisekarpfen mit dem KH Virus in Kontakt gekommen und hatten Antikörper.

Würde man eine ähnliche Untersuchung heute bei Japan Koi machen, dann gehe ich davon aus, dass mindestens 99% aller Japan Koi KHV Anikörper haben.

KHV freie Koibestände gibt es ziemlich sicher nicht mehr. Eventuell wenn in den Teichen seit 20 Jahren keine Koi beigesetzt wurde, dann wäre das noch vereinzelt möglich.

Es gibt ja auch keine Händler oder Züchter, die KHV Freiheit als Verkaufsargument bewerben. Die wissen schon warum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sehe ich genau so. Es gibt aktuell keine öffentlich zugänglichen Studien zu einem sich veränderten Virus. Viele behaupten das,dies hört man aus Amerika und anderen Ländern. Die geringeren Ausfallqouten zu früher beruhen wahrscheinlich aus einer stetig steigenden Immunität. Wissenschaftliche Veröffentlichung kann man darüber jedenfalls nicht finden. Und zu Taurus sag ich lieber gar nichts. Die Japaner werden wohl nicht umsonst jedes Jahr ihre Naturteiche mit Kalk überschuetten. Hat mit KHV bestimmt nichts tun. Wir müssen halt damit leben oder mit dem Hobby aufhören.
 
Da fehlen einfach die Gelder und das Interesse für die Forschung. und das Virus mutiert auch sicher weiter.
Diese Aussage ist nicht korrekt. Deutschland ist in der Forschung zu KHV weltweit führend. Die wichtigsten Forschungseinrichtungen zu KHV arbeiten im Verbund, finanziell unterstützt vom Landwirtschaftsministerium.

Der Stammbaum von KHV wird unterteilt in eine asiatische Familie und eine europäische Familie. Innerhalb der Familien sind bereits 11 Varianten gentechnisch identifiziert.
 
Diese Aussage ist nicht korrekt. Deutschland ist in der Forschung zu KHV weltweit führend. Die wichtigsten Forschungseinrichtungen zu KHV arbeiten im Verbund, finanziell unterstützt vom Landwirtschaftsministerium.

Der Stammbaum von KHV wird unterteilt in eine asiatische Familie und eine europäische Familie. Innerhalb der Familien sind bereits 11 Varianten gentechnisch identifiziert.


Das ist mir bekannt. Das Verbundprojekt »KHV-Vacc« wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2815HS011 gefördert.

Aber wie groß ist denn die finanzielle Unterstützung? Nach meiner Kenntnis ist das ein eher geringes Finanzbudget von einigen 100TEUR. Damit kommt man in der Forschung nun wirklich nicht weit.

Das 11 Varianten indentifiziert wurden bedeutet doch nichts. Es können auch 50 oder 100 Varianten sein, nur fehlen die Ressourcen es zu untersuchen.

Man müsste mal 5000-10000 Privatteiche untersuchen, um einen realistischen Überblick zu bekommen.

Und in anderen Ländern wird bei KHV Ausbrüchen in wertvollen Koi Beständen schon lange nicht mehr gekeult. Offensichtlich erkrankte Fische werden isoliert und/oder gekeult. Das Teichwasser (mit den unauffälligen Fischen) wird mit Virkon-Aquatic oder Chloramin-T behandelt. Anschliessend werden die Teiche wenn möglich auf 30 Grad gebracht.

Und wer weiß, wie bei einem Ausbruch bei einem Züchter, Importeur oder Händler vorgegangen wird.
 
Diese Aussage ist nicht korrekt. Allerdings, die Sprache der Wissenschaft bei Veröffentlichungen ist Englisch.

Dann poste hier doch mal bitte die Studien / Quellen.

Ich habe mir gerade noch eine aktuelle deutsche Dissertation zu dem Thema KHV aus dem Jahr 2019 durchgelesen. Da sind gerade einmal drei wissenschaftliche Quellen aufgeführt, die aktueller als 2015 sind. Der Großteil der Quellen ist von vor 2010 oder sogar vor 2000.
 
Das ist mir bekannt. Das Verbundprojekt »KHV-Vacc« wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), Förderkennzeichen 2815HS011 gefördert.

Aber wie groß ist denn die finanzielle Unterstützung? Nach meiner Kenntnis ist das ein eher geringes Finanzbudget von einigen 100TEUR. Damit kommt man in der Forschung nun wirklich nicht weit.
Und warum erweckst Du dann den Eindruck niemand engagiert sich für KHV, sei es finanziell oder in der Forschung?
Man müsste mal 5000-10000 Privatteiche untersuchen, um einen realistischen Überblick zu bekommen.
Sorry, aber bitte etwas realistisch bleiben. Wer soll Millionen für die Betreiber eines, aus Sicht vieler Leute, fragwürdigen Hobbies locker machen?
Noch dazu wo sich die Koihalter zum größten Teil die Suppe selber eingebrockt haben.
 
Und warum erweckst Du dann den Eindruck niemand engagiert sich für KHV, sei es finanziell oder in der Forschung?

Weil eine Forschung mit dem Budget überhaupt nicht möglich ist.

Und wie gesagt - ich habe mir die Arbeit gemacht, die wesentlichen Arbeiten einmal durchzulesen. Die Promotion zu KHV Carriern aus 2007 ist ein Witz. Zwei Koi in der ersten Versuchsgruppe, vier Koi in der zweiten Versuchsgruppe. 12 Karpfen in der dritten Versuchsgruppe.

Ich habe ein Menge wissenschaftlicher Arbeiten (in einem anderem Bereich) betreut. Ich kann nicht verstehen, wie man so etwas überhaupt als Arbeit zulässt. Und dann wird diese Arbeit in vielen Folgearbeiten zitiert und als Quelle verwendet.
 
Das werde ich nicht tun. Ich habe keine guten Erfahrungen gemacht mit der Weitergabe fundierter Studien im Bereich Koi. Es bleibt jedem unbenommen englische Texte zu suchen.

Du hast ja selber die Universität Greifswald gennant, die in dem Thema angeblich weit vorne mitforscht.

Eine Dissertation zu dem Thema KHV (Thema: Herstellung sicherer und wirksamer Lebendvakzine gegen die Koi Herpesvirus Infektion von Karpfen) aus dem Jahr 2019 an dieser Uni hat folgende Quellenangaben.

Also ich kann da nicht viele aktuelle Studien finden.
 

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Sorry, aber bitte etwas realistisch bleiben. Wer soll Millionen für die Betreiber eines, aus Sicht vieler Leute, fragwürdigen Hobbies locker machen?
Noch dazu wo sich die Koihalter zum größten Teil die Suppe selber eingebrockt haben.

Ich bin realistisch. Aber mit ein paar hundertausend Euro ist keine seriöse und umfassende Forschung möglich. Wie soll denn das gehen?

Bei der KHV Forschung geht es auch gar nicht um die Koi. Das große Problem ist die Karpfenzucht und die Karpfen in natürlichen Gewässern. Hier gibt es massive Ausfälle. Noch 2018 sind in einem See in Deutschland große Mengen Karpfen an KHV gestorben.

Wie es in der kommerziellen Karpfenzucht aussieht, weiß ich aktuell nicht. Wenn die schon 2010 eine Durchseuchung von über 80% hatten, dann wird die Situation da mittlerweile vermutlich ähnlich wie bei den Koi sein.

Und wenn man in Australien KHV in den Seen und Flüssen aussetzen will, um die Karpfenplage in den Griff zu bekommen, dann sollte man mal besser vorher das Virus komplett in den Griff bekommen.
 
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