Dringend, geschwollene/verschleimte Kiemen/Todesfall

Nabend Torsten,


mit deinen Dosierungsangaben musst du echt aufpassen, das führt zu Missverständnissen. Denn diese sind extrem entscheidend.

tosa schrieb:
wir haben ca. 600g/1000l selber eingefüllt.

Das ist was anderes als:

tosa schrieb:
0,08% = 800g Salz; die Salzkonzentration haben regelmäßig mit unserem Messgerät gemessen, das hatte ich aber bereits schon vorher erwähnt, von daher habe ich hierauf nicht geantwortet.

Und hier meinst du 3000g pro 1000l oder?

P.S. Zur Behandlung haben wir unsere Salzkonzentration auf 0,3% erhöht, nachdem wir vorher die Koi mehrere Tage auf Frischwasser schwimmen gelassen haben, 0,3% = 3000g.
 
Hallo zusammen,
nur mal so am Rande, ich schreibe mir jede Behandlung in ein Buch ein, mit Wassermenge, Dosierung und zuvor gemessene Wasserwerte. Auch rechne ich die Dosierung jedesmal mit dem Taschenrechner aus um sicher zu sein.
Hilft ungemein wenn was schief geht und man kann nach Jahren noch nach schauen wie die Fische es vertragen haben.
 
Hallo Torsten,
tosa schrieb:
ich weiß nur das das gerät nicht nur von mir sondern auch von vielen anderen, auch Händlern benutzt wird.
das hat nichts zu sagen.
tosa schrieb:
betreffend der technischen Möglichkeiten, der meßauswertung u.ä. bin ich komplett überfragt.
Wenn ich mich nicht völlig irre wird der "Salzgehalt" des Wassers letztlich über die elektrische Leitfähigkeit (EC) des Wassers ermittelt. In diese gehen aber alle vorhandenen Ionen ein. Dazu gehören neben Natrium auch Sulfate, Chloride, Kalzium, Magnesium und Bikarbonate, um mal einige zu nennen.
Das ganze wird meist als TDS, Abkürzung für die englische Bezeichnung Total dissolved solids, angegeben. Offenbar rechnet dieses Gerät den gemessenen Wert EC in eine (fiktive) Angabe Kochsalz NaCl um. Würde man eine reine Natriumbikarbonatlösung messen, bekäme man eine Angabe in Natriumchlorid, obwohl gar kein NaCl vorhanden ist. Vereinfacht ausgedrückt, Du musst wissen, was sich in dem Wasser befindet, um das Ergebnis bewerten zu können. Das Ergebnis in NaCl dürfte in der Regel überbewertet sein. Einfacher ist es mit diesem Gerät die Veränderung der Konzentration bei Salzdosierung zu messen. Du hast zwar einen "falschen" Ausgangswert, aber die Erhöhung der Salzkonzentration ist recht genau zu messen. Diese Methode wird gerne angewendet um die exakte Wassermenge eines Teiches zu ermitteln.
Für die Bestimmung des Kochsalzgehaltes, der hier gefragt ist, bietet sich die Messung der Chloridionen als genauere Methode an.
 
tosa schrieb:


...er wollt wohl schreiben , das du dein Ausgangswasser mal messen solltest.
Kommt das vom Wasserwerk dann kannst du dort schauen was da schon an NaCl drin ist.
Dein Messgerät misst aber nicht nur NaCl sondern auch allen anderen Salze !

Also messe das Ausgangswasser und ziehe diesen Wert(angezeigten Salzgehalt) von deinem Salzgehalt ab.
( Süßwasser hat max. 0,1% Salz(NaCl) laut Trinkwasserverordnung )
 
Hallo Klaus,

unser Trinkwasser hat 0,03%. Das haben wir schon entsprechend berücksichtigt.

Gruss
Torsten

P.S. Ich dachte das ich hier jetzt großartig rechnen sollte....
 
Hallo Torsten,

Ich wollte nur sichergehen, das die Mengenzugabe an Salz auch mit den Messergebnissen einen Sinn ergibt, das tut es grob gesehen wohl.

Ich persönlich glaube aber immer noch nicht, das die 0,08% zusammen mit Formalin die Ursache war.

EC und TDS ist nicht das gleiche, aber der EC wird als Grundlage zur Berechnung des TDS Wertes genommen.
Hier mal für alle der Zusammenhang von EC und TDS, gefunden bei Lenntech:

Elektrische Leitfähigkeit und TDS

TDS oder Total Dissolved Solids (gesamte gelöste Feststoffe) gibt die Konzentration der gesamten gelösten Ionen im Wasser an. Die EC kann auch als Messung der Ionenaktivität einer Lösung in Bezug auf ihre Kapazität zur Leitung des elektrischen Stromes aufgefasst werden. In verdünnten Lösungen sind TDS und EC einigermaßen miteinander vergleichbar. Der TDS einer Wasserprobe basiert auf der Messung des EC-Wertes und kann mittels folgender Gleichung berechnet werden:

TDS (mg/l) = 0.5 x EC (dS/m oder mmho/com) oder TDS (mg/l) = 0.5 * 1000 x EC (mS/cm)

Die oben genannte Beziehung kann auch dafür verwendet werden, die Eignung chemischer Wasseranalysen zu überprüfen. Dies gilt jedoch nicht für Abwasser.

Wenn die Konzentration der Lösung einen TDS > 1000 mg/l und eine EC > 2000 ms/cm aufweist, so sinkt aufgrund der Nähe der Ionen zueinander deren Aktivität und als Folge dessen die Fähigkeit Strom zu transportieren. Dies geschieht obwohl der physische Wert der gelösten Feststoffe nicht beeinträchtigt wird. Bei hohen TDS-Werten steigt der Quotient aus TDS/EC und das Verhältnis tendiert in Richtung TDS = 0,9 x EC.

In diesen Fällen kann die oben genannte Beziehung nicht herangezogen werden, sondern jeder Wert sollte einzeln bestimmt werden.

Für Wasser, das für Landwirtschaft und Bewässerung verwendet wird, können TDS und EC mit einer Genauigkeit von 10% unter Verwendung der folgenden Beziehung ineinander umgerechnet werden:

TDS (mg/l) = 640 x EC (ds/m oder mmho/cm).
 
hallo Uwe,

eine andere Erklärung gibt es leider nicht, am tag vor der 1. formalin Behandlung waren sie absolut topfit (trotz der costia), das formalin wurde abends zugegeben, am nächsten morgen sehr angeschlagen, dann ww, dann am 3. tag wieder formalin, wurden immer schwächer, dann wieder ww, 5. tag einer tot. der zusammenhang ist unmittelbar vorhanden. ich bin kein Chemiker, nur alle koi-doc haben mir gesagt das salz und formalin nicht gut ist und es somit zu einer Vergiftung gekommen ist. also ich kann es mangels der entsprechenden Kenntnisse nicht beurteilen - nur der zeitliche zusammenhang ist massiv -

gruss
torsten
 
tosa schrieb:
hallo klaus,

also liegt es komplett am formalin??? oder wie meinst du das jetzt?

gruss
torsten


...das ist durchaus möglich !
Natürlich auch in Verbindung mit der Situation und der Verabreichung!


Selbst bei vorschriftsmässiger KPM-Gabe gibt es sowas öfter !


Die Wirksamkeit (die Größe der Keule) dieser Mittel ist nicht zuletzt von den Bedingungen abhängig!
Nicht nur Salz , sondern auch Stress , Temperatur , Reinheit des Wassers ,
pH , TDS , Art des Teiches , Zugabe des Mittels u.a.
 
ah ja, also eigentlich ein Mittelchen was man so nicht beherrschen kann, zumindest wenn man kein Chemiker ist.

dann haben wohl viele andere vorher sehr viel Glück gehabt.

gruss
torsten
 
Hallo Torsten,
tosa schrieb:
ich versuche es mal mit einer "Geschichte".
Stelle Dir vor, Du könntest ein Gerät kaufen, dass kann Birnensaft in Teichwasser bestimmen. Dieser Gerät wurde mit bekannter Konzentration Birnensaft in reinstem Wasser kalibriert. Grundlage der Messung ist die Leitfähigkeit einer bekannten Menge Birnensaft in Wasser. Man macht Messungen unterschiedlicher Mengen Birnensaft in 1 Liter Wasser. Man beginnt mit 100 mg Saft und steigert bis 1000 mg. So erhält man einen Faktor der einen gemessenen Leitfähigkeitswert in Konzentration Birnensaft pro Liter Wasser umrechnet. Der Einfachheit geben wir den Faktor 1 als Umrechnungswert an. Also eine Leitfähigkeit von 500 entspricht 500 mg Birnensaft pro 1 Liter Wasser.
Dieses Gerät nimmst Du zu Deinem Teich und misst die Leitfähigkeit des Teichwassers. Du misst Leitfähigkeit 200 und da das Gerät auf Birnensaft kalibriert ist erhälst Du das Resultat; Teichwasser enthält 200 mg Birnensaft. Nun ist Dir klar, Birnensaft ist recht unwahrscheinlich in dem Teich.
Woher also der unrealistische Wert?
Leider ergibt nicht nur Birnensaft eine Leitfähigkeit, auch Kalzium, Magnesium, Chlorid, Natrium und Sulfat verändern die Leitfähigkeit in Wasser. Diese Ionen in dem Teichwasser ergeben einen Leitfähigkeitswert von 200, den misst das Gerät. Das Gerät ist aber auf Birnensaft "justiert". Dadurch erhälst Du als Resultat: Leitfähigkeit (gemessen) X Faktor (hinterlegt vom Hersteller für Birnensaft) ergibt Resultat (in Birnensaft pro Liter). Bei dem Beispiel wird schnell klar, die Angabe des Herstellers für die Messgenauigkeit/Messunsicherheit ist eigentlich Quatsch. Sie gilt nur für Birnensaft plus reinstes Wasser.
Nun zum zweiten Teil, die Ermittlung des Wasservolumens mit dem Gerät.
Dazu gibst Du 10 kg Birnesaft in den Teich und homogenisierst das Ganze.
Eine Messung mit dem "Birnensafter"ergibt nun einen Gehalt von 400 mg Birnensaft pro Liter Teichwasser. Also hat sich die Konzentration von "Birnensaft" um 200 mg pro Liter erhöht. Du hast 10 kg Birnensaft in den Teich, oder 10000000 mg. 10000000 geteilt durch 200 ergibt 50000. Dein komplettes Teichsystem (Teich, Filter, Leitungen, etc.) hat demnach ein Wasservolumen von 50000 Liter Wasser.
Hoffe, Du kannst dieser bildhaften Erklärung folgen.
 
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