Wofür muss er denn noch sein?
Wasserwechsel Koiteich
Das "Auffüllen" eines Teiches zum Ausgleich der Verdunstung gilt nicht als Wasserwechsel, da dabei keine Schadstoffe entfernt werden. Ziel ist es, die Konzentrationen gelöster Verbindungen im Teichwasser zu reduzieren.
Im Allgemeinen werden 10-20% des Teichwassers wöchentlich abgelassen und durch frisches Wasser aus dem Wasserhahn oder Brunnen ersetzt. Bei der Nutzung von Brunnenwasser sollte unbedingt eine regelmäßige Analyse auf dessen Tauglichkeit für die Koi gemacht werden.
Wasserwechsel sind entscheidend für die Kontrolle der toxischen chemischen Ansammlung im Koiteich, aber wenige wissen, dass Wasserwechsel auch Pheromone reduzieren, die sich im Koiteich konzentrieren. Pheromone können das Wachstum der Koi einschränken, besonders wenn der Teich eine hohe Besatzdichte hat. Chemische Schadstoffe und Pheromone werden am besten durch regelmäßige Wasserwechsel kontrolliert.
Pheromone sind Chemikalien, die von lebenden Organismen ausgeschieden werden und bei Individuen derselben oder anderer Arten eine spontane Reaktion hervorrufen. Fische verwenden häufig Pheromone als Kommunikationsform. Sie sind aber auch in der Lage, aggressive Pheromone in ein überfülltes Gewässer freizusetzen. Diese aggressiven Pheromone unterdrücken die Fähigkeit der anderen Fische, Krankheiten zu bekämpfen und hemmen deren Wachstum.
Wenn in dem System Ammoniak, Nitrit oder Nitrat auf toxische oder tödliche Werte ansteigen, sollte man einen sofortigen Wasserwechsel, unter Berücksichtigung von Temperatur und pH, von mindestens 30% und bis zu 50% des Gesamtsystems durchführen. Das neu hinzugefügte Frischwasser löst keine Probleme, die mit hohen oder giftigen chemischen Schadstoffen verbunden sind, es verdünnt sie nur auf ein für die Fische akzeptables Niveau.
Bakterielle Probleme lassen sich nicht mit Wasserwechsel lösen. Im Gegenteil, Wasserwechsel kann die Situation unter Umständen sogar verschlimmern. Stichwort, Bakterienblüte nach einem Wasserwechsel.
Wie oft man Teichwasser, bzw. welche Menge, man wechseln sollte hängt wesentlich von der Größe des Teiches und der Besatzdichte ab. Bei hoher Besatzdichte und kleineren Teichen (<20000 Liter) sind 15% die Woche angebracht. Bei größeren Teichen (>20000 Liter) reichen 10% die Woche.
Bei geringer Besatzdichte reduzieren sich die Wassermengen bei kleinen Teichen auf 10% und bei großen Teichen auf 5% pro Woche.
Diese Richtwerte gelten für die Monate März-Oktober. Von November-Februar sind die Fische inaktiver, daher kann man die Wasserwechsel deutlich absenken.
Ohne Wasserwechsel sind oft hohe Nitratwerte zu messen und Schaum kann auf der Oberfläche des Koiteiches auftreten. Dies sind zwei klare Indikatoren dafür, dass es Zeit für einen Wasserwechsel ist. In der Tat, wenn Schaum erscheint ist ein Wasserwechsel überfällig und eine größere Menge als normal sollte gewechselt werden.
Es gibt Zeiten in denen Wassermangel vorliegt. In solchen Situationen gibt es Lösungen. Am einfachsten ist es, das Wasser, das ausgetauscht wird, einfach wiederzuverwenden. Pflanzen, Gras und Obstbäume werden das nitratreiche Wasser lieben.
Eine weitere Option ist die Verwendung von chemischen Oxidationsmitteln um Wasserwechsel zu minimieren. Die Behandlung der Wahl ist Wasserstoffsuperoxid.